Ein interessanter Artikel über die Fähigkeiten von Dragon 11. Der Verfasser schreibt ausführlich über die Leistungssteigerung gegenüber DNS 10. Zur Lektüre:
Der Lobhudelei dieses schon öfter durch werbewirksame Artikel aufgefallenen Autors ist zu widersprechen.
DNS 11 enthält kein gegenüber der Vorversion verdoppeltes Vokabular. Im Gegenteil, an der Größe des Vokabulars hat sich nichts geändert. Weiterhin umfasst es rund 150.000 Einträge und heißt "BestMatch Plus". Legt man einen neuen Benutzer an, hat man die Auswahl unter BestMatch mit und ohne Plus. Ein Vokabular "BestMatch IV" wird nicht angeboten.
Dagegen kann ein Sprachmodell mit dieser Bezeichnung gewählt werden. Das aber hat mit der Größe des Vokabulars überhaupt nichts zu tun.
Damit ist das Manko dieser Spracherkennungssoftware, nämlich der doch recht geringe Wortschatz, durch die neue Version nicht ausgeräumt oder reduziert. 150.000 Wörter sind nicht allzu viel, berücksichtigt man, dass jede einzelne Endung als separates Wort zählt.
Nebenher: Konvertiert man einen Benutzer aus der Vorversion in DNS 11 erhält er dort das neue Sprachmodell "BestMatch IV". Das Vokabular bleibt "BestMatch Plus" mit 150.000 Einträgen zuzüglich der übernommenen benutzerdefinierten. Ein Grund, anlässlich des Upgrades einen neuen Benutzer anzulegen, ist damit nicht ersichtlich.
Zitat von oguhNebenher: Konvertiert man einen Benutzer aus der Vorversion in DNS 11 erhält er dort das neue Sprachmodell "BestMatch IV". Das Vokabular bleibt "BestMatch Plus" mit 150.000 Einträgen zuzüglich der übernommenen benutzerdefinierten. Ein Grund, anlässlich des Upgrades einen neuen Benutzer anzulegen, ist damit nicht ersichtlich.
Nach den Empfehlungen von erfahrenen Anwendern im amerikanischen KB-Forum soll man entgegen der Empfehlung von Nuance nicht eine neue Version als Upgrade über die alte Version installieren sondern vielmehr die alte Version vollständig löschen, vorher lediglich die vom Benutzer verfassten bzw. definierten Wörter exportieren, die neue Version installieren, einen neuen Benutzer anlegen, ohne diesen zu trainieren und dann die exportierten Wörter des Benutzers (wohlgemerkt nur die benutzerdefinierten Wörter und nicht etwa ein vorher erstelltes Vokabular) in den neu erstellten Benutzer importieren. Möglicherweise führt diese Vorgehensweise zu signifikanteren Unterschieden zwischen der alten und der neuen Version, wie Sie der Autor des Artikels festgestellt hat, der ja beide Versionen dem Artikel zufolge miteinander verglichen hat. Im Knowbrainer-Forum gibt es auch Hinweise darüber (etwa von Chuck Runquist), warum die Vorgehensweise der vorherigen Deinstallation der älteren Version die bessere sein soll.
Mit freundlichem Gruß aus Hamburg Malte Rossbach Dragon legal individual 15.0 Windows 10 Prof. 64 bit, MS Office 2013, Intel Core i7 3770K, 16 GB RAM, Asus Xonar Soundkarte, Sennheiser MD 431 II; sowie Notebook, Core i5-6267U, 6 GB RAM, Windows 10 Home 64 bit, MS Office 2015, Sennheiser USB Headset PC 26. http://www.rechtsanwalt-rossbach.de
Zitat von RossbachMöglicherweise führt diese Vorgehensweise zu signifikanteren Unterschieden zwischen der alten und der neuen Version, wie Sie der Autor des Artikels festgestellt hat, der ja beide Versionen dem Artikel zufolge miteinander verglichen hat.
Da dichtet der Autor des Artikels der Software ein in keiner Weise vorhandenes verdoppeltes Vokabular "BestMatch IV" an, was nur den Schluss zulässt, dass er sich nicht oder nur sehr wenig mit DNS 11 beschäftigt hat, und dann soll man ihm noch glauben, er hätte komplexe Genauigkeitsvergleiche durchgeführt. Tatsächlich scheitern solche Untersuchungen schon daran, dass mit der Installation von DNS 11 zwingend und unvermeidbar die Deinstallation der Vorversion verbunden ist, die mithin zu Vergleichen nicht mehr zur Verfügung steht. Da müssten die Messungen der Vorversion also schon vorher durchgeführt worden sein oder es müsste eine zweite völlig identische Hardware zur Verfügung gestanden haben? Wer's glaubt.
ZitatNach den Empfehlungen von erfahrenen Anwendern im amerikanischen KB-Forum soll man entgegen der Empfehlung von Nuance nicht eine neue Version als Upgrade über die alte Version installieren sondern vielmehr ...
Es gibt viele, fast schon ins Spirituelle abgleitende Tipps im Umgang mit DNS, wie überhaupt mit Computern und Software. Ich halte mich da zunächst lieber an die Empfehlungen des Herstellers, wenn es solche gibt, hat er doch ein Produkt geschaffen, das mich immerhin insoweit überzeugt hat, dass ich es gekauft habe. Wenn es damit nicht klappt, kann ich es immer noch mit den Expertentipps versuchen. Jedenfalls sind bei mir die im KB-Forum beschriebenen Verschlechterungen nach dem Upgrade bislang nicht aufgetreten. Außer einer allenfalls geringfügigen und nicht ins Gewicht fallenden Verlangsamung kann ich Nachteile nicht feststellen.
Dazu fällt mir zunächst einmal ein, was ich schon in der Schulzeit gelernt habe, nämlich nie einem Journalisten zu trauen, da sie keine Zeit haben zu recherchieren (die müssen schließlich laut G. Schröder jeden Tag eine Zeitung voll schreiben), und noch weniger den selbst ernannten Experten.
Nicht nur der Lapsus, dass das neue Vokabular angeblich doppelt so groß sein soll wie beim Vorgänger, sticht ins Auge, sondern auch, dass, wenn ich mich nicht irre (zur Zeit habe ich noch die englische Ausgabe der Version 11), die Dragon-Leiste der Version 10 abgebildet ist, jedoch ausdrücklich als Version 11 untertitelt. Danach hatte ich schon keine Lust mehr weiter zu lesen.
Was aber meines Erachtens ausschlaggebend dafür ist, dass man bei der Version 11 besser mit einem neuen Profil fährt - zumindest theoretisch wohl begründet -, ist die Umstellung des akustischen Modells (Verdoppelung der Abtastrate, und dadurch Verdoppelung der akustischen Datenmenge, die verarbeitet werden). Das hat mit dem Unterschied zwischen dem alten BestMatch III und dem neuen BestMatch IV (Sprach-)Modell allerdings nichts zu tun; in der Version 11 wird auch ein als BestMatch III angelegtes Profil mit 22 kHz "gefahren".
Aus der Literatur zur Spracherkennungstheorie weiß man, dass ein System im besten Fall dieselbe Abtastrate bei der Erkennung verwendet, die beim Aufbau des akustischen Modells zu Grunde lag. Wenn jemand entsprechende Belege braucht, kann er sich melden.
Da ich nicht weiß, wie sich ein konvertiertes Profil in dieser Hinsicht genau verhält, umgekehrt aber kein Zweifel besteht, dass ein originales Profil dieser Regel folgt, bleibe ich lieber auf der sicheren Seite.
Ansonsten halte ich auch nichts von spirituell anmutenden, oder sonst irgendwie auf bloßer Behauptung, oder Anmaßung beruhenden Dogmatismen, sondern beschäftige mich lieber mit nachvollziehbaren Tatsachen.
Grüße Rüdiger Wilke
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