Im Oasa-Forum habe ich mal etwas zu Mausalternativen geschrieben/diktiert, die all jenen helfen können, die unter dem RSI-Syndrom leiden. Hier noch der Link: http://forum.oasa-speech.de/viewtopic.php?t=97.
Aber fangen wir mal mit herkömmlichen Mäusen an.
Beschwerden in Hand, Arm, Nacken und Schulter durch den Gebrauch der Maus nehmen zu. Die Ursache dafür ist die zunehmende Computerarbeit und die Neigung vieler Menschen, alles über die grafische Benutzeroberfläche zu machen statt wie früher auf der Kommandozeile. Zudem sind Mäuse häufig nicht der Handgrösse angepasst oder werden zu stark festgehalten. Auch komische Handstellungen sind weit verbreitet, zum Beispiel unnötig gespreizte Finger. Man neigt besonders bei Stress dazu, die Maus stark festzuhalten.
Man vergisst dabei, dass die Maus ein Werkzeug zur Bedienung des Computers ist. Und wie man bei Werkzeugen auf der Baustelle nicht spart, sollte man dies auch bei der Maus unterlassen. Achten Sie deshalb auf die Auswahl einer für Sie geeigneten Maus. Die paar Euro mehr, die Sie darin investieren, rechnen sich langfristig längstens.
Die symmetrische Bauweise der gemeinen Büromaus ist zwar praktisch für Linkshänder, aber nicht körpergerecht. Der Unterarm muss stark nach innen gedreht werden, was Muskeln und Sehnen über Gebühr belasten kann. Typisch für diese Mäuse ist auch die hohe Bauweise. Das Handgelenk hängt besonders bei Menschen mit kleinen Händen (sprich: Frauen) durch, wenn die Hand auf der Maus liegt.
Viele der besseren Mäuse sind anatomisch geformt und deshalb nur mit einer Hand bedienbar. Sie sind seitlich geneigt und passen sich deshalb besser der entspannten Form der menschlichen Hand an. Im besten Fall ist die Maus auch etwas flacher gebaut, so dass die Hand flach auf dem Tisch liegt.
Zudem sorgt die Einheitsgrösse der Standardmaus dafür, dass die Maus vielen Menschen entweder zu klein oder zu gross ist. Mit Vorteil wählen Sie deshalb eine Maus, auf die Sie die Hand gut ablegen und die Sie nicht allzu stark greifen können.
Beispiele für ergonomische Mäuse sind die HandshoeMouse (entspannte Handhaltung), die Evoluent Vertical Mouse (keine Drehung des Unterarms, gut bei Sehnenscheidenentzündungen, auch als "ergonomische Ratte" bezeichnet) oder den WowPen. Auch die Feel Mouse oder Mäuse von Logitech können sehr gut für Ihre Hand geeignet sein. Etwas seltsam aber auch schon lange auf dem Markt ist die 3M-Maus, die wie ein Joystick aussieht.
Besuchen Sie mit Vorteil ein Fachgeschäft, wo Sie die Mäuse in die Hand nehmen können.
Was tun, wenn Sie Beschwerden haben? Diese Beschwerden sind auch unter dem Stichwort "Mausarm" bekannt.
Häufig reicht es aus, einfach mal eine andere Maus zu benutzen, um andere Handmuskeln einzusetzen.
Wechseln Sie zwischen verschiedenen Mäusen ab. Es zwingt Sie niemand, immer nur eine Maus zu gebrauchen, und auch Ihr Computer nimmt keinen Schaden (entgegen immer wieder geäusserter Befürchtungen).
Achten Sie darauf, wie Ihr Arbeitsplatz eingerichtet ist.
Höhe des Pults? Die Ellbogen haben einen 90-100 Grad Winkel.
Höhe des Bürostuhls? Die Knie haben denselben Winkel, die Sitzfläche ist leicht nach vorne geneigt.
Höhe des Monitors? Der obere Rand des Bildschirms ist leicht unterhalb der Augen (ca. 5 cm).
Machen Sie Pausen. Ja, genau, entspannen Sie Ihre Muskeln, stehen Sie auf. Benutzen Sie Pausensoftware, die Sie daran erinnert, mal kurz Ihre Arbeit zu unterbrechen (zum Beispiel Workrave, ein Gratis-Tool).
Viele weitere Tipps finden Sie auf der Seite http://www.repetitive-strain-injury.de/ (ja, er kennt uns persönlich, aber das tut seiner Kompetenz keinen Abbruch). Er hat seine Webseite übrigens in sehr lesenswerter Buchform veröffentlicht.