Ich arbeite seit nahezu 20 Jahren mit Sprachprogrammen. Die neue Version von Dragon 12.5 ist so gut, dass das Ergebnis mit einem neu angelegten Benutzerprofil deutlich besser ist als bei der 11er Version mit seit Jahren gepflegten Benutzerdaten.
Was mich bei der neuen Version stört, ist die Abfrage nach der Speicherung der Benutzerdaten und der Profilwartung . Früher ging das automatisch, das heißt die Sprachdateien wurden nach dem Beenden des Programms ohne gesonderte Abfrage gespeichert.
Gibt es irgendwo eine Einstellungsmöglichkeit, damit die völlig überflüssige Nachfrage nach dem Speichern der Daten unterbunden werden kann?
Im Menü Extras, Optionen, Registerkarte Weitere Einstellungen gibt es die Einstellung „Änderungen am Profil automatisch speichern“. Wenn diese aktiviert wird, erfolgt genau das. Das ist in der Version 12 übrigens nicht anders als in der Version 11.
Mit der Profilwartung hat das nichts zu tun. Diese ist, wie an anderer Stelle schon dargelegt, nichts anderes als eine Modelloptimierung. Ob diese ebenfalls automatisch durchgeführt wird, wenn die Registerkarte aktiviert ist, hat Lupus nicht geprüft.
Zu empfehlen ist die Profilwartung aus Sicht von Lupus, das ist allerdings unter den Experten streitig.
Viele Benutzer sind auch bei der Version 12.5 der Meinung, dass nach der anfänglich hervorragenden Leistung eines Profils über die Zeit hinweg eine gewisse Verschlechterung eintreten kann – umstritten ist allerdings, ob dieser Effekt durch eine regelmäßige Optimierung/Profilwartung ausgeglichen oder am Ende sogar noch befördert wird. Zu den Anhängern der Optimierung zählt
Wer, abweichend von Lupus Berta, im Zweifel ist, ob die behauptet erforderliche Profilwartung wirklich sinnvoll ist, oder von der immer wieder kehrenden Meldung einfach nur genervt ist - so wie ich in beiden Fällen -, kann sie auch abschalten; mittels eines "Hack", dessen Verbreitung auf einen, wie so oft zu Lebzeiten leider nicht angemessen gewürdigten, Drachen-Künstler namens "VincentM" zurück geht.
Man suche dafür die Konfigurationsdatei "nssystem.ini", in Windows 7 zu finden unter "C:ProgramDataNuanceNaturallySpeaking12", und füge die beiden unten stehenden Zeilen in die Datei im Abschnitt [Settings] - etwa direkt darunter - ein:
deu EncourageRunningLMOonSaveInDays=0 deu EncourageRunningLMOreminderInDays=365
speichere die Datei, und nach dem nächsten Dragon-Start hat der Spuk ein Ende. Die Änderung gilt dann für Profile mit "Deutsch" als Basis-Sprache. Für Englisch muss man "deu" durch "enx" ersetzen, oder gleich beide Varianten eingeben.
Gruß, RW
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Er dankt ihm für diesen Tipp! Er hat nämlich aus Versehen die Wartung bestätigt und wollte sie dann aus Angst um sein Profil nicht abbrechen. Das Profil wurde mal wieder nicht nicht nur gewartet, sondern das Motorkennfeld neu eingestellt. Konsequenz war wie immer ein deutlich weniger seidiger Lauf und wesentlich mehr Stottern.
Zwei gegen einen: Da möchte Lupus dagegen „anstinken“ – aber nur ganz leicht: Er hat mit der Modelloptimierung und akustischen Optimierung bisher subjektiv gute Erfahrungen gemacht, jedenfalls in neueren Versionen. Bei älteren Versionen hatte Lupus auch manchmal diesen Motorkennfeld-Effekt, der allerdings (SilentAdapt sei Dank) nach ein paar Minuten Diktat wieder weg war.
Spätestens seit Version 12.0 aber hat Lupus den Eindruck, dass gelegentliche Verschlechterungen der Erkennung – vor allem auf akustischer Ebene – durch die Durchführung der Modelloptimierung (Sprachmodell und Akustik) alle 4-6 Wochen wieder ausgebügelt werden. Das ist natürlich nur subjektiv und anekdotisch.
Ob die tägliche Sprachmodelloptimierung etwas bringt, könnte man wohl nur testen, wenn eine hinreichend große Zahl von Testpersonen zwei Profile über lange Zeit mit zwei gleichen Mikrofonen auf zwei Rechnern für dieselben Erkennungsvorgänge verwendet und jeweils eines der Profile optimiert, dass andere nicht.
Den mutmaßlich von R.Wilke und carstue gefürchteten Effekt, dass gerade durch die Optimierung eine „Korruption“ des Profils in der Weise auftritt, dass hinterher homophone Wörter schlechter nach dem Kontext erkannt werden (nennen wir es das Arbeiten/arbeiten-Problem), hat Lupus bei seinem Drachen noch nicht beobachtet.
Der Hersteller hofft ganz offensichtlich, dass das Gegenteil eintritt, sonst würde er nicht zu einer so häufigen Optimierung des Sprachmodells „ermutigen“. Beweisen kann Lupus nicht, dass die Hoffnung berechtigt ist, bleibt aber „Optimist“.