Der Befehl "Trenne " ist ja sehr nützlich, wenn Dragon ab und an doch mal zwei Wörter versehentlich zu einem zusammenzieht. Ab der Version 12.0 funktioniert die automatische Kompositabildung zwar ordentlich, jedoch kommen Fehler zuweilen vor, und manche Ausdrücke kommen je nach Sinngehalt zusammen oder getrennt geschrieben vor.
Meine Frage: Normalerweise führt der Befehl dazu, dass das entsprechende Wort kurz markiert wird, Dragon die Trennung durchführt und dann der Cursor an die letzte Position vor der Eingabe des Befehls gesetzt wird.
Lässt sich die Trennung nicht eindeutig durchführen, wird der Korrekturdialog geöffnet und die verschiedenen Varianten werden zur Auswahl angeboten.
Leider ist es gerade bei manchen Wörtern bzw. Wortkombinationen, die sowohl getrennt als auch zusammengeschrieben vorkommen, regelmäßig nur das zu trennende Wort markiert wird, ohne dass überhaupt etwas passiert. Erst wenn ich händisch bzw. mündlich den Korrekturdialog öffne, erscheint die getrennte Alternative.
Mein Lieblingsbeispiel ist „zudem“ – es gibt ja schließlich auch „zu dem“ (wie in „zu dem Vortrag der Gegenseite“).
Hat jemand eine Idee, was dahinter steckt und wie man dem noch anders beikommen könnte als durch das Diktat von möglichst langen Äußerungen im Kontext?
Es dürfte sich wohl um einen "Fehler" (in Anführungszeichen, damit keine endlose "bug or feature"-Diskussion ausbricht) in der Dragon-"Trennhilfe" handeln, die meldet, dass das fragliche Wort als einheitliches (Nicht-Kompositum) im Vokabular enthalten ist und daher nicht auseinander geschrieben gehört. Keine Abhilfe kennt
In einem solchen Fall empfiehlt es sich nach meiner Erfahrung, dem „falschen“ (= ungewollt zusammengeschriebenen) Wort im Vokabular als alternative Schreibweise die gewünschte Schreibweise (getrennt) zuzuweisen. Ich hatte dieses Problem mit dem „Amtsgericht Geldern“, das der Drache nicht als das Gericht der niederrheinischen Kleinstadt erkannte, sondern bei dem er offensichtlich fiskalisch an die Gelder des Amtsgerichts dachte (?)... jedenfalls schrieb er immer „Amtsgerichtgeldern“.
Jedenfalls hat die soeben geschilderte Vorgehensweise den Fehler (der bei der „Justizvollzugsanstalt Geldern“ ebenfalls auftrat) weitestgehend behoben.
Wie es allerdings ist, wenn wie bei „zudem“ und „zu dem“ die möglichen Schreibweisen mehr oder weniger gleich häufig sind, weiß ich nicht. Das müsste man ausprobieren.
ich halte für den vorliegenden Fall von "zudem" den Vorschlag von Klenor für unbrauchbar ( so richtig er im Fall des "Amtsgericht Geldern" ist), ebenso würde ich hierbei auch nicht unbedingt einen Dragon-Bug unterstellen. Es gibt nun mal die Schreibweise "zudem" für z.B. außerdem, und es gibt die Schreibweise "zu dem" z.B. für eine Ortsangabe. Beides völlig unterschiedliche Anwendungsgebiete, der Unterschied ergibt sich aus Grammatik oder Sinnzusammenhang, am allerwenigsten aus einer Wortfolge. Das Sprachmodell von Dragon stößt hier an seine Grenzen.
Der "Trenne"- Befehl ist einfach das falsche Werkzeug. "Zudem" ist aus Sicht von Dragon keine Zusammenschreibung, sondern einfach eine die Entscheidung für eine der Alternativen. Ich würde nie auf die Idee kommen, hier den "Trenne"-befehl zur Korrektur einzusetzen (aus dem Dragon sicherlich auch nichts lernt), sondern einfach "korrigier zudem" sagen. "Zu dem " wird als Alternative vorgeschlagen, aus dieser Korrektur lernt Dragon auch noch was.
Zitat von P.RochDer "Trenne"- Befehl ist einfach das falsche Werkzeug.
Verzeihung, verehrter Pascal, für den Einwurf: Wir sind uns einig, dass die Hinzufügung gesprochener Formen in dem vorliegenden Zusammenhang keine gute Idee ist, sondern zur Desorientierung des Drachens beiträgt, und Konsens besteht auch darin, dass die Funktionalität des „Trenne“-Befehls dort ausfällt, wo das von Dragon erkannte und geschriebene Wort nicht als Kompositum mit dem AutoCompounder erzeugt wurde.
Indes: Der immense Vorzug des „Trenne“-Befehls besteht darin, dass – wenn er funktioniert – keine weiteren Schritte erforderlich sind, sondern die Trennung im Idealfall an der richtigen Stelle selbsttätig erfolgt und der Cursor zur vorherigen Position zurückspringt, was für die Arbeitsgeschwindigkeit sehr viel vorteilhafter ist als die Verwendung des Korrekturbefehls. Hinderlicher noch ist, dass man vor der Äußerung des Befehls eben zuerst überlegen muss, ob der „Trenne“-Befehl funktionieren wird oder nicht, wenn man auf dessen Funktion nicht zur sicheren Seite hin von vornherein verzichten will.
Da wäre es aus Lupus' Sicht besser wenn der „Trenne“-Befehl (also der Decompounder) auch auf Wörter reagieren würde, die zwar nicht als Kompositum erkannt werden, wohl aber aus Bestandteilen besteht, die als einzelne Wörter im Vokabular verzeichnet sind. Zugegebenermaßen gehört dies in das Reich des Wünschbaren, nicht des Notwendigen, da man auch mit dem Korrekturbefehl – wenn auch weniger schnell – weiterkommt, findet
Zitat von Lupus BetaIndes: Der immense Vorzug des „Trenne“-Befehls besteht darin, dass – wenn er funktioniert – keine weiteren Schritte erforderlich sind, sondern die Trennung im Idealfall an der richtigen Stelle selbsttätig erfolgt...
sofern nicht ein Fenster mit alternativen Trennungen angezeigt wird (was oft genug passiert) und zum Nachdenken und Entscheiden auffordert. Wie dem auch sei - jedem Tierchen sein Pläsierchen meint Pascal