ich habe vor kurzem ein Upgrade von Dragon 10 auf 11.5 durchgeführt. Als Mikrofon verwende ich das Jabra GN9350. Unter Dragon 10 war die Erkennung damit ausgezeichnet, und alle Hintergrundgeräusche wurden perfekt herausgefiltert. Unter Dragon 11.5 führt jedoch bereits das gelegentliche Betätigen der Tastatur dazu, dass Dragon die Meldung "Bitte sagen Sie das noch einmal" einblendet. So ziehen sich die Diktate sehr lange dahin, weil ich immer die akutsische Verarbeitung der Tastenanschläge durch Dragon abwarten muss. Auch leistes Hüsteln oder Räuspern wird sofort in Textmüll umgesetzt, dies war in Version 10.0 nicht der Fall. Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie sich das softwaremäßig in Ordnung bringen lässt? Die akustische Optimierung brachte keine Abhilfe.
Zitat von wortmetzHat vielleicht jemand einen Tipp, wie sich das softwaremäßig in Ordnung bringen lässt?
Das geht leider nur hardwaremäßig, durch Ausschalten des Gerätes. -- Einer der Nachteile der "Verbesserung" der Audioverarbeitung in Version 11, mittels Verdoppelung der Abtastrate, ist die damit einhergehende Überempfindlichkeit gegenüber Nebengeräuschen, in der Folge mit Fehlreaktionen bis hin zu unberechenbaren Kettenreaktionen in Form von wild ausgeführten Befehlen ohne Sinn und Verstand ("Samurai Mode").
Aus dieser Perspektive wird der Anwender in der Version 11 vor völlig neue Anforderungen gestellt, was die Handhabung des Programms betrifft - gravierender als die Umstellung vom Golf IV auf den Golf V. Manch einer hat davor kapituliert.
Gruß, RW
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Anstatt zu kapitulieren könnte man auch darüber nachdenken, das Mikrofon zu wechseln.
Ich hatte bis zur Version 11 alternativ ein Reportagemikrofon mit Supernierencharakteristik und ein Kopfbügelmikrofon eingesetzt. Das Reportagemikrofon befand sich dabei etwa 20 cm über der Tastatur. Während bei der Version 10 das Tippen noch nicht nennenswert gestört hat, ist das seit der Version 11 vollkommen anders. Wenn sich ein solches Mikrofon in der Nähe der Tastatur befindet, braucht man schon eines mit sehr starker Richtcharakteristik, um die Umgebungsgeräusche auszublenden und nur die Sprache zu berücksichtigen.
Ich benutze seit der Version 11 ausschließlich das Kopfbügelmikrofon. Obwohl dieses eine Kugelcharakteristik hat, spielen die Störgeräusche keine Rolle, auch wenn sie lauter sind.
Aus welchem Grund das bei einem Headset wie dem Jabra nicht klappt, obwohl dieses ja angeblich für den Einsatz "auch in lautesten Umgebungen" konzipiert worden ist, ist mir allerdings Rätsel. Zumindest dann, wenn es tatsächlich so funktionieren sollte, wie dies beworben wird.
Mich bestärkt das auf jeden Fall wieder einmal in meiner Meinung, dass man sich bei der Auswahl des Mikrofons nicht An der Werbung für Mikrofone orientieren sollte, die für die Spracherkennung besonders gut geeignet sind. Wenn man einfach ein an seine Umgebung und dicke Gewohnheiten angepasstes, professionelles Mikrofon auswählt, ist man in jedem Fall gut bedient.
Vielen Dank für die interessanten Infos. "Samurai Mode" - das finde ich köstlich! Mir kam das auch gleich panisch vor.
Eine Möglichkeit wäre vielleicht noch, die Tastatur gegen ein leiseres Modell auszutauschen. Aber irgendwie bin ich es leid, immer nur der richtigen Hardware nachzujagen... Prozessoren (wie in den 90ern bei "Dragon Dictate"), Mikrofone und jetzt auch noch Tastaturen. Ich bin kein Programmierer und habe keine Ahnung, wie hoch der Aufwand wäre, aber Nuance sollte unbedingt eine Einstellmöglichkeit für die Abtastrate anbieten, damit man wieder gemütlich im "Sumo-Modus" arbeiten kann.
Eine solche Einstellmöglichkeit wird es nach meiner Einschätzung nicht geben. Für alle diejenigen, die beim Diktieren das Tippen nicht lassen können, wäre es einfacher, wenn Dragon nicht über akustische Störgeräusche, sondern über die Tastaturereignisse erkennen würde, dass getippt wird, und das Mikrofon solange von Dragon deaktiviert würde.
Bis es soweit ist, geht meine standardmäßige Empfehlung dahin, das Mikrofon nur dann und nur solange zu öffnen, wie wirklich diktiert wird, und dann gleich wieder abzuschalten. Das ist auch besser als der Schlafmodus. Diese Methode lässt sich optimal über eine Taste an einem Handmikrofon umsetzen, aber auch bei manchen Kopfbügel-Mikrofonen und in jedem Fall natürlich über die Tastatur. Also: Vor dem Tippen von Wörtern erst einmal die Mikrofontaste tippen.
wenn man parallel zum Diktieren auch anderweitig am Computer arbeitet, kann es auch sehr sinnvoll sein, sich eine programmierbare Maus anzuschaffen. So habe ich eine freien Maustaste mit Mikrofon ein/aus und eine andere mit push-to-talk belegt. Optimal, wenn man beim Arbeiten ohnehin immer die Maus in der Hand hat.
Zwischenzeitlich ist mir wieder eingefallen, dass das Jabra unter dem "Abdeckteller" über eine Display und eine Art Joystick mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten verfügt. (Das hatte ich zuletzt bei der Inbetriebnahme des Mikros gesehen, und da alle Einstellungen zu passen schienen, war diese "Bedienkonsole" bei mir völlig in Vergessenheit geraten.) Jedenfalls habe ich da die Mikro-Lautstärke um einigen Stufen niedriger eingestellt (auf 2/12, also sehr leise). Und siehe da: Problem gelöst! Kein "Samurai-Modus" mehr und nahezu 100%ige Erkennungsgenauigkeit. Jetzt macht die Arbeit mit dem Drachen wieder Spaß!
Zitat von wortmetzHallo allerseits,
ich habe vor kurzem ein Upgrade von Dragon 10 auf 11.5 durchgeführt. Als Mikrofon verwende ich das Jabra GN9350. Unter Dragon 10 war die Erkennung damit ausgezeichnet, und alle Hintergrundgeräusche wurden perfekt herausgefiltert. Unter Dragon 11.5 führt jedoch bereits das gelegentliche Betätigen der Tastatur dazu, dass Dragon die Meldung "Bitte sagen Sie das noch einmal" einblendet. So ziehen sich die Diktate sehr lange dahin, weil ich immer die akutsische Verarbeitung der Tastenanschläge durch Dragon abwarten muss. Auch leistes Hüsteln oder Räuspern wird sofort in Textmüll umgesetzt, dies war in Version 10.0 nicht der Fall. Hat vielleicht jemand einen Tipp, wie sich das softwaremäßig in Ordnung bringen lässt? Die akustische Optimierung brachte keine Abhilfe.