Aus einer bei mir aktuell gegebenen Beratungssituation heraus möchte ich gerne dieses qualifizierte Forum dazu nutzen, um einige Bemerkungen zu den verschiedenen Einsatzarten von und damit auch Anforderungen an den Einsatz einer Diktiersoftware wie DNS zu machen.
Insgesamt halte ich es für notwendig, gerade Neulinge im digitalen Diktieren von der Illusion zu befreien, das ginge "einfach mal eben so"!
Nach meiner Erfahrung ist ein sehr konzentriertes Diktieren notwendig, wie es in der gehobenen Standardsprache und im akademischen Bereich üblich ist, nicht jedoch in der im Alltag gesprochenen Sprache vieler Sprachverwender. Dazu kommt, dass es sich hier ja um eine Software handelt, mit der man sich sehr vertraut machen muss, um sie wirklich effektiv nutzen zu können; auch das ist nicht jedem Anwender, der übliche Office-Software kennt, klar.
Wenn man dies nicht vorher deutlich macht, sind nach meiner Erfahrung große Enttäuschungen vorprogrammiert!
Dazu kommen die unterschiedlichen Verwendungsarten:
Ich zum Beispiel bin ein typischer "Kombinations-Anwender", d.h. ich diktiere üblicherweise mit den Händen auf oder nahe der Tastatur, kann sehr schnell tippen, beherrsche den Computer manuell relativ "blind", habe viel Erfahrung darin, was sich zu diktieren lohnt und was sich für mich als routiniertem Computeranwender eben doch rascher tippen lässt, weil es schlichtweg schneller geht als zu diktieren.
Steuerbefehle zu diktieren ist mir in den meisten Fällen zu langsam, und da bei meinen Tätigkeiten die Hände weitgehend frei sind, ist das auch kein Problem - ich kombiniere beides unmittelbar und sehr spontan, auch im Sekundenabstand.
(Ich gehöre allerdings auch zu den Dinosaurierern, die schon seit den 70er-Jahren Computer beruflich einsetzen und sich lange geweigert haben, mit der PC-Maus zu arbeiten, weil ich z.B. die DOS-Befehle und -Kürzel im Kopf hatte und damit 10x schneller war als mit diesem "Spielzeug" Maus. Genauso habe ich dann noch jahrelang die Maus nur mit der linken Hand bedient, weil sie für mich eher hinderlich war und "nur im Notfall" zum Einsatz kam. Ich erwähne das hier, weil ich mit meinen User-Gewohnheiten möglicherweise nicht repräsentativ für den Normal-User bin, und das muss man wissen.)
Für jemanden, der darauf angewiesen ist, nahezu ohne Tastatur und/oder Maus zu arbeiten, stellt sich das Problem allerdings von vorneherein anders.
Deswegen ist meine erste Frage an jemanden, der erwägt, dem PC zu diktieren, immer erst, was genau er sich an Arbeitserleichterung vorstellt. Erst dann ist eine angemessene Beratung möglich, ob diese Anforderungen beim gegenwärtigen Stand der digitalen Diktier-Technik überhaupt mit vertretbarem Aufwand erfüllt werden können (in einigen Jahren, die dann vermutlich semantische Erkennung mit sich bringen werden, mag sich dies anders darstellen).
Vielleicht ist das ein nützlicher Hinweis für Neueinsteiger hier.
Uli LH
Ulrich Leinhos-Heinke - www.Leinhos-Heinke.de (diktiert mit DNS 11.5 Premium (EDU) + mitgeliefertem Mikrofon auf IntelCore i3 2310M 2,1 GHz - 4 GB RAM - Windows 7 Home Premium 64b SP1)
ich handhabe das mit dem Diktieren so ähnlich wie ULH, das heißt also dass ich die Hände an der Tastatur und an der Maus habe, die Buchstaben jedoch nicht eintippen muss, sondern die Texte diktiere.
So fallen mir die Korrekturen insbesondere an den Enden von Worten besonders leicht.
Nach einer längeren Pause betreibe ich Dragon NaturallySpeaking 10.1 mit dem Standardheadset von Plantronics P2000 an meinem Laptop. Intel i3-Prozessor 2,27 MHz, 4 GB RAM.
Zuvor habe ich meistens in das Dragon Pad diktiert, bin jetzt per Zufall nach Microsoft Word 2007 hineingeraten und begeistert von der guten Erkennungsrate bei unverändert hoher Geschwindigkeit
Wenn ich bisher mit der Tastatur meistens langsamer bin, als meine Gedanken fließen, so schreibt jetzt der Rechner mit dieser Diktiersoftware schneller als ich meine Gedanken formulieren kann.
Vor einiger Zeit hatte ich eine Warnung von Nuance im Mailpostfach, weiß aber nicht mehr, auf welche Unverträglichkeit sich die bezogen hat, es handelte sich um eine Warnung vor einem Upgrade
Jedenfalls werde ich Dragon NaturallySpeaking jetzt wieder sehr viel häufiger einsetzen, wie alles ist auch das eine Gewohnheitssache.
Welche Erfahrungen gibt es eigentlich was den Unterschied zwischen einem Bluetooth Headset und dem konventionellen meistens auch mitgelieferten schnurgebundenen anbetrifft?
Also furchtbar viel vom Schreibtisch weg bewegen brauche ich mich hier nicht, da ich meistens beim Diktieren in Akten herumblättern muss.
Wie in amerikanischen Filmen frei durch das Büro laufen kommt schon alleine deswegen nicht infrage, weil ich die sporadischen Rechtschreibefehler des Programmes sofort korrigieren möchte und nicht erst bei einem Korrekturlesegang.
Für die Empfänger meiner Briefe lästig dürfte sein, dass diese deutlich länger ausfallen und es eine Lesesoftware mit eingebautem Textverständnis noch nicht gibt.
Mit freundlichen Grüßen, Hubert, der Wiedereinsteiger in die Anwendung von Dragon NaturallySpeaking
LT von ASUS mit i3, 2,27GHz, 4 GB RAM Windows 7 64bit, MS Office 2007 DNS ganz neu 12 Home Premium mit Plantronics P2000
Zitat von HubertWelche Erfahrungen gibt es eigentlich was den Unterschied zwischen einem Bluetooth Headset und dem konventionellen meistens auch mitgelieferten schnurgebundenen anbetrifft?
Willkommen im Forum!
Zunächst einmal vielen Dank für Ihre erfrischenden Beiträge gleich zu Beginn, die ist sicherlich dazu angetan sind, dem Eindruck entgegenzuwirken, es gehe hier schwerpunktmäßig um Installationsprobleme oder sonstige Kinderkrankheiten.
Ich denke, Sie haben Ihre Frage schon selbst beantwortet. Was die Effizienz unter dem Strich betrifft, werden Sie keinen Vorteil mit einem Bluetooth Gerät haben gegenüber einem kabelgebundenen Gerät. Möglicherweise aber mehr technische Probleme damit, so dass ich davon abraten würde, sofern es aufgrund der individuellen Anforderungen nicht unbedingt erforderlich ist.
Gruß, RW
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Vor allem auch für den Tipp, der mich vor der voreiligen Anschaffung eines schnurlosen Headsets bewahrt hat, einen kleinen Teil des dafür aufzuwendenden Betrages habe ich allerdings investiert indem ich die aktuelle Version von Dragon NaturallySpeaking 11.5 bestellt habe.
So richtig konsistent lief Dragon NaturallySpeaking in seiner veralteten Version 10.1 denn leider doch nicht, zwar konnte ich nach der ersten Verbindung mit MS Word seitenweise diktieren und die Erkennungsrate war auch bei sehr flüssigem sprechen außerordentlich hoch, nachdem ich allerdings Steuerungs Befehle ausgesprochen und auch einmal in den Internetbrowser oder woanders hin gewechselt hatte, kam die Verbindung mit MS Word nicht mehr zustande.
Ich führe dies vor allem auf die veraltete Version zurück und hoffe, dass ich die Neuanschaffung für die Tagebücher zur Jahreswende richtig lohnt, schließlich will ich nicht nur tippen sondern auch was erleben und es trotzdem schriftlich festhalten können.
Mit freundlichen Grüßen, Hubert, der Wiedereinsteiger in die Anwendung von Dragon NaturallySpeaking
LT von ASUS mit i3, 2,27GHz, 4 GB RAM Windows 7 64bit, MS Office 2007 DNS ganz neu 12 Home Premium mit Plantronics P2000