Jetzt habe ich es also doch getan und mein mehr oder minder laufendes System angerührt: Gestern habe ich mir mehr oder minder spaßeshalber Dragon Professional Individual für Mac 6.0.4 installiert.
Nach den vielen katastrophalen Erfahrungsberichten anderer habe gleich eine „saubere“ Installation vorgenommen, also nicht etwa die neue Version über meine 5.0.4 installiert, sondern sorgfältig nach den Anweisungen des Herstellers alle com.dragon....-Preferences elimiert und dann das alte Programm deinstalliert.
Die mehrfachen nag screens mit Hinweisen darauf, dass nunmehr 6.0.5 verfügbar sei, habe ich einstweilen ignoriert, wiederum vor allem wegen der Erfahrungsberichte im Nuance-Forum.
Meine Eindrücke bislang:
Die Benutzeroberfläche gefällt mir deutlich besser als die von Version 5. Endlich kann man das Korrekturfenster dorthin platzieren, wo man es haben möchte.
Die Erkennungsgenauigkeit ist – jedenfalls bislang – geradezu phänomenal. Wörter, die Dragon partout nicht erkennen will, habe ich (im Gegensatz zur Vorversion 5) bislang nicht gefunden.
Die Integration in MS Word für Mac 2016 ist viel, viel besser als in allen bisherigen Versionen. Dragon scheint sehr viel besser nachzuverfolgen, wo das Diktat hingehört, und das auch, wenn man händisch in das Dokument eingreift. Ich habe gestern keinen Anlass gesehen, kurze Abschnitte von TextEdit aus einzufügen. Ab und an kommt es zwar immer noch zu falsch platzierten Eingaben – das ist aber gar nichts im Verhältnis zum bisherigen Zustand. Wie gesagt gilt dies für 6.0.4, an 6.0.5 traue ich mich vorläufig nicht heran. Hier gab es viele Berichte Dritter, dass schon nach dem Ende einer Äußerung das nächste Diktat im Dokument verrutscht.
Ja, Version 6.0.4 ist nicht besonders stabil. Insbesondere nach dem Aufruf des Befehlseditors oder des Vokabulareditors kommt es oft zu Abstürzen. Bei mir war es jedenfalls gestern allerdings so, dass sich das Programm umstandslos wieder starten ließ und die Absturzmeldung zumeist nur von OS X kam, also ohne dass die übliche E-Mail mit der Bitte aufging, eine Log-Datei an Nuance zusenden. Letzteres ist mir nur einmal passiert. Da die Version 6.0.4 die angenehme Eigenschaft hat, das Benutzerprofil immer dann zu speichern, wenn man durch eine Korrektur eine Änderung daran vorgenommen hat und dann das Mikrofon ausschaltet, verliert man bei den Abstürzen zum Glück wenig Gelerntes.
Natürlich sind die Abstürze nervig. Sie kommen aber auch nicht so häufig vor, dass die Produktivität ernsthaft darunter leiden würde. Richtige „Hänger“ in dem Sinne, dass kein Diktat mehr möglich war und ich den Prozess killen musste, habe ich auch erlebt, aber „nur“ selten.
Einen Rückschritt finde ich aber sehr unschön: Wenn ich mich nicht sehr täusche, erlaubt Dragon für Mac in der Version 6 keine Änderungen der Worteigenschaften im Vokabular mehr, was Abkürzungen und andere alternative Schreibweisen sowie die Behandlung von Ziffern vor und nach dem jeweiligen Wort angeht. In der Version 5 waren die Möglichkeiten mindestens genauso weitreichend wie ich dies von der Windows-Variante gewohnt bin. Dies scheint – zumindest im deutschen Vokabular, ein englisches Profil muss ich mir erst noch erstellen – komplett verschwunden zu sein. Möglich ist nur noch die Differenzierung zwischen der gesprochenen und der geschriebenen Form. Das führt dann leider zu der Notwendigkeit, wichtige juristische Abkürzungen wie „ Art.“ oder „vgl.“, zu denen auch die ausgeschriebene Variante mal benötigt wird, gesondert mit einem selbst kreierten „Modifikator“ im Vokabular zu hinterlegen, etwa „abgekürzt vergleiche“.
Mein erster Eindruck ist daher durchaus, dass die Version 6.0.4 die produktivste Mac-Version von Dragon war, die ich bisher benutzt habe (und das sind alle seit 2.5). Wenn man nicht gerade mit Anpassungsarbeiten beschäftigt ist, läuft das Programm weitgehend stabil und lässt den Nutzer so entspannt arbeiten, wie man es in der Mac-Welt gewohnt ist.
Das alles, wie gesagt, ist nur ein erster Eindruck. Ich bleibe dran, das nächste Wochenende kommt bestimmt.
Ich kann die Erfahrungen nur bestätigen. Die Erkennungsgenauigkeit ist auch ohne Training mit einem neuen Profil hervorragend. Auch die Integration in Word 2011 ist wesentlich besser.
Das war es dann aber auch: Beim Diktat in formatierte Texte kommt es immer wieder dazu, dass der Cursor im Text hin und her springt und somit ein Diktat nahezu unmöglich wird. Ich habe auch noch keine vernünftige Möglichkeit gefunden, die Software wieder „in die Spur zu bekommen“. Die 6.05er ist vollkommen unbrauchbar. Ich habe es mehrfach versucht, bin aber immer wieder auf die 6.04er zurückgekehrt.
Auch kommt es immer wieder zu Abstürzen, die möglicherweise aber auch mit Sierra 10.12.3 zu tun haben.
Hilfe scheint (vielleicht) unterwegs zu sein... In Amiland ist 6.0.6 erschienen, welche die Stabilität verbessern soll. Für die deutsche Fassung steht sie noch nicht zur Verfügung. Warten wir es ab.
Danke für den Hinweis! Ich habe inzwischen aktualisiert und kann nach – bislang allerdings nur gelegentlicher – Nutzung bestätigen, dass die Stabilität in 6.0.6 deutlich verbessert wurde. Bisher ist das Programm nur einmal eingefroren (nach ein paar Aktionen im Vokabulareditor).
Die Integration in MS Word für Mac ist ganz vernünftig, auch bei gelegentlichen Tastatureingaben kommt Dragon nicht durcheinander. Beim Diktat in vorhandene lange Dokumente oder solche, die Tabellen enthalten, kommt es jedoch immer noch dazu, dass das Diktat einige Buchstaben, Wörter oder gar Absätze „zu früh“ eingefügt wird. Zuweilen wird es auch an das Ende des vorherigen Absatzes gehängt, auch wenn der Cursor schon in einer neuen Zeile steht. In diesen Fällen bleibt wohl nur, den Express-Editor zu verwenden (würde in der Windows-Edition dem Diktiertextfeld entsprechen, heißt aber in der Mac-Variante „DragonPad“) oder einen anderen Editor wie TextEdit und anschließend diktierte Passagen in das Hauptdokument zu übernehmen.
Immerhin hat Nuance einige Hausaufgaben erledigt. Meines Erachtens lässt sich mit der Edition 6.0.6 tatsächlich produktiv arbeiten. Bedauerlich bleibt freilich, dass der Vokabulareditor wesentlicher Fähigkeiten beraubt wurde. Eine Empfehlung mit Einschränkungen, also.
Ich nutze Dragon für den Mac schon, seitdem es noch MacSpeech hieß. Bisher habe ich fast jedes Update/Upgrade mitgemacht und war fast immer danach enttäuscht.
Deshalb habe ich lange überlegt, ob ich die neue Version 6 erwerben soll. Ich habe es letztlich doch getan. Und zwar nicht die Upgrade-Version sondern die volle, da ich mir nicht sicher war, ob ich Upgrade berechtigt bin. Ich nutze, nachdem er sofort ein Update angeboten worden ist, nunmehr die Version 6.0.6.
Meine Reaktionen sind gemischt. Da ich bei meinem Arbeitgeber die Windows-Version (DNS Version 13 Legal) nutze und somit den direkten Vergleich habe, fällt mein Augenmerk natürlich besonders schwer auf Punkte, die in der Dragon Version für Mac dahinter zurückbleiben.
Im einzelnen:
Nach dem obigen Beitrag habe nicht nur ich das Feature übersehen, sondenr es fehlt im Vokabular-Editor jetzt die Funktion „alternative Schreibweise“ (zum Beispiel nach Ziffern). Als Jurist habe ich das in der Vergangenheit immer dazu benutzt, das Wort Paragraph vor Ziffern als § zu schreiben, was auch die Mac-Version ziemlich gut hinbekommen hat. Das habe ich (noch läuft die 90-Tage-Frist) mal direkt dem Support gemeldet...[/*]
Der Vokabulareditor stürzt immer noch gelegentlich mal ab.[/*]
Ansonsten scheint die Stabilität aber zugenommen zu haben, was mich doch erfreut. Es kann damit zusammenhängen, dass sich natürlich mit der Unterversion 6.0.6 angefangen habe und die früheren Unterversionen nicht kenne.[/*]
Es ist immer noch nicht allzu einfach, das Vokabular oder – man ist ja schon mit wenig zufrieden – auch nur eine Wortliste zwischen der Windows Version und der Mac-Version auszutauschen. Selbst wenn man es in der Windows-Version mit einem Export als XML-Datei versucht, handelt es sich um ein anderes XML-Format, als es die Mac-Version verwendet. Dazu habe ich mir zwar mal ein Konvertierungsprogramm in Java geschrieben, aber eigentlich könnte Nuance das 6 Jahre nach der Übernahme von MacSpeech auch mal integrieren.[/*]
Ein weiteres interessantes Phänomen, das anscheinend nicht mehr ich beobachte, ist der Buchstabensalat, den Dragon manchmal produziert, wenn man in vorhandene Texte, bei mir sind es Tabellen, hinein diktiert. Beispiel: ich habe eine Tabelle, in der an einer Stelle „Filiale:(Zeilenwechsel)“ steht und an anderer Stelle „Verjährung“. Diktiere ich in die Zelle mit dem Wort Filiale nach dem Zeilenwechsel etwa das Wort „Düsseldorf“, so kommt ein sehr lustiger Buchstabensalat dabei heraus, bei dem auch Wortbestandteile aus dem Wort „Verjährung“ verwandelt werden.[/*]
manchmal, wenn ich das Programm wechsle, etwa von Word zu Firefox, scheint Dragon das nicht mit zu bekommen und schreibt Wörter, die ich eigentlich in ein Webformular eintragen wollte, fröhlich in das Word-Dokument [/*]
Gehört nicht direkt zum Programm, aber auf der Seite von Nuance finde ich die Befehlsübersicht zur aktuellen Version nur auf Englisch, was bei Sprachbefehlen nicht besonders hilfreich ist.[/*]
Ansonsten ist, wie schon gesagt, die Erkennungsgenauigkeit und auch die Stabilität besser geworden als in der Version 5.die Detaileinstellungen zu einzelnen Wörtern aus dem Vokabular (alternative Schreibweise usw.) würde mich jedoch Schmerzen, wenn es nicht Blindheit meinerseits sein sollte.[/*]
Anscheinend hat ja der ein oder andere hier ähnliche Erfahrungen gemacht.
Zitat von peter.schusterEin weiteres interessantes Phänomen, das anscheinend nicht mehr ich beobachte, ist der Buchstabensalat, den Dragon manchmal produziert, wenn man in vorhandene Texte, bei mir sind es Tabellen, hinein diktiert. Beispiel: ich habe eine Tabelle, in der an einer Stelle „Filiale:(Zeilenwechsel)“ steht und an anderer Stelle „Verjährung“. Diktiere ich in die Zelle mit dem Wort Filiale nach dem Zeilenwechsel etwa das Wort „Düsseldorf“, so kommt ein sehr lustiger Buchstabensalat dabei heraus, bei dem auch Wortbestandteile aus dem Wort „Verjährung“ verwandelt werden.
Ja, der interne Abgleich der Cursor-Position zwischen Dragon und Word auf dem Mac ist zwar mit 6.0.6 deutlich besser geworden als etwa in der Version 5. Gerade beim Diktat in vorhandene Word-Dokumente mit Tabellen oder anderer aufwendiger Formatierung hat Dragon aber die Angewohnheit, das Diktat ein paar Buchstaben oder auch Worte zu weit nach oben bzw. vorn zu verschieben. Echte Abhilfe habe ich noch nicht gefunden, außer meinem bekannten Ratschlag, in solchen Fällen das Diktat in TextEdit vorzunehmen und dann nachher zu kopieren. Dafür habe ich mir Skripte gebastelt, die sowohl per Sprache als auch per Tastatur ausgelöst werden können.
Zitat von peter.schusterie Detaileinstellungen zu einzelnen Wörtern aus dem Vokabular (alternative Schreibweise usw.) würde mich jedoch Schmerzen, wenn es nicht Blindheit meinerseits sein sollte.
Ja, das schmerzt mich auch. Wenn Sie tatsächlich einen Weg wissen, um eine Funktionsanfrage zu platzieren, wäre das ein guter Kandidat. Ich weiß nicht, ob die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten nur der Sparsamkeit zum Opfer gefallen sind oder der Frustration der Programmierer, weil gerade Eingriffe des Benutzers an dieser Stelle die frühere Version des Programms (jedenfalls 5.0) sehr oft zum Absturz brachten, sodass man einfach das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat.
Was den Paragrafen angeht, so bleibt gegenwärtig nur die Möglichkeit, direkt das "Paragraphsymbol" oder "Paragraphzeichen" zu diktieren. Bei anderen Abkürzungen habe ich nach alter schlechter Sitte neue Einträge der Machart: "Art." mit der gesprochenen Form "abgekürzt Artikel" angelegt. Wie gesagt, ein Rückschritt - hier war 5.0 mindestens so gut wie das Windows-Produkt.
Es ist ja nicht alles schlecht: Immerhin hat man bei 6.0.6 im Gegensatz zu Windows-Variante die Chance, in PowerPoint zu diktieren, wenn auch langsam und eingeschränkt. Und die Integration von Apple-Skripten finde ich hervorragend.
Danke für die Antwort! Entschuldigung, dass ich mich nach so langer Abwesenheit direkt mit 5 Beiträgen melde. Dieses Forum hat mir zumindest zu der Erkenntnis verholfen, dass ich nicht alleine die Detaileinstellungen bei der Vokabularbearbeitung vermisse.
Zitat von Meinhard … Ratschlag, in solchen Fällen das Diktat in TextEdit vorzunehmen und dann nachher zu kopieren. Dafür habe ich mir Skripte gebastelt, die sowohl per Sprache als auch per Tastatur ausgelöst werden können.
Scripting unter Macos habe ich noch nicht durchblickt; die Bücher stehen immer noch im Regal unter „wenn ich mal Zeit hab“. Ich behelfe mir nicht mit Textedit, sondern mit einem neuen, leeren Word-Fenster. Das funktioniert genauso gut. Der Workaround ist der Tod des Bugfixes.
Zitat von MeinhardWenn Sie tatsächlich einen Weg wissen, um eine Funktionsanfrage zu platzieren, wäre das ein guter Kandidat.
Das ist kein Hexenwerk. Nas kann jeder registrierte Nutzer unter http://nuancede.custhelp.com/app/account/overview. Und da der Support leider nur für 90 Tage gilt, habe ich das auch mal direkt gemacht. Hat die Referenznummer 170311-000008 bekommen.
ich habe mich in Unkosten gestützt und mir Word für Mac 2016 gekauft, und zwar in der Hoffnung, dass es im Vergleich zu der 2011er Version mit dem Drachen eine Verbesserung gibt. Das Gegenteil ist eingetreten. Ein Diktieren ist kaum möglich, weil die alten Probleme (Hin- und Herspringen, Korrektur an das falschen Stelle pp.) wieder auftreten. Mit der 11er ist eigentlich alles in Ordnung.
Kann jemand bestätigen, dass Dragon 6.07 mit Word 2016 nicht läuft aber mit Word 2011 inzwischen inzwischen recht gut funktioniert?
kann ich leider nicht: Word 2011 habe ich schon nach dem Erwerb von Dragon für Mac 5 durch Word 2016 ersetzt und möchte schon aus ästhetischen Gründen keinen Downgrade machen, auch, weil ich mit meiner Lösung, bei komplexen Texten das eigentliche Diktat in TextEdit vorzunehmen und per Sprachbefehl oder Taste an die richtige Stelle des Word-Dokuments zu befördern, ganz gut leben kann.
Unabhängig davon frage ich mich (wie Sie sich offenbar auch fragen), ob es sich da nicht um einen Zufallsbefund handelt. Die Zusammenarbeit von Dragon für Mac 6.0.7 mit Word 2016 klappt nach meiner bisherigen Erfahrung damit eigentlich ganz anständig – solange das jeweilige Dokument keine Elemente enthält, bei denen Dragon sich dann offenbar „verzählt“, also insbesondere Tabellen oder automatische Nummerierungen. In einfachen Texten treten die von Ihnen sogenannten „alten Probleme“ bei mir bislang nicht auf (wobei meine Stichprobe auch nicht sehr groß ist, da ich unter der Woche am Windows-Rechner sitze).