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Dieses Thema hat 18 Antworten
und wurde 272 mal aufgerufen
 Geräte und Hardware
Seiten 1 | 2
docachim Offline



Beiträge: 28

31.01.2011 09:31
RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Da meine Startprobleme mit DNS 11 Professional (anderer Faden) zumindest vorläufig gelöst sind,erwäge ich nun, ein bisschen mehr zu investieren und das mitgelieferte Billig-Headset durch ein besseres Modell zu ersetzen.
Würdet ihr beispielsweise ein Plantronic USB C 610 empfehlen oder muss ich schon auf das Philips Speechmike umsteigen, wenn ich einen wirklichen Quantensprung bei der Erkennungsrate machen will?

Geld ist übrigensnicht das Thema bei mir, wenn damit eine wesentliche Verbesserung zu erzielen ist, und ich habe früher als Anwalt sehr viel mit den damals üblichen Handdiktiergeräten gearbeitet. von daher neige ich zum von vielen in diesem Forum favorisierten Philips Speechmike. Muss ich da beim Kauf auf ein bestimmtes Modell Wert legen?

Für Tipps bin ich wirklich sehr dankbar!

docachim

R.Wilke Offline



Beiträge: 6.336

31.01.2011 10:11
#2 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Hallo docachim,

Unterschiede in der Erkennungsrate hängen nicht in erster Linie vom Gerät ab, zumindest nicht ab einer gewissen Qualität der Geräte, sondern mehr von anderen Faktoren, hauptsächlich vom Anwender selbst und der Art und Weise, wie er mit der Software umgeht. Bei der Wahl des Gerätes sind deshalb aus meiner Sicht andere Kriterien entscheidend, nämlich etwa ob ich damit leben kann, permanent ein Headset zu tragen - ich zum Beispiel kann es nicht.

Weil das immer sehr individuell ist, kann man meines Erachtens keine allgemein gültigen Ratschläge geben, aber ich kann mir vorstellen, dass Sie vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrungen mit einem Handmikrofon gut zurecht kommen würden. Aber "anprobieren" müssen Sie selbst. Bedenken Sie, dass Sie ein Gerät, sofern über das Internet bestellt, innerhalb von 2 Wochen zurück geben können, wenn Sie es in einwandfreiem Zustand belassen. Das sollte reichen, um sich selbst ein Bild machen zu können.

Gruß, R. Wilke

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carstue Offline



Beiträge: 224

01.02.2011 08:50
#3 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Ich bin genau wie R. Wilke der Meinung, dass zwischen verschiedenen, hochwertigen Mikrofonen keine wirklich ins Gewicht fallenden Unterschiede bestehen. Ich habe allerdings bei meinen umfangreichen Versuchen in den letzten sieben Jahren des täglichen Einsatzes der Spracherkennung festgestellt, dass professionelle Mikrofone durchgängig geringfügig besser funktioniert haben als diejenigen, die als besonders geeignet für die Spracherkennung angepriesen werden.

Bei der Ausfall des Mikrofons sollte man sich ausschließlich an seiner eigenen Arbeitsweise orientieren. Bewegt man sich im hochwertigen Bereich, ist die Art des Mikrofons nach meinen langjährigen Erfahrungen hinsichtlich der Erkennungsgenauigkeit nicht von Bedeutung. Man erzielt mit einem vernünftigen Kopfbügelmikrofon genauso gute Ergebnisse wie mit einem Handmikrofon oder einem Studio- oder Reportagemikrofon.

Mit den üblichen für die Spracherkennung angebotenen Kopfbügelmikrofonen könnte ich sicherlich auch nicht leben, weil ich solche Klötze unter keinen Umständen einen ganzen Arbeitstag lang am Ohr bzw. Kopf tragen könnte. Auch hier kann man sich aber professioneller Lösungen bedienen, nämlich solchen Mikrofonen, wie man sie im Fernsehen sieht. Diese Mikrofone wiegen nur wenige Gramm (meins z.B. weniger als 3 g) und stellen selbst für am Kopf und den Ohren sehr druckempfindliche Menschen die mich kein Problem dar.

Aus welchem Grund so viele Nutzer das SpeechMike einsetzen, ist für mich nicht nachzuvollziehen. Vom eigentlichen Schallwandler her ist das SpeechMike – wenn auch nur in geringem Umfang – schlechter als ein wirklich hochwertiges Mikrofon und die zusätzlichen Funktionen kann ich mit einer sehr viel preiswerteren, programmierbaren Tastatur bzw. Maus sehr viel besser verwirklichen.

Wer es aber beispielsweise aus langjähriger Erfahrung des Sprechens in ein Diktiergerät gewohnt ist, beim Diktieren etwas in der Hand zu halten, der kann sicherlich auch mit einem SpeechMike glücklich werden. Ich dagegen habe beim Diktat gerne beide Hände frei und möchte – trotz der nur geringen Unterschiede in der Qualität im Hinblick auf die Erkennungsgenauigkeit – ein möglichst optimales Ergebnis erzielen. Ich diktiere daher meist in ein an einem Halter befestigtes Reportagemikrofon und wechsle gelegentlich auf ein UHF-Kopfbügelmikrofon, wenn ich beim Diktieren gerne ein wenig herumgehen möchte.

Gruß, Carsten Stückmann

R.Wilke Offline



Beiträge: 6.336

01.02.2011 14:24
#4 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Zitat
Aus welchem Grund so viele Nutzer das SpeechMike einsetzen, ist für mich nicht nachzuvollziehen. Vom eigentlichen Schallwandler her ist das SpeechMike – wenn auch nur in geringem Umfang – schlechter als ein wirklich hochwertiges Mikrofon und die zusätzlichen Funktionen kann ich mit einer sehr viel preiswerteren, programmierbaren Tastatur bzw. Maus sehr viel besser verwirklichen.



Ich kann auch vieles nicht nachvollziehen, zum Beispiel warum so viele Leute Cabrio fahren, obwohl sie nicht dauerhaft in Gegenden wie Südkalifornien leben, oder Geländewagen, obwohl sie gar keine Forstwirtschaft betreiben. Aber letztendlich ist das wohl auch eine Frage des Geschmacks, oder vielleicht ein Diktat der Mode, zumindest bei den Autos, was man zumindest beim SpeechMike sicherlich ausschließen kann.

Für mich jedenfalls hat das SpeechMike von allem etwas, ganz gewiss nicht das allerbeste Mikrofonelement, aber ausreichend genau (solange ich klar und deutlich artikuliere, was ich aber auch bei besserer Technik stets tun muss), keine Batterien, keine Funkverbindung (die nach meinen Erfahrungen mit drahtlosen Geräten immer verlangsamt ansprechen), und eine gut ausgewogene Flexibilität (wenn es sein muss, kann ich es mit wenigen Handgriffen in ein Etui packen und in die Notebook-Tasche stecken).

Aber wie schon gesagt, das muss jeder für sich selbst herausfinden, in meinem Fall zum Beispiel war es so, dass ich über Jahre Geräte unterschiedlichster Art verwendet habe, jedoch immer mit dem Gefühl, dass es nicht das richtige ist und ich ständig auf der Suche nach Alternativen war. Seitdem ich das SpeechMike verwende und nach der ersten Eingewöhnungsphase hat sich das grundsätzlich geändert.

Grüße, R. Wilke

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carstue Offline



Beiträge: 224

01.02.2011 16:40
#5 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Zitat von R.Wilke
oder vielleicht ein Diktat der Mode, zumindest bei den Autos, was man zumindest beim SpeechMike sicherlich ausschließen kann.



Kann man das? Die die Hardware betreffenden Beiträge hier drehen sich doch größtenteils um die SpeechMike und da könnte man als unbedarfter Benutzer doch schon den Eindruck gewinnen, das Ding sei der Weisheit letzter Schluss und es ginge nur darum, es optimal an seine Gewohnheiten anzupassen. Und das obwohl ein Sachverhalt sicherlich feststeht: ein wirklich hochwertiges Mikrofonelement sieht anders aus, als das, was in dem SpeechMike verbaut ist.

Dennoch: wenn sich jemand intensiv mit den unterschiedlichen Mikrofonen auseinandergesetzt und sich dann schließlich für ein bestimmtes entschieden hat, ist das für denjenigen sicherlich das richtige. Ich wollte mit meinem Beitrag lediglich sagen, dass das noch lange nicht bedeutet, dass ein solches Mikrofon für einen anderen Benutzer vollkommen ungeeignet sein kann. Und zwar ganz unabhängig davon, dass das bei mir persönlich der Fall ist.

Letztendlich kommt es aber ja nur darauf an, dass jeder für sich persönlich das Mikrofon findet, das ihn bei seiner individuellen Art zu arbeiten am besten unterstützt. Hätte ich mir am Anfang als unbedarfter Benutzer eine SpeechMike gekauft, anstatt es zunächst nur im Vergleich mit anderen Mikrofonen zu testen, so hätte ich mich geärgert, weil das Gerät heute nur noch in der Ecke liegen würde, nachdem ich die für mich sinnvollen Mikrofone ausprobiert habe.


Gruß, C.S.

Marius Raabe Offline



Beiträge: 718

01.02.2011 18:33
#6 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Ich erlaube mir, an dieser Stelle nochmals die Lektüre des Beitrags unseres leider nicht mehr so aktiven Mitglieds oguh zu empfehlen:

http://dragon-spracherkennung.forumprofi...aberglaube.html




Marius Raabe

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Dioskur Offline



Beiträge: 516

01.02.2011 20:47
#7 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Zitat von carstue
nachdem ich die für mich sinnvollen Mikrofone ausprobiert habe.



Lieber Herr Stückmann,

nachdem ich drei Jahre lang mit dem Plantronics CS 60 Headset gearbeitet habe, habe ich mir nach den positiven Berichten von David.P das PEARL Parabolmikrofon mit dem Andrea USB-Adapter gekauft. Zunächst war ich ganz euphorisch, weil ich kein mich persönlich störendes Headsets auf dem Kopf tragen musste und zudem beide Hände frei hatte. Ich konnte jederzeit drauflos diktieren. Mein Problem aber war, dass dieses Mikrofon zu viele Nebengeräusche aufgesaugt und damit den Speicher belastet hat. Vielleicht habe ich es aber auch nur falsch bedient. Das will ich nicht ausschließen. Der Preis für das Pearl-Parabol-Mikrofon ist jedenfalls konkurrenzlos gut. Ich benutze es jetzt hin und wieder an meinem Notebook und achte darauf, dass ich, sobald ich nichts mehr diktiere, das Mikrofon über die Tastatur ausschalte.
Von Mikrofontechnik verstehe ich nichts. Deshalb kann ich auch nichts über die Qualität der im SpeechMike II verbauten Technik sagen. Ich meine jedoch eine recht gute Erkennungsgenauigkeit feststellen zu können, wenn ich das Mikrofon nahe genug am Mund halte. Ob diese besser ist als bei anderen Mikrofonen, weiß ich nicht. Was mir aber am SpeechMike II vor allem gefällt, ist die Haptik: Ich fasse es gern an und es liegt einfach gut in meiner Hand. Außerdem schätze ich die programmierbaren Tasten. Für mich persönlich ist von Vorteil, dass ich beim Diktieren immer die Record-Taste gedrückt halten muss. Das heißt im Umkehrschluss, dass ich nach jeder fertigt diktierten Sequenz die Taste automatisch los lasse und das Mikrofon keine weiteren (Neben-) Geräusche mehr aufnimmt. Was mir nicht gefällt, ist der hohe Preis, der allerdings bei diesem Auslaufmodell sinken dürfte. Andererseits vermittelt mir der Preis das Gefühl, dass ich für so viel Geld auch ein ordentliches Gerät in der Hand habe.
Am meisten interessiert mich aber, welche Mikrofone, die Sie ausprobiert haben, für Sie am sinnvollsten sind. Ich würde mich freuen, wenn Sie dazu noch etwas schreiben könnten.

Viele Grüße

Hans Löhr

Nachtrag: Für das SpeechMike II spricht aus meiner Sicht noch, dass hier im Forum gute Beiträge enthalten sind, wie die Tasten anwenderfreundlich programmiert werden können.

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carstue Offline



Beiträge: 224

01.02.2011 21:14
#8 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Zitat von Marius Raabe
Ich erlaube mir, an dieser Stelle nochmals die Lektüre des Beitrags unseres leider nicht mehr so aktiven Mitglieds oguh zu empfehlen:

http://dragon-spracherkennung.forumprofi...aberglaube.html




Marius Raabe




Zusätzlich könnte man sich auch noch erlauben, auf den Beitrag des hier gar nicht aktiven, aber sehr kompetenten David Peters hinzuweisen:

http://forum.oasa-speech.de/viewtopic.ph...der=asc&start=0

Zu der Frage von Herrn Löhr:

Ich diktiere normalerweise in ein AKG C 1000 (http://www.thomann.de/de/akg_c1000s.htm). Das Mikro ist zusammen mit der Tastatur und den beiden 22 Zoll-Monitoren an dem Ergotron Workfit (http://www.ergotron.com/Products/tabid/6...DE/Default.aspx) befestigt, so dass die gesamte Arbeitsumgebung mit einem Handgriff in der Höhe verstellt werden kann. Genial, wenn man gerne wechselweise im Sitzen und Stehen arbeitet.

Das Mikrofon ist über den Centrance MicPort (State of the Art USB-Soundkarte mit Phantomspeisung für Kondensatormikrofone, http://www.centrance.com/products/mp/) per USB an den Rechner angeschlossen ist. Das Mikrofon verfügt serienmäßig über eine Nierencharakteristik, die mit beiliegenden Adaptern (Präsenzanhebung für Betonung des Frequenzspektrums der Sprache bzw. Supernierenadapter für stärkere Filterung der Geräusche außerhalb der direkten Aufnahmerichtung d.h. Noise Cancelling) noch einmal feinjustiert werden kann. Ein solches hochwertiges Mikrofon ist im Vergleich mit einer SpeechMike prinzipbedingt um Längen toleranter, was Unterschiede im Sprechabstand angeht. Kostenpunkt für Mikro und Soundkarte knapp 300 EUR.

Die Zusatztasten an der SpeechMike sind für mich insofern irrelevant, als dass deren Funktionalität über programmierbare Maus und Tastatur leicht verwirklicht werden kann und ich die Maus und die Tastatur während des Diktats ohnehin benötige, um gleichzeitig in anderen Programmen zu arbeiten. Meine Lasermaus verfügt über 4 frei belegbare Tasten.

Als mobile Lösung setze ich das T-Bone Earmic an einer UHF-Funkanlage, ebenfalls von T-Bone ein: http://www.thomann.de/de/the_tbone_earmi...set_863mhz.htm. Die Empfangsstation ist über eine Buddy USB-Soundkarte mit dem Rechner verbunden. Kostenpunkt insgesamt 230 EUR. Vor dem Neukauf einer solchen Anlage sollte man sich aber über den augenblicklichen Stand der Entwicklung hinsichtlich des betreffenden Frequenzbandes erkundigen. Es ist nämlich geplant, dass dieses Frequenzband für den Mobilfunk freigegeben wird und dann nicht mehr mit den Funkmikrophonen in diesem Frequenzband nutzbar ist.

Viele Grüße

Carsten Stückmann

R.Wilke Offline



Beiträge: 6.336

01.02.2011 21:25
#9 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Zitat
Zusätzlich könnte man sich auch noch erlauben, auf den Beitrag des hier gar nicht aktiven, aber sehr kompetenten David Peters hinzuweisen:



Klar kann man sich das hier erlauben, und wird nicht mal deaktiviert.

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Dioskur Offline



Beiträge: 516

01.02.2011 23:24
#10 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Zitat von carstue
Zu der Frage von Herrn Löhr



Zu der Antwort von Herrn Stückmann:

Wow! Da hab ich jetzt 'was zum Nachdenken und Recherchieren, nicht nur was die Mikrofontechnik, sondern auch was workfit-s betrifft.

Vielen Dank, Herr Stückmann!

Hans Löhr

p.s.: Ich hoffe, Sie melden sich öfter mal auch in diesem Forum zu Wort.

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Marius Raabe Offline



Beiträge: 718

02.02.2011 07:18
#11 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

M. E. bestätigt die Diskussion die These des Beitrags von Rüdiger, die auch in Carstens Beitrag deutlich wird: Maßgeblich für die Auswahl des Mikrofons sollten in erster Linie Überlegungen hinsichtlich der individuellen Ergonomie und Effizienz sein, eine hinreichende Erkennungsgenauigkeit lässt sich ab einer gewissen Klasse der Mikrofonlösung – und vor allem bei einem entsprechendem Umgang des Sprechers damit – mit jeder erzielen, eine perfekte mit keiner (auch in Carstens Beiträgen finden sich Erkennungsfehler – wie zweifellos auch in meinen).
Insgesamt gibt es wohl grob gesprochen drei Fraktionen:
(1) die Headset-Freunde, die nichts dagegen haben, einen gewissen Druck am Kopf zu verspüren (wie groß auch immer) und die es auch nicht stört, ein bisschen wie ein Alien auszusehen, wenn jemand ins Büro kommt oder man im Zug, Auto oder im Gesprächstermin diktiert,
(2) diejenigen, die nichts am Kopf haben wollen, aber trotzdem beide Hände frei, und daher Desktop-Mikrofone bevorzugen und propagieren. Rein anekdotisch habe ich den Eindruck, dass diese Gruppe tendenziell Leute aus planerischen und technischen Berufen anzieht (David, Carsten)
(3) die Hand-Diktierer, die eine Lösung bevorzugen, die man überall in gleicher Weise (auch mobil am Notebook) einsetzen kann, ohne dass sie am Körper befestigt werden muss, und die für die Umwelt das optische Signal aussendet, Achtung, ich diktiere gerade. Täuscht mich der Eindruck, oder tummeln sich in dieser Gruppe tendenziell eher geisteswissenschaftlich orientierte Sprecher (mal die Juristen großzügig einbezogen)? Bei den Anwälten mag das durchaus die von docachim und Carsten angedeuteten Gewohnheitsgründe haben.
Jedenfalls gibt es in dieser dritten Fraktion keineswegs nur Verfechter des SpeechMike, Kollege Rossbach beispielsweise schwört auf sein vom Mikrofonelement her sicherlich höherwertiges Sennheiser-Handmikrofon und verzichtet wie Carsten auf Steuerungstasten und Trackball am Mikrofon – alles nichts, was die Spracherkennung selbst beträfe, sondern mehr ihr Umfeld.
Vielleicht schmunzelt jemand darüber, wenn ich berichte, dass eine ehemalige, technisch nicht sehr versierte Kollegin von mir gerne von meiner „Diktatmaus“ sprach, womit sie nicht etwa in frauenfeindlicher Weise eine Schreibkraft meinte, sondern mein SpeechMike (damals noch Version I) – vielleicht in Verkennung des wahren „Sitzes“ der Seele des Systems, also der Spracherkennungsfunktionalität.

Handdiktierte Grüße, Marius Raabe

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Rossbach Offline



Beiträge: 175

02.02.2011 09:23
#12 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Zitat
Kollege Rossbach beispielsweise schwört auf sein vom Mikrofonelement her sicherlich höherwertiges Sennheiser-Handmikrofon und verzichtet wie Carsten auf Steuerungstasten und Trackball am Mikrofon


Das kann ich so unterschreiben, allerdings nutze ich durchaus gern den am Mikrofon befindlichen Schalter zum An- und Ausschalten des Mikrofons. Dies insbesondere dann, wenn mir beim Diktat Personen (Mandanten) gegenüber sitzen und ich nicht ständig über die Tastatur das Mikrofon ausschalten oder "geh schlafen" sagen möchte. Gerade bei Rückfragen an eine anwesende Person während des Diktats lohnt sich der Schalter am Mikrofon ganz besonders.

Auch wenn ich sehr viel von dem Mikrofon halte habe ich durchaus bemerkt, dass das Mikrofon unter unterschiedlichen Hardwarekonfigurationen mal besser und mal schlechter funktionieren kann. Z.B. auf meinem früheren Notebook unter Windows XP habe ich es mit einer Art USB-Audio Vorverstärker genutzt (das Gerät hieß MobilePre von DynAudio und war mir im speziellen Musikfachhandel empfohlen worden), was in dieser Kombination hervorragend funktionierte, während der seinerzeit von mir getestete USB-Pod 6-G von Buddy in Verbindung mit dem Mikrofon an jenem Notebook sehr schlechte Ergebnisse lieferte. An meinem stationären PC mit der einfachen Soundblaster-Soundkarte von Creative Lab funktioniert die Kombination früher unter Vista und jetzt unter Windows 7 einwandfrei, während beispielsweise der von Sennheiser im Rahmen meines USB-Headsets mitgelieferte USB-Soundpod, der auch separat genutzt werden kann, in Verbindung mit dem Handmikrofon MD 431 II deutlich schlechtere Ergebnisse liefert als dessen Kombination mit der Soundkarte von Creative Lab. Ich wage daher zu behaupten, dass es relativ schwierig sein dürfte, Mikrofone untereinander zu vergleichen und dann die Qualität zu bewerten. Nach meinen Erfahrungen ist eher entscheidend, unter welcher genauen Hardwarekonfiguration die jeweiligen Mikrofone eingesetzt werden und nur unter dieser Konfiguration lassen sich dann Mikrofone für den Anwender korrekt vergleichen. Das spricht unbedingt dafür, nach Möglichkeiten hochwertige Mikrofone und/oder Soundkarten sowie deren Kombination vor einem Kauf möglichst ausprobieren zu können. Wohlgemerkt bin ich lediglich ein Anwender und kein Techniker, der durch Messgeräte und Messprogramme zusätzlich andere Möglichkeiten hat, Mikrofone gegeneinander zu vergleichen.

Mit freundlichem Gruß aus Hamburg
Malte Rossbach
Dragon legal individual 15.0 Windows 10 Prof. 64 bit, MS Office 2013, Intel Core i7 3770K, 16 GB RAM, Asus Xonar Soundkarte, Sennheiser MD 431 II; sowie Notebook, Core i5-6267U, 6 GB RAM, Windows 10 Home 64 bit, MS Office 2015, Sennheiser USB Headset PC 26.
http://www.rechtsanwalt-rossbach.de

Sonja Offline



Beiträge: 69

02.02.2011 09:31
#13 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Zitat von Marius Raabe
(1) die Headset-Freunde, die nichts dagegen haben, einen gewissen Druck am Kopf zu verspüren (wie groß auch immer) und die es auch nicht stört, ein bisschen wie ein Alien auszusehen, wenn jemand ins Büro kommt oder man im Zug, Auto oder im Gesprächstermin diktiert,
(2) diejenigen, die nichts am Kopf haben wollen, aber trotzdem beide Hände frei, und daher Desktop-Mikrofone bevorzugen und propagieren. Rein anekdotisch habe ich den Eindruck, dass diese Gruppe tendenziell Leute aus planerischen und technischen Berufen anzieht (David, Carsten)
(3) die Hand-Diktierer, die eine Lösung bevorzugen, die man überall in gleicher Weise (auch mobil am Notebook) einsetzen kann, ohne dass sie am Körper befestigt werden muss, und die für die Umwelt das optische Signal aussendet, Achtung, ich diktiere gerade. Täuscht mich der Eindruck, oder tummeln sich in dieser Gruppe tendenziell eher geisteswissenschaftlich orientierte Sprecher (mal die Juristen großzügig einbezogen)? Bei den Anwälten mag das durchaus die von docachim und Carsten angedeuteten Gewohnheitsgründe haben.
Jedenfalls gibt es in dieser dritten Fraktion keineswegs nur Verfechter des SpeechMike, Kollege Rossbach beispielsweise schwört auf sein vom Mikrofonelement her sicherlich höherwertiges Sennheiser-Handmikrofon und verzichtet wie Carsten auf Steuerungstasten und Trackball am Mikrofon – alles nichts, was die Spracherkennung selbst beträfe, sondern mehr ihr Umfeld.
Handdiktierte Grüße, Marius Raabe


Gegen Lösung 2 gibt es freilich ein hartes Argument. Ein relativ konstanter Sprechabstand zum Mikrofon ist wünschenswert. Wenn aber bei einem Desktopmikrofon ein konstanter Abstand eingehalten wird, verdonnert man sich zu immer gleichen Körperpositionen mit allen damit einhergehenden unangenehmen Folgen.

Sicher ist es so, dass es Desktopmikrofone gibt, die auch bei variablen Abständen von 2 cm bis 2 m noch verblüffend gute Ergebnisse bringen, aber eben nur "noch verblüffend" und nicht optimal. Spracherkennung ist weiterhin recht fragil und an Erkennungsgenauigkeit kann man nicht genug kriegen und da wirken sich unterschiedliche Abstände dann doch aus.

Zwar lässt sich mit wechselndem Audiosetup da einiges erreichen, aber wer will schon das Audiosetup wiederholen, wenn er zwischen "aufrecht vor dem Mikrofon" und "zurückgelehnt im Schaukelsessel" pendeln möchte.

Wie oben von Dioskur ausgeführt, kommt dazu, dass bei größerem Mikrofonabstand der Drache den PC mit der Umsetzung von Nebengeräuschen als vermeintliche Sprache auszulasten neigt.

Für meinen Teil lebe ich mit Lösung 1 in Kombination mit Lösung 3, was mir trotz damit verbundener anderer Widrigkeiten das geringste Übel zu sein scheint.

Win7/64, Intel I7-920, DNS 13 prof, Office 2013

carstue Offline



Beiträge: 224

02.02.2011 10:48
#14 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Zitat von Sonja
Gegen Lösung 2 gibt es freilich ein hartes Argument. Ein relativ konstanter Sprechabstand zum Mikrofon ist wünschenswert. Wenn aber bei einem Desktopmikrofon ein konstanter Abstand eingehalten wird, verdonnert man sich zu immer gleichen Körperpositionen mit allen damit einhergehenden unangenehmen Folgen.

Sicher ist es so, dass es Desktopmikrofone gibt, die auch bei variablen Abständen von 2 cm bis 2 m noch verblüffend gute Ergebnisse bringen, aber eben nur "noch verblüffend" und nicht optimal. Spracherkennung ist weiterhin recht fragil und an Erkennungsgenauigkeit kann man nicht genug kriegen und da wirken sich unterschiedliche Abstände dann doch aus.



Wie schon mehrfach besprochen: das Mikrofon muss zum Einsatzzweck passen. Wenn jemand also das Bedürfnis hat, beim Diktieren in seinem Sessel hin und her zu schaukeln oder seinen Abstand zum Mikrofon gar zwischen 2 cm und 2 m variiert, dann ist ein fest installiertes Mikrofon in der Tat unsinnig.

Dennoch: einen solchen Beitrag kann nur jemand schreiben, der noch nie ein ordentliches Desktop- bzw Reportagemikrofon ausprobiert hat. Der Toleranzbereichen bei einem solchen Mikrofon was den Abstand und den Winkel angeht ist nämlich deutlich größer als bei allen anderen angesprochenen Lösungen und unter üblichen Bedingungen (moderate Abstandsänderungen zum Mikrofon) ergeben sich nicht die allergeringsten Einschränkungen.

Ich habe bei meinem Mikrofon den Supernierenadapter aufgesteckt, um seitlich außerhalb der Hauptsprechachse eintreffende Geräusche, z.B. von der Tastatur, möglichst gut zu unterdrücken. Ob ich aber nun in dem üblichen Abstand von etwa 20 cm in das Mikrofon spreche oder ob sich der Abstand auf 40 cm vergrößert, spielt im Hinblick auf die Erkennungsgenauigkeit überhaupt keine Rolle.

Das kann man ganz leicht mit dem Audiorecorder überprüfen. Nimmt man einen Text in den beiden unterschiedlichen Sprechabständen auf, so verringert sich bei einem hochwertigen Reportagemikrofon lediglich die Lautstärke. Der Klang an sich ist in beiden Fällen hervorragend.

Ich kann mich zudem auch ohne Weiteres 20-30 cm weit zur Seite begeben, um z.B. in einer Akte zu lesen und dann in den Raum sprechen, ohne dass sich irgendwelche Unterschiede im Hinblick auf die Erkennungsgenauigkeit ergeben. Dieser Absatz wurde übrigens gerade in einer solchen Position diktiert. Wie man sieht ohne den geringsten Fehler.

Der Check mit dem Audiorecorder zeigt, dass das Klangbild lediglich etwas dumpfer wird, weil die Höhen fehlen. Selbst dieser gegenüber dem Optimum dumpfere Klang ist meiner subjektiven Empfindungen nach aber immer noch nicht deutlich schlechter als das, was andere Hand- oder Kopfbügelmikrofone unter optimalen Bedingungen liefern.

docachim Offline



Beiträge: 28

02.02.2011 13:04
#15 RE: Headset oder Handmikrofon? Zitat · Antworten

Darf ich als Ersteller dieses Threads als erstes sagen, dass ich dieses Forum, in dem ich ja Neuling bin, als sehr angenehm empfinde?
Ansonsten bin ich ein Mensch von ziemlich schnellen (manchmal auch übereilten) Entschlüssen. Und nach der ersten Antwort von Herrn Wilke habe ich mir das Speechmike sofort bei Amazon bestellt, habe es soeben ausgeliefert bekommen und mache im Moment die ersten Gehversuche damit. Auch diesen Beitrag verfasse ich bereits mit dem neuen Mikrofon. Mein erster Eindruck ist: die Erkennungsrate hat sich spürbar verbessert. Da ich früher als Anwalt und Richter (heute bin ich Hochschulprofessor und Unternehmer) gewohnt war, mit Diktiergerät zu arbeiten, tendiere ich ganz klar zur Lösung Nummer drei im Sinne der Einteilung von Herrn Raabe. Ich habe auch gerne was in der Hand beim Diktieren. Mit den bisher verwendeten Headsets komme ich zwar klar, verschiebe sie aber ständig, weil sie auf Dauer eben doch unangenehm sind. Ein Standmikrofon kommt für mich deswegen nicht in Betracht, weil ich DNS sowohl zuhause mit einem Desktop-PC als auch in der Hochschule und in der Firma mit einem Notebook einsetzen möchte.
Von daher könnte es schon auf das Philips hinauslaufen. Jetzt muss ich mich erstmal an das Ding gewöhnen. Was ich schon mal gleich sagen kann: den Trackball hätte sich der Hersteller von mir aus sparen können, ich hasse diese fummligen Dinger!

Nochmals vielen Dank für die wirklich hilfreichen Ratschläge und Erläuterungen. Ich werde in einigen Tagen berichten, ob ich das Speechmike behalte.
Beste Grüße
docachim

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