Ich diktiere mit Dragon viele Briefe. Das Programm bietet die Einstellmöglichkeit „Pronomen der 3. Person je nach Kontext großschreiben“. Die Misserfolgsquote von Dragon beim Beachten der Großschreibung scheint mir in einem Bereich zu liegen (ob die Option akriviert ist oder nicht), den ich auch von einem Zufallsgenerator erwarten würde. So entstehen bei mir auf einer DIN A4-Seite leicht zehn bis fünfzehn Fehler. Die Grammatikprüfung von Microsoft Word ist keine Hilfe (markiert die Fehler nicht). Sicherlich würde ein sorgfältiges Korrekturlesen helfen, aber ich bin wohl nicht sorgfältig genug …
Vor einigen Jahren gab es vom Duden-Verlag ein Zusatzprogramm für Microsoft Word (ein Rechtschreib- und Grammatikprüfprogramm). Das hat zwar die oben beschriebenen Fehler zuverlässig erkannt, hatte jedoch andere Schwächen (ist hier im Forum engagiert diskutiert worden). Seit einigen Jahren bietet der Duden-Verlag das Programm nicht mehr als Zusatzprogramm für Microsoft Word an. Aber es gibt das Programm noch, es ist Teil der Professional Version von TextMaker (kostet rund 100 EUR). Auf meinem Notebook läuft TextMaker (anders als damals das Zusatzprogramm für Microsoft Word) sehr stabil und ohne einen für mich erkennbaren erhöhten Bedarf an Prozessorleistung. Ich diktiere nach wie vor in Microsoft Word, rufe dann die Textdatei mit TextMaker auf und lasse mir die von Microsoft Word übersehenen Rechtschreib- und Grammatikfehler anzeigen (die nicht automatisch korrigiert werden, sondern "händisch" berichtigt werden müssen).
Das ist sicherlich keine ideale Lösung, für mich gleichwohl eine große Hilfe.
Die guten Erfahrungen mit der Textmaker-Version des Duden Korrektur kann ich an dieser Stelle nur bestätigen, beim Vergleich desselben Textes erkennt die Textmaker-Version des DK oftmals sogar mehr Fehler als das Paket Microsoft Word/DK.
Die Kombination des Drachen mit einer funktionsfähigen Rechtschreibprüfung erscheint uns im Angesicht der langjährigen Nutzung von Dragon NaturallySpeaking im Rahmen der Textverarbeitung sogar zwingend notwendig, weil sich die typische Fehlerquote in der täglichen Praxis so auf ein erträgliches Maß reduzieren lässt. Neben Höflichkeitsformen gilt dies in Sonderheit für Konjugationen, die richtige Wahl von Singular/Pluralformen, Groß- bzw. Kleinschreibung am Satzanfang, Zusammenschreibungsfehler und schlichte Verhörer („mächtig“ geschrieben statt „möchte ich“),
Logische Fehler wie oben werden allerdings im Rahmen der Rechtschreibprüfung nicht hinreichend erfasst, ein Korrekturlesen des Textes auch nach Durchlaufen der Rechtschreibkontrolle bleibt daher unbedingt Pflicht.
Anbei zwei Screenshots zur unterschiedlichen Qualität der Rechtsstreitkorrektur des Duden Korrektor (aktuelle Version) innerhalb von Microsoft Word 2010 einerseits und im Textverarbeitungsprogramm TextMaker 2016 andererseits. Die Qualität der TM-Version ist jedenfalls in diesem Fallbeispiel deutlich besser, allerdings übersehen beide Programme in allen Kategorien Fehler. Ein abschließendes Korrekturlesen durch 2,4 oder sechs Augen bleibt deswegen unverzichtbar.
MhG Sandra
Angefügte Bilder:
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Ich habe dieses Problem auch, ich diktieren dann immer entweder "Kleinbuchstaben sie" oder " groß Sie". Was ich etwas nervig finde, ist, das Dragon im zweiten Fall sehr häufig statt Sie einfach nur ein großes I schreibt. Trainieren habe ich auch schon geübt, hilft in diesem Fall wohl nichts. Hat jemand vielleicht eine Idee, was bei diesem Problem helfen könnte?
Viele Grüße, Christiane
Dragon Professional Individual 15.3 Firefox 60.0.1 (32-Bit) / Google Chrome 71.0.3578.98 (64 Bit) Microsoft Office 365 Windows 7 (64 Bit)
Ein weiterer Grund, sich von Version 11 zu verabschieden. In den Folgeversionen gelingt die richtige Zuordnung "sie versus Sie" in der Regel besser.
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Zitat von ChristianeWas ich etwas nervig finde, ist, das Dragon im zweiten Fall sehr häufig statt Sie einfach nur ein großes I schreibt.
Das große I statt Sie kommt dadurch zustande, dass Dragon genau das schreibt, was das Programm „hört“: großi. Dagegen hilft, zwischen dem Befehl „groß“ und „sie“ eine kleine Pause einzulegen.
DPI 15 auf Windows 10 Professional (64-bit) SpeechMike Premium. Intel i7 Core 4x2.67 GHz, 6 GB RAM
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Zitat von ChristianeWas ich etwas nervig finde, ist, das Dragon im zweiten Fall sehr häufig statt Sie einfach nur ein großes I schreibt.
Das große I statt Sie kommt dadurch zustande, dass Dragon genau das schreibt, was das Programm „hört“: großi. Dagegen hilft, zwischen dem Befehl „groß“ und „sie“ eine kleine Pause einzulegen.
Ich kann das nur aus eigener Erfahrung unterstützen. Und so klappt bei mir die Groß-und Kleinschreibung unter DNS 13 auf meinem PC in aller Regel. Umso mehr bin ich enttäuscht, dass bei dem kleinen Schwesterprogramm für Android-Handys, Dragon + Swipe, das bis vor einigen Monaten ebenfalls diese Möglichkeit zuließ, das nach einem update im letzten Sommer jetzt nicht mehr funktioniert.
Zitat von ContresUmso mehr bin ich enttäuscht, dass bei dem kleinen Schwesterprogramm für Android-Handys, Dragon + Swipe, das bis vor einigen Monaten ebenfalls diese Möglichkeit zuließ, das nach einem update im letzten Sommer jetzt nicht mehr funktioniert.
Ist zwar nicht das Thema dieses Fadens, dennoch an dieser Stelle mein Tipp: probiere mal die Google Spracherkennung. Ich habe jahrelang Swype genutzt und war auch sehr zufrieden damit. Mittlerweile ist aber die Erkennungsgenauigkeit der Google Spracherkennung deutlich besser. Freilich fehlen einige Kommandos, die bei Swype funktionieren, und auch einige Swype-Gesten hat Google nach wie vor nicht (was mich total wundert) - aber unter dem Strich ist Google schneller und präziser. Zumal Google ähnlich wie Dragon mit seinem Buchstabierfenster alternative Erkennungen anbietet, wo eigentlich – wenn Google tatsächlich mal etwas falsch geschrieben hat – immer die richtige dabei ist, die man mit einem Klick einfügen kann.
DNS 15.3 Professional Individual auf Windows 10 Home (64-bit) Plantronics PLT Savi W440 Intel (R) Core (TM) i7-7500 2,7 GHz 8 GB RAM 64 Bit
Akzentuiertes aussprechen hilft bei mir nicht so viel. Ich habe inzwischen "Sie großgeschrieben" unter der gesprochenen Form eingegeben, das hilft bei der Erkennung. Die Pause ist auch hilfreich, jedoch bei mir etwas weniger zuverlässig. Vielen Dank für die Beratung!
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Zitat von Christianeinzwischen "Sie großgeschrieben" unter der gesprochenen Form eingegeben, das hilft bei der Erkennung. Die Pause ist auch hilfreich, jedoch bei mir etwas weniger zuverlässig.
Ich plädiere trotzdem für die deutliche Pause. Ihr Behelf mit „Sie großgeschrieben“ stellt immerhin eine Lösung dar. Allerdings müssen Sie dazu insgesamt fünf Silben diktieren. Das finde ich ein wenig umständlich. Schneller ginge es, wenn Sie als gesprochene Form „big sie" nähmen. Damit sind sie noch schneller als mit der o.g. Pause.
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Meiner Meinung nach braucht man sich an dieser Stelle nicht durch neue Vokabulareinträge zu verrenken, sondern kann einfach die Variante wählen, die von Dragon mitgeliefert wird, nämlich „groß Sie“. Mache ich seit Jahr und Tag so, jeden Tag so oft, dass ich es selbst gar nicht mehr bemerke. So würde man es ja auch bei einem sauberen Phonodiktat gegenüber der Schreibkraft machen.
Wer hier tatsächlich öfters „I“ als Ergebnis erhält (weil Dragon „groß I“ verstanden hat), sollte generell an seiner Diktierweise feilen und wird dann auch sonstige überflüssige Fehler vermeiden. Insofern kann man Dioskur nur beipflichten. Die Pause, von der er spricht, muss auch keine echte sein, also keine Trennung zwischen separat erkannten Ausdrücken, sondern wirklich nicht mehr als die Vermeidung der Zusammenziehung der beiden S-Laute.