Vorbemerkungen:
Die mit diesem Teil beginnende Reihe richtet sich insbesondere an diejenigen, die gerade mit der Spracherkennung beginnen, und soll orientierende Hilfestellungen bei den ersten Schritten bieten, mit dem Ziel, dass die Verwendung der Software möglichst reibungslos erlernt wird und ihr Einsatz sich von Beginn an als möglichst effizient erweist. Die einzelnen Teile bauen aufeinander auf und setzen jeweils die Kenntnis des Vorangegangenen voraus.
Vorausgesetzt wird, dass Dragon NaturallySpeaking erfolgreich installiert und aktiviert wurde, sowie Grundkenntnisse im Umgang mit dem Windows-Betriebssystem sowie den Anwendungen (Word, Outlook, Internet Explorer usw.).
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1. Schritt: Die Anlage eines Benutzerprofils
Damit die Spracherkennungssoftware überhaupt verwendet werden kann, muss zunächst ein Benutzerprofil (auch "Benutzer" oder "Benutzerdateien" genannt) angelegt werden. Auf dem allerschnellsten Weg, wie im folgenden detailliert beschrieben, ist dies eine Sache von etwa zwei Minuten.
Das Benutzerprofil umfasst sozusagen die personalisierten Arbeitsdaten des Anwenders, im Unterschied von den Programmdateien. Ausführlichere Erläuterungen zum Thema "Benutzerprofil" sind unter anderem im Glossar zu finden.
Der Anwender kann mehrere verschiedene Benutzerprofile nacheinander anlegen und nebeneinander verwenden. Dies kann sinnvoll sein unter anderem für den Einsatz verschiedener Eingabegeräte, wenn unterschiedliche Themen bearbeitet werden oder wenn in verschiedenen Sprachen diktiert werden soll.
Wenn bereits ein oder mehrere Profile bestehen, wird ein weiteres Profil angelegt gemäß Bild 1, wenn noch kein Profil existiert, startet die Software automatisch wie im Bild 2 gezeigt mit dem so genannten Benutzerassistenten.
Bild 1
In Bild 1 ist der Dialog "Benutzer öffnen" abgebildet. Über diesen Dialog wird ein weiteres Benutzerprofil angelegt, indem an dieser Stelle nicht "Öffnen" gewählt wird, sondern "Neu". Danach startet der Benutzerassistent (Bild 2):
Bild 2
Diktierquelle: Auf der ersten Seite des Benutzerassistenten (Bild 2) werden die Grundeinstellungen vorgenommen. Hier kann die Sprache ausgewählt werden (voreingestellt ist Deutsch), der Name des Profils kann frei gewählt werden, insbesondere aber ist zu beachten, dass hier der korrekte Typ der Diktierquelle gewählt wird, im vorliegenden Beispiel "USB-Mikrofon". Achten Sie bitte darauf, dass das verwendete Gerät einwandfrei vom Windows-Betriebssystem erkannt wird und dort als Standard-Eingabegerät angemeldet ist.
Training: Wenn der Name des Profils eingegeben und die richtige Diktierquelle markiert ist, wählen Sie vorzugsweise als Training die Option "Kein Training" (Bild 3), sofern diese zur Verfügung steht - bei einigen Diktierquellen-Typen ist sie ausgeblendet. In aller Regel ist kein weiteres Training erforderlich, da die Erkennungsgenauigkeit gleich von Beginn an relativ hoch ist. Ansonsten kann das Training auch jederzeit später nachgeholt werden, nämlich im "Erkennungscenter" unter "Extras" auf der Dragon-Leiste. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wählen Sie hier gegebenenfalls "Kurztraining", jedoch auf keinen Fall "Erweitertes Training". Von dieser Möglichkeit sollten Sie allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt Gebrauch machen, wenn Sie nachhaltig keine Verbesserungen bei der Erkennungsgenauigkeit erzielen können, und auch dann maximal ein zusätzliches Training durchführen.
Bild 3
Wenn alle Einstellungen vorgenommen sind, klicken Sie auf "Weiter", um zum folgenden Bild zu gelangen.
Bild 4
An dieser Stelle ist zu beachten, dass das tatsächlich verwendete Gerät hier auch namentlich erwähnt wird, in diesem Beispiel das Philips SpeechMike, und markiert ist, bevor der Assistent fortgesetzt wird.
Im folgenden Schritt (Bild 5) wird zunächst der Eingangspegel des Gerätes gemessen und die Lautstärke entsprechend eingestellt. Hierzu müssen Sie den abgedruckten Text vorlesen (ohne Interpunktion), sprechen Sie dabei möglichst mit derselben Lautstärke, mit der Sie auch anschließend diktieren werden. Drücken Sie dazu auf "Lautstärke prüfen", während des Lesens wird sich der blaue Balken rechts im Bild auf- und ab bewegen. Wenn die Messung beendet ist, erklingt ein Signalton, danach geht es weiter (Bild 6).
Bild 5
Als nächstes (Bild 6) wird der Rauschabstand Ihres Audiosystems gemessen, also die Differenz zwischen dem Gesamtpegel (grüne Balken in der Grafik) und dem Rauschpegel (gelbe Balken). Je höher der Abstand, also je höher die Differenz zwischen zwischen den grünen und den gelben Balken, desto klarer und störungsfrei wird das Sprachsignal empfangen. Das Messergebnis wird im darauf folgenden Bildschirm (Bild 7) angezeigt. Der Messwert an sich sagt allerdings nichts über die Qualität des Gerätes und damit über die Erkennungsgenauigkeit aus.
Wichtig: Wenn Sie sich für die Option "Kein Training" entschieden haben, dient das Lesen dieses Textes als Training und zur Anpassung an Ihre akustischen Daten! Es ist daher unbedingt auf exakte Aussprache zu achten. Interpunktionszeichen müssen nicht gelesen werden, wichtig ist aber, zwischen den einzelnen Sätzen deutliche Pausen zu sprechen, und insbesondere vor dem Lesen des ganzen Textes zunächst etwa 3-4 Sekunden zu warten, damit zunächst das Grundrauschen eingemessen werden kann. Wenn die Messung beendet ist, können Sie entweder zum nächsten Schritt weitergehen, oder aber sich die Aufnahme mittels "Wiedergabe" anhören.
Klicken Sie dann auf "Weiter", um zum nächsten Bild zu gelangen (Bild 8).
Bild 6
Bild 7
Bild 8
Entscheiden Sie sich an dieser Stelle unbedingt dafür, E-Mails und Dokumente nicht analysieren zu lassen, obwohl dies als "nicht empfohlen" deklariert wird. Sie können dies jederzeit später nachholen, und an anderer Stelle wird erklärt warum.
Bild 9
Sie sind nun fertig. Der ganze hier beschriebene Vorgang dauert - wie zu Anfang erwähnt - in der Praxis etwa zwei Minuten. Dieses Audiosetup können Sie auch später jederzeit wiederholen (im Erkennungscenter), und sollten dies insbesondere dann tun, wenn Zweifel an der Qualität des Sprachsignals oder des Gerätes bestehen, aber auch, wenn sich die akustischen Verhältnisse in Ihrer Umgebung deutlich ändern. Hilfreich ist dann auf jeden Fall die Wiedergabe-Funktion zur Kontrolle, siehe oben Bild 7.
Sie können sich nun entscheiden, ob Sie zunächst das Lernprogramm starten möchten (für Anfänger empfohlen), oder aber direkt mit dem Diktieren beginnen möchten. Viel Erfolg dabei!