ich arbeite beruflich mit Dragon Professional 12.5 und wollte mal fragen, ob jemand hier weiß, wie ich das Programm trainieren muss, damit die gesprochenen Sätze nicht immer "im Block" erscheinen (also immer dann wenn ich eine kurze Pause mache), sondern direkt hintereinander.
Die kurze Antwort darauf: so ist es gebaut, und das ist gut so. Bei kontinuierlicher Spracherkennung wird immer die komplette Äußerung verarbeitet, was den Vorteil hat, dass die Sicherheit der Erkennung der einzelnen Wörter im Kontext wesentlich höher ist als bei der Einzelworterkennung. Die Äußerungen wiederum sind durch die Pausen voneinander abgetrennt.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus: je länger die zusammenhängend gesprochenen Äußerungen sind, desto genauer und schneller arbeitet der Erkenner. Und ich wüsste nicht, welchen Nutzen es haben soll, wenn der Text schon erscheint, so lange ich noch formuliere.
Man muss die Vorstellung davon halt einfach umdrehen: während ich spreche, arbeitet der Erkenner an dem, was ich sage und lässt sich das Ergebnis offen, bis ich eine Pause mache. Ich muss also nicht auf den Bildschirm schauen und darauf achten, was dort geschieht, so lange ich noch spreche, sondern mich statt dessen darauf konzentrieren, den Erkenner mit Input zu versorgen. Ich denke aber, den Fehler, es anders zu sehen, machen die meisten, zumindest am Anfang.
Gruß, RW
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Nur eine kleine Ergänzung dazu: wenn Sie in den NatSpeak-Optionen auf der Registerkarte „Ansicht“ das Erkennungsfenster so einstellen, dass die Verzögerung beim Schließen >0 ist und zudem noch das Kontrollkästchen „Vorläufige Ergebnisse anzeigen“, können Sie dem Drachen beim Arbeiten zusehen, also bei hinreichend langen Äußerungen und einem hinreichend schnellen Computer schon vor dem Ende der Äußerung vorläufige Ergebnisse sehen. Aus den von Rüdiger Wilke völlig zutreffend genannten Gründen kann das aber eher zu Verwirrung führen, da die Ergebnisse eben nur vorläufig sind und Dragon erst dann, wenn die Äußerung beendet ist, abschließend entscheidet, was gemeint war. Aus diesem Grund stimmt der Text im gelben Erkennungsfenster auch nicht notwendigerweise mit dem überein, was in der Zielanwendung erscheint. Da im Erkennungsfenster zudem keine alternativen Formen wiedergegeben werden, sondern mehr oder minder stumpf das Diktierte, erscheinen beispielsweise auch Satzzeichen dort in der ausgeschriebenen Form, während sie im Text (hoffentlich) richtig formatiert wiedergegeben werden. Bekanntlich hat der Hersteller in den neueren Versionen dieses „klassische Erkennungsfenster“ durch die kleine grüne Flamme ersetzt, was diktierten Text angeht (nur bei Befehlen wird der Wortlaut wiedergegeben). Gerade, damit man sich die von Rüdiger Wilke beschriebene Vorstellung und Diktiertechnik zu eigen machen kann, ist das sinnvoll. Mir persönlich macht es allerdings immer mal wieder Spaß, mit dem klassischen Fenster zu arbeiten.
Unabhängig von alledem: Wenn Sie zu lange auf die Umsetzung von Äußerungen warten müssen, nachdem Sie eine Äußerung zu Ende gesprochen haben, gibt es entweder ein Problem mit der Diktierweise, dem Mikrofon oder der Kapazität des Rechners. Aber das ist sicher eine andere Geschichte.
Als weitere Alternative zur "Flamme" oder zum "Drachen" als Bezeichnung des Symbols hätte ich noch "teardrop" anzubieten, wie mein Freund Lindsay es zu nennen pflegt - nicht nur am Greindonnerstag.
Auch schöne Ostern von mir!
Rüdiger
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