Um mal ein bisschen spekulatives Leben in die Bude zu bringen:
Seit langer Zeit war es "üblich", dass spätestens alle zwei Jahre im Herbst eine neue Hauptversion von Dragon veröffentlicht wurde (die Profi-Editionen dann etwas später). Abweichung: Version 14 (die nur bedingt neu war) erschien (2015) schon ca. ein Jahr nach Version 13, Version 15 dann wiederum nach ca. einem Jahr. Version 15 wurde bekanntlich im August 2016 (in den USA) veröffentlicht. Seitdem gab es nur Patches (15.1, 15.3). Es sind also mehr als zwei Jahre seit der Veröffentlichung der letzten Hauptversion vergangen.
Merkwürdig, nicht wahr? Wird es noch eine Version 16 geben oder erleidet sie das Schicksal der Mac-Variante zugunsten einer Konzentration auf gewinnträchtigere Mediziner- und/oder cloudorientierte (Backend)-Versionen?
Zitat von MeinhardWird es noch eine Version 16 geben oder erleidet sie das Schicksal der Mac-Variante zugunsten einer Konzentration auf gewinnträchtigere Mediziner- und/oder cloudorientierte (Backend)-Versionen?
Zuzutrauen wäre es ihnen, angesichts der Erfahrungen nach DNS 13, hier vor allem der Preisgabe aller früheren Gesetzmäßigkeiten, was die Entwicklung der Produktlinie betrifft, und vor dem Hintergrund, dass die ehemals optimistische Einschätzung, dass im Laufe der Zeit immer mehr Anwender, also nicht nur Eckensteher, eine Spracherkennung à la Dragon zur Texterstellung verwenden werden, im Zeitalter der „2-Daumen-Daddelei“ inzwischen faktisch widerlegt ist – wenngleich ich das, was dabei herauskommt, meist nicht als „Texte“ einordnen würde, aber ich bin halt ein alter Eckensteher.
Wiederum dürfen wir nicht vergessen, dass, bislang jedenfalls, die medizinischen Versionen stets hintendrangehängt waren, was den technologischen Fortschritt betrifft, insofern die jeweiligen Neuerungen in den Professionell-Editionen erst viel später bei den Medical-Editionen Einzug gehalten haben, und dies vielleicht aus gutem Grund; schließlich müssen neue Produktmerkmale erst einmal auf breiter Ebene und in der Praxis erprobt werden, und dann am besten dort, wo nicht allzu viel Gegenwind zu erwarten ist, wenn dann die Pannenmeldungen eingehen.
Insoweit bin ich – nach wie vor – mäßig optimistisch, dass es auch mit „unserer“ Software noch ein wenig weitergehen wird, in welchem Gewand und unter welchem Namen auch immer.
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Ich kann mir vorstellen, dass es zwar noch Ver. 16 geben wird - in den nächsten 2 Jahren oder so. Dann wird es - von Nuance oder jemand anderem - etwas neues geben.
Ich habe hier in den letzten Wochen hin und wieder die relativ neu eingeführte Diktierfunktion in den Office-Produkten ausprobiert. Sie setzt eigentlich auf der Windwos-Spracherkennung auf und nutzt vermutlich eine Technik wie Cortana oder Siri, also die Cloud. Es ist beeindruckend, was da ohne Training und ohne Mikrofoneinstellung rauskommt.
Wenn ich dann weiter bedenke, welche Datenmengen zur Optimierung der cloudbasierten Spracherkennung entstehen, wird es recht bald einen wirklich spürbaren Vorteil solcher Erkennungssysteme gegenüber der lokalen DNS-Installation geben. Dies führt dann unweigerlich dazu, dass sich die Nutzer neu orientieren, auch weil der Mietpreis für ein ganzes Office-Paket wesentlich günstiger ist als die Anschaffung nur einer Spracherkennung.
Diese Situation wird Nuance zu Veränderungen zwingen, wenn sie damit weiter Geld verdienen wollen. Aber da kann es auch sein, dass man lieber anderen das feld überlässt, so wie es ja beim Mac augenscheinlich schon passiert ist.
Gruß
A. Wagner
[Dragon Legal Anywhere mit SpeechMIke LFH 3510, Intel(R) Core(TM)I7-7500 CPU, 16 GB RAM, Windows 10 Pro. 64 Bit [/i]
Zitat von a.wagnerund nutzt vermutlich eine Technik wie Cortana oder Siri, also die Cloud. Es ist beeindruckend, was da ohne Training und ohne Mikrofoneinstellung rauskommt
Das Problem an Backend- bzw. Cloud-Lösungen für die Spracherkennung ist in der Tat nicht die Erkennungsqualität, sondern zum einen der Datenschutz (was vom Massenmarkt ignoriert werden wird) und zum anderen, dass sie schwer zu personalisieren sind.
Letzteres aber ist meines Erachtens in den meisten Fällen nötig, um sie für fachlich orientierte Texte (erst recht mit entsprechenden Formatierungen) produktiv und professionell einsetzen zu können (Medizin mag eine Ausnahme sein).
Meine Sorge ist, dass auch dies vom Massenmarkt ignoriert wird, mit der Folge, dass es dann für viele Profis keine angemessene und mit der sonst aktuellen Software kompatible Lösung mehr geben wird – genauso, wie es nun auf dem Mac der Fall ist.
Ich nutze Dragon ausschliesslich für meine (Zahn) Medizinischen Gutachten. Nachdem der Drache einmal über die Gutachten der letzten Jahre im Sinne der Vokabularerweiterung geflogen ist, klappt es auch mit ansonsten völlig ungebrächlichen Fachbegriffen. Da kann ich nur zufrieden sein. Was nervt, ist die Kleinschreibung zu Beginn einer neuen Zeile und teilweise im Absatz nach der Punktsetzung jeweils.
Dragon benutze ich, seit es mir mein Rechtsanwalt vorgeführt hat. Alles in allem hoffe ich sehr, dass es nicht cloudbasiert wird, das wäre für mich ein Ausschlusskriterium wg Datensicherheit. Auch muss der Rückgriff auf mein spezielles und eingelerntes Vokabular erhalten bleiben.