(weil der schöne Thread "Mobile Hardwareempfehlungen" seit längerem ruht, mache ich einen neuen Thread auf)
Als schon seit Jahren begeisterter Anwender von DNS (zurzeit Version 12) auf dem Desktop-PC habe ich immer mal wieder probiert, es auf Notebooks zu installieren. Das funktionierte mal so, mal so, aber nie befriedigend. Weil aber die Prozessoren theoretisch immer besser werden, müsste es doch allmählich ein Tablet oder Notebook geben, auf dem es stabil zum Laufen zu kriegen ist. Hat jemand angenehme Erfahrungen?
Selbst habe ich es seit 2 Monaten spaßeshalber auf einem Acer Iconia W3 probiert - das derzeit wahnsinnigste Hardwareangebot: für ca. 230 Euro komplette Tablet-Hardware inklusive Windows 8 und MS Office Home&Student (man kauft praktisch Microsoft Software und kriegt die Hardware geschenkt dazu). Leider hat das Ding viele Macken. DNS läuft kurz und erkennt auch Sprache (mit einem klobigen Adapter lässt sich ein USB-Headset anschließen), aber nach kurzer Zeit stürzt alles ab.
Mein Traum wäre ein stabil laufendes Subnotebook mit möglichst kleinem Mikrofon, sodass ich im Hotelzimmer, in der Eisenbahn oder sonstwo on the road Sprache eingeben und gleich darauf bearbeiten kann. Die ganzen Systeme mit online-Erkennung taugen mir gar nicht. Meist ist die Online-Verbindung zu schlapp, auf Dauer wohl auch zu teuer (zB im Ausland) und meine ganzen Fachbegriffe werden nicht erkannt.
Ein Jammer, dass Nuance nicht an professionellen Offline-Lösungen für Smartphones und Tablets arbeitet. Alles scheint auf diese wackeligen Onlinelösungen zu schwören.
Wer hat eine Hardware-Lösung, mit der er richtig zufrieden ist?
Die neue Dragon-Version, die demnächst wohl auch auf Deutsch herauskommt, soll wohl schneller laufen und auch auf schwächeren Systemen eine bessere Performance bieten. Bei Atom-Prozessoren wäre ich aber skeptisch, ich würde mich eher nach einem Tablet mit Intel-Core-Prozessor umsehen. Meist sind die allerdings ziemlich schwer, womit ein Hauptvorteil eines Tablets in meinen Augen dahin ist.
Das zweite Problem bei Tablets ist, dass man immer einen Adapter braucht, um ein USB-Mikrofon anzuschließen (zumindest kenne ich nur Modelle mit Micro-USB-Anschluss). Die neue DNS-Version unterstützt aber erstmals auch (manche) Notebook-Mikrofone.
Auf Notebooks oder Ultrabooks läuft Dragon 12 jetzt schon problemlos, wenn die Hardwarekonfiguration ausreichend ist.
DNS Professional Individual 15.61, Windows 11 Insider Preview Version 21H2, Mac Mini M1 mit 16 GB RAM, Parallels Desktop Pro 17.0.0; iPad Pro 2020 mit Parallels Access 6.5.2
Den Ausführungen der Vorrednerin kann ich mich nur anschließen. Es hat schon seinen Grund, warum Nuance für Tablets nur eine Backend-Lösung (Erkennung auf einem entfernten Server) anbietet - ebenso wie etwa Apple.
Nicht nachvollziehen kann ich die Erfahrungen von Ascherbach. Ich verwende seit vielen, vielen Jahren NaturallySpeaking für mobile Zwecke auf Subnotebooks und (dann) Ultrabooks. Auf meinem derzeitigen Lenovo X1 Carbon (3460, also nicht das allerneueste) läuft Dragon genauso stabil wie auf meinem Desktop-Boliden, und fast ebenso schnell. Wenn die Erkennung einen Tick schlechter ist, dann liegt das an den anspruchsvollen Umgebungsbedingungen unterwegs (Besprechungsräume, ICE usw.).
Allerdings verwende ich nicht etwa das eingebaute Mikrofon des jeweiligen Notebooks, sondern mein geliebtes SpeechMike. Das richtet ein wenig Kabelsalat an, ist aber funktional. Mit internen Mikrofonen von Notebooks habe ich schon mit bisherigen Dragon-Versionen experimentiert, das funktioniert aber nur bei ruhiger Umgebung und auch dann nicht so gut. Die neue DNS 13 soll dafür in der Tat erstmals spezielle "far field"-Diktierquellen unterstützen.
Wie schon in anderem Zusammenhang geschrieben, funktionierte Dragon auch auf meinem vorherigen Apple MacBook Air 2011 mit einem i5-Prozessor und gerade einmal 3 MB L-3 Cache und 4 GB RAM (auf einer Bootcamp-Partition unter Windows) ganz ausgezeichnet, für praktische Zwecke kaum langsamer als auf meinen aktuellen Geräten. Das MacBook Air hatte ich zwei Jahre lang im professionellen Einsatz.
Natürlich muss man bereit sein, für solche Hardware auch Geld auszugeben. Billige Notebooks kann ich mir nicht leisten.
Danke, Karin und Meinhard, eure Beiträge haben mir sehr geholfen!
Die Notebooks, auf denen ich DNS probiert hatte, waren ein schmalbrüstiger eeePC und ein eigentlich ganz vernünftiges Notebook von Acer. Aber Acer hat die Krankheit, dass viele der versprochenen Features in der Praxis einfach nicht funktionieren. In den Anwenderforen liest man dann nur Seufzer wie "geht bei mir auch nicht ... der Kundendienst beantwortet Fragen dazu gar nicht ..."
Mein Radar richtet sich daher jetzt auch in Richtung Lenovo. Das interessante Yoga 2 (1200 Euro, mit i5 4200 U Haswell und 8 GB RAM, das müsste reichen, auch wenn es gegenüber Meinhards 32 GB ärmlich wirkt) hat den „Intel Dragon Assistant“ eingebaut, mit dem „Sie sogar in Microsoft Office Texte diktieren können“. Also möglicherweise ein Hardware-Bundle von Dragon? Das wäre reizvoll: Ein (teures) Notebook, in dem DNS schon drin ist. Ich habe aber keine Infos gefunden, ob sich da möglicherweise Dragon 13 dahinter verbirgt, weil ja offensichtlich das eingebaute Mikro verwendet wird. Nur eine 1 Jahr alte Meldung, dass Intel in Stufe 3 des Ultrabook-Standards einen "Dragon Mobile Assistant" einbaut.
Ich habe auch ein Acer-Notebook, ein preisgünstiges Einsteigermodell. Dragon funktioniert bestens damit. Was ist denn bei deinem Notebook das Problem?
Bei einem Notebook mit Dragon "on Board" wäre ich eher skeptisch: Ist die Software updatefähig? Ist es eine Vollversion (d.h. mindestens Premium)? Die Installation auf einem eventuellen Zweitrechner kann man da ebenfalls vergessen. Dass es sich um die Version 13 handelt, glaube ich kaum - das Yoga 2 ist ja schon mehrere Monate auf dem Markt. (Mir persönlich wäre es viel zu schwer - soweit es um den Zusatznutzen als Tablet geht, fände ich eher das Sony Vaio Tap interessant.)
DNS Professional Individual 15.61, Windows 11 Insider Preview Version 21H2, Mac Mini M1 mit 16 GB RAM, Parallels Desktop Pro 17.0.0; iPad Pro 2020 mit Parallels Access 6.5.2
Zitat von Ascherbach Das interessante Yoga 2 [...] hat den „Intel Dragon Assistant“ eingebaut, mit dem „Sie sogar in Microsoft Office Texte diktieren können“. Also möglicherweise ein Hardware-Bundle von Dragon? Das
Wie auch immer, ich werde weiter berichten!
Meines Wissens funktioniert der Intel Dragon Assistant auch offline (also lokal am PC ohne Internetverbindung), allerdings nur für kurze Diktate bis 30 Sekunden. Dann muss man die Transkription abwarten und wieder die "Aufnahme"-Taste drücken.
Er ist eher für kurze Interaktionen - a la Siri - ausgelegt, nicht für lange Diktate. Dafür will Nuance in Form von DNS-Lizenzen Geld sehen.
Hallo. Hab ein Asus Vivotab 8 Tablet mit 2gb ram und 64 gb SSD(?) Darauf läuft DNS 13 eigentlich recht stabil. Ab und zu sogar schnell.
Das 8 Zoll tablet quer vor den Mund zu halten, sodass man in das Mikro an der Seite sprechen kann, sieht zwar doof aus...
Aber man hat nur noch ein einziges Gerät.
Und es ist ausserdem so leicht und klein, dass man es auch etwas länger in einer Hand halten kann. Ausserdem hat es Stift Eingabe. Das kann die Maus sparen.
Gibt natürlich auch Probleme, die man bei Notebooks nicht hat....