Vor kurzem habe ich einem Bekannten bei der Installation seiner Spracherkennung geholfen. Wir kennen die Dragon-Produkte schon länger und ich habe auch schon geholfen, die fünfte Version vor gefühlt über zehn Jahren zu installieren. Version 10 wollte unter Windows 10 nicht laufen und wir haben somit die Dragon Naturally Speaking 13.0 besorgt.
Gleich zu Anfang wollte sich der Drache nur in den Standardpfad installieren lassen. Bisher hat noch kein Programm mit dem Installationsverzeichnis in D:Programme Probleme gehabt, aber einen muss es ja geben. Wir haben es dann einfach auf der SSD gelassen, was auch nicht schlecht war, denn der neue braucht im Vergleich eh' länger zum Laden.
Also starten wir ihn und er teilt uns mit: "Failed to launch UI automation server" Ganz klar eine hilfreiche Fehlermeldung. Flugs ins Internet eingetippt und siehe da: Nuance kennt diesen Fehler, ist an der Sache aber ganz unschuldig, denn die verflixte Benutzerkontensteuerung ist "instabil" *prust*. Und das schon seit Vista! (Wann ist das nochmal erschienen?) Wir haben daher leider keine andere Wahl als diese Sicherheitsfunktion für alle Programme dauerhaft zu deaktivieren.
Nun gut, wir sind ja nicht auf Arbeit und können unseren PC konfigurieren, wie wir wollen. Schnell ausgemacht und den Rechner neugestart und tatsächlich startete das Programm. Vielleicht ist Euch in der Fehlermeldung die Abkürzung UI (engl. user interface, Benutzeroberfläche) aufgefallen: Die alte Benutzeroberfläche, die Dragon-Leiste, ist nun durch ein neues Schickimicki-Teil ersetzt, dass sich wie ein Luftballon aufbläht, wenn man mit dem Mauszeiger darüberfährt. Glücklicherweise kann man die alte wiederherstellen und, oh Wunder, die Benutzerkontensteuerung kann man dann auch wieder einschalten.
(Zusatzinfo: Er meldet dann immer noch, dass es keinen Zugriff auf die Benutzerdateien gäbe. Liegt das vielleicht daran, dass der gemeine Benutzer auf C:ProgramDataNuanceDragonNaturallySpeaking13Users keinen Zugriff hat, obwohl dort die Benutzerdaten abgelegt werden?)
Im Kerngeschäft, also der Spracherkennung, ist DNS13 allerdings noch souverän. Wir haben eine wesentlich bessere Erkennung als bei gewissen mit Windows 10 vorinstallierten Konkurrenzprodukten. Man sieht aber, dass einige Fehlerchen (schon seit Vista) auszumerzen sind. Wesentlich verbessert wurde hier eigentlich nur die jetzt fehleranfällige Oberfläche. Nuance stellt einen hier vor vollendete Tatsachen, indem sich die alte Version auf Windows 10 nicht installieren lässt.
Fazit: Bei meinem Bekannten läuft jetzt 13.0, aber ich bleibe bei der alten Version (habe ja auch noch Windows 7). Zur Not spiel ich mir die auf eine virtuelle Maschine (oder mein altes Laptop, mal sehen). Die "Neuerungen" brauchte man entweder nicht oder haben irgendwie Probleme bereitet. Man kann nur hoffen, dass sich dieser Trend in den Nachfolgeversionen umkehrt.
Da Sie 4 Jahre nach Veröffentlichung von DNS 13 einen Erfahrungsbericht schreiben, der einen Vergleich mit einer "alten" Version enthält, ein kleiner Hinweis: DNS 13 selbst ist längst veraltet und älter als Windows 10.