ich habe ein hier sicherlich bekanntes, für mich aber ganz erhebliches Problem: Beim (wissenschaftlich) Arbeiten spudeln die Gedanken manchmal schneller als man schreiben kann ,weshalb ich regelmäßig Gedanken und ganze Texte auf einem Diktiergerät aufnehme und mit Dragon 11.5. Professional umsetze.
Dabei ist mir aufgefallen, dass Dragon auch bei langsam und deutlich gesprochenen Passagen nicht nur wesentliche Wörter, sondern oft ganze Satzteile oder Sätze nicht umsetzt, auch wenn ich die höchste Genauigkeitsstufe aktiviere und das Programm ungestört Nacht für Nacht laufen lasse.
Für mich bedeutet dies, jedes Diktat einzeln abhören zu müssen - was natürlich nicht akzeptabel ist. Am Wortschatz liegt es nicht, das Programm kennt meine üblichen Fachbegriffe und setzt sie halbwegs entzifferbar um.
Ist das ein regelmäßiges Problem von Dragon? Gibt es irgenswelche Einstellungen, die ich übersehen habe? Oder Programm wegwerfen, mp3 aufnehmen und an ein Schreibbüro schicken?
Zitat von ostsee_jurOder Programm wegwerfen, mp3 aufnehmen und an ein Schreibbüro schicken?
... geht auch, wäre aber wahrscheinlich die schlechteste aller denkbaren Lösungen. Ich kenne das auch, aber nur bei Außenaufnahmen mit mangelhafter Qualität, bedingt durch Umgebungsgeräusche und/oder den Sprecher.
1. Frage: welches Diktiergerät wird verwendet? Und in welchem Format wird aufgenommen?
2. Frage: welche Dragon-Version wird verwendet?
3. Frage: kann man sich das mit dem umgesetzten Text verknüpfte Playback (also nicht die Aufnahme aus dem Rekorder) nach der Umsetzung noch mal anhören und dabei darauf achten, ob die Fehlpassagen im Text auch im Audio fehlen oder mangelhaft sind?
4. Frage: kann man sich die Aufnahme aus dem Rekorder noch mal anhören und dabei darauf achten, wie es sich an den Stellen verhält, die nicht umgesetzt werden?
So, hoffentlich genug Fragen für diesen heißen Tag!
Gruß, RW
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Ich kenne das Problem komplett verschluckter Sätze oder Satzteile nicht, sondern „nur“ das Problem von der Nothing-But-Speech-Funktion verschluckter Wortbestandteile (hier zum Beispiel wurden gerade immer die „Wortbestandteile“ zu „Bestandteile“). Aber darum geht es wohl nicht, sondern vermutlich um eine nicht ausreichende Aufnahmequalität. Ich möchte anmerken, dass der Einsatz von Dragon mit einem Diktiergerät nach meiner bescheidenen Meinung ohnehin das Potenzial der Software niemals ausschöpft, zumeist deshalb nicht, weil man mit dem Diktiergerät – häufig situationsbedingt – nicht so sorgfältig und konzentriert diktiert wie mit einem guten Mikrofon vor dem Bildschirm. Außerdem gehöre ich zu der Fraktion der Nutzer, die tatsächlich glaubt, dass die unterlassene Korrektur von fehlerhaften Erkennungen dazu führt, dass diese vom linguistischen Modell höher priorisiert werden und innerhalb des folgenden Textes dann häufiger falsch erscheinen (ich weiß, dass das umstritten ist). Daher ist für mich das „offline“-Diktat stets nur die zweitbeste Wahl. Man kann auch damit gute Ergebnisse erzielen, aber nur mit Disziplin und meines Erachtens niemals so gute wie vor dem Bildschirm. Die provokante Frage von ostsee_jur lässt sich provokant in dem Sinne bejahen, dass für Leute, die in erster Linie offline am Diktiergerät arbeiten und nur „Nacht für Nacht“ umsetzen, das Schreibbüro nach wie vor eine sehr vernünftige Alternative ist. Die Dame im Schreibbüro (oder der Herr) ist bei schlechter Aufnahmequalität sicherlich etwas nachsichtiger als der Drachen im Computer.
Nota bene: Diese pauschalen Anmerkungen sollen weder demotivieren noch ein Ersatz für die Beantwortung der Fragen des Moderators sein.
... geht auch, wäre aber wahrscheinlich die schlechteste aller denkbaren Lösungen. Ich kenne das auch, aber nur bei Außenaufnahmen mit mangelhafter Qualität, bedingt durch Umgebungsgeräusche und/oder den Sprecher.
Ich spreche schon extra langsam mit meinem Diktiergerät, bin sonst ein Schnellnuscheler
Zitat von R.Wilke 1. Frage: welches Diktiergerät wird verwendet? Und in welchem Format wird aufgenommen?
Ein Philips Voice Tracer
Zitat von R.Wilke 2. Frage: welche Dragon-Version wird verwendet?
Die 11.5 Pro.
Zitat von R.Wilke 3. Frage: kann man sich das mit dem umgesetzten Text verknüpfte Playback (also nicht die Aufnahme aus dem Rekorder) nach der Umsetzung noch mal anhören und dabei darauf achten, ob die Fehlpassagen im Text auch im Audio fehlen oder mangelhaft sind?
Wie meinen Sie das? Ich kann die mp3 natürlich auf dem Recorder oder auf dem Rechner mit einem Player hören. Aber das meinten Sie nicht...
Zitat von R.Wilke 4. Frage: kann man sich die Aufnahme aus dem Rekorder noch mal anhören und dabei darauf achten, wie es sich an den Stellen verhält, die nicht umgesetzt werden?
Ja, habe ich gemacht. Deshalb ärgere ich mich ja auch so, dass die deutlichen, langsamen Stellen zT über mehrere Sätze fehlen.
Zitat von Meinhard Aber darum geht es wohl nicht, sondern vermutlich um eine nicht ausreichende Aufnahmequalität.
Ich kann das als relativer Laie schlecht einschätzen, aber die fehlenden Passagen sind nicht schlechter, teils besser als korrekt umgesetzte.
Zitat von Meinhard Ich möchte anmerken, dass der Einsatz von Dragon mit einem Diktiergerät nach meiner bescheidenen Meinung ohnehin das Potenzial der Software niemals ausschöpft, zumeist deshalb nicht, weil man mit dem Diktiergerät – häufig situationsbedingt – nicht so sorgfältig und konzentriert diktiert wie mit einem guten Mikrofon vor dem Bildschirm.
Diese Alternative fände ich sehr schade, ich nutze das Diktirgerät gerade immer dann, wenn ich nicht vor dem PC sitzen mag.
Zitat von Meinhard Außerdem gehöre ich zu der Fraktion der Nutzer, die tatsächlich glaubt, dass die unterlassene Korrektur von fehlerhaften Erkennungen dazu führt, dass diese vom linguistischen Modell höher priorisiert werden und innerhalb des folgenden Textes dann häufiger falsch erscheinen (ich weiß, dass das umstritten ist).
Diese Diskussion kenne ich nicht. Welche Optimierung würden Sie mir denn empfehlen?
Zitat von R.Wilke 3. Frage: kann man sich das mit dem umgesetzten Text verknüpfte Playback (also nicht die Aufnahme aus dem Rekorder) nach der Umsetzung noch mal anhören und dabei darauf achten, ob die Fehlpassagen im Text auch im Audio fehlen oder mangelhaft sind?
Wie meinen Sie das? Ich kann die mp3 natürlich auf dem Recorder oder auf dem Rechner mit einem Player hören. Aber das meinten Sie nicht...
Nein, das meinte ich nicht. Was ich meinte, war, dass wenn man die Umsetzung z.B. in DragonPad ausführt, die Möglichkeit besteht, nicht nur den Text, sondern auch den Audiopart zu speichern, wenigstens ab der Pro-Version. Mit "Audiopart" meine ich dasjenige, was Dragon "gehört" hat. Aber bevor ich es lange und missverständlich erkläre, machen Sie bitte folgendes.
Gehen Sie in der Dragon-Leiste auf "Extras - Aufnahme umsetzen" und folgen Sie den Anweisungen. Wählen Sie "DragonPad" als Zielfenster für die Umsetzung und lassen Sie eines der Diktate umsetzen, wo die Lücken auftreten. Lassen Sie die Umsetzung durchlaufen, und wenn die Lücken wieder aufgetreten sind, markieren Sie den Text vor und hinter einer Lücke, am besten den ganzen Absatz, klicken die rechte Maustaste und wählen "Wiedergabe", dann können Sie das "Playback" hören, was dem umgesetzten Text unterliegt, also nicht die Originalaufnahme aus dem Rekorder - das sind zwei verschiedene Dinge.
Interessant wäre es nun zu erfahren, wie sich das Playback im Bereich der "Lücken" darstellt.
Ach so, für längere Aufnahmen sollten Sie noch den Wert für "Für die Wiedergabe reservierter Speicherplatz" (unter "Extras - Optionen - Daten") von voreingestellt 100 MB auf mindestens 400 MB erhöhen.
Woher die Lücken am Ende resultieren, dazu habe ich verschiedene Vermutungen, aber führen Sie bitte erstmal den Test wie beschrieben aus.
Falls ich die Menü-Bezeichnungen nicht korrekt benannt habe, bitte ich um Entschuldigung, im Moment habe ich keinen "deutschen" Drachen vor mir, sondern nur mein Gedächtnis.
Gruß, RW
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ich habe das Diktat noch einmal umgesetzt und sowohl die mp3 als auch die erkannte Datei angehört. Neben Problemen wie Nuscheln hat er auch ganze zeilen, die auf der umgesetzten Datei bei der Widergabe gut zu hören waren, "vergessen".
Das Onlinediktieren funktioniert immer wesentlich besser als eine Offline-Umsetzung. Wenn man die dann auch noch auf Basis der Daten aus einem Billiggerät wie dem VoiceTracer versucht, kann da meiner Erfahrung nach gar nichts Vernünftiges bei rumkommen.
Soll die Offlineerkennung einigermaßen vernünftig klappen, braucht es schon ein Gerät, das Sound im dss pro-Format liefert oder sehr hohen Ansprüchen an die Soundqualität genügt.
Dass allerdinges ganze Satzteile nicht erkannt werden, hab ich - beim Einsatz hochwertiger Hardware - noch nicht erlebt.
die Problematik kenne ich ab und an ebenfalls, auch beim Online-Diktat (mit sogenannter professioneller Diktierhardware). Mag auch sein, dass es mit der Nothing-But-Speech-Funktion zusammenhängt. Ich kann es aber nicht verlässlich reproduzieren. Versuchen Sie einmal mit einem neuen Audio-Setup bzw einem neuen Benutzer.
Ansonsten hilft in der Tat nur selbst Korrekturlesen oder Korrekturlesen lassen mit Audiodaten durch das Sekretariat.
Ich habe mir vor zwei Jahren eine Dragon Premium Edition gemeinsam mit einem Philips Voice Tracer gekauft, weil ich gehofft habe Spracherkennung auch mobil einsetzen zu können.. Das war gleichzeitig mein Anfang mit dem Thema Spracherkennung überhaupt. Während ich Dragon heute nicht mehr aus meinem privaten und beruflichen Alltag wegdenken möchte, gammelt das Diktiergerät mrht oder weniger vor sich hin. Ich habe es ein paar mal damit versucht, dann aber sehr bald wegen zu schlechter Erkennungsleistung aufgegeben. Das Problem fehlender Sätze oder Satzteile kenne ich zwar nicht, aber die Fehlerrate war mir einfach zu hoch und die Korrektur deswegen zu anstrengend. Es ist wahrscheinlich auch eine Illusion, im Auto oder gar in der Bahn diktieren zu wollen, es gibt einfach viel zu viele Störgeräusche.
Ab und zu diktiere ich heute eine Notiz auf das iPhone (weil ich das ohnehin bei mir habe) und übernehme Sie mit dem Tool Dragon Recorder (geht sicher auch mit anderen Smartphones). Wenn es nur darum geht, ein paar Gedanken festzuhalten oder einen Protokollentwurf mitzunehmen, dann genügt es. Für alles andere braucht man einfach eine gute Sekretärin oder Texterfassungskraft, die halb verschluckte Worte oder dröhnende Motoren im Hintergrund einfach ausblenden kann.
Das sind aber nur meine persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema. docachim
Also, mit zu Recht so genannter „professioneller Diktierhardware“ habe ich – online – schon mit erheblichen Hintergrundgeräuschen sehr gut diktiert. Wichtige Randbedingung: Das Mikrofon darf wirklich nur offen sein, wenn auch gesprochen wird (gerade dafür eignet sich z. B. ein SpeechMike – ich schalte es nach jeder Äußerung ab, den Tipp habe ich hier im Forum auch schon gelesen). Wenn Dragon eine Weile beschäftigt ist, um unsinnige Hintergrundgeräusche auszufiltern, kann es immer mal sein, dass auch die erste sinnvolle Äußerung ignoriert oder als Befehl missverstanden wird. Möglicherweise ist das auch eine Erklärung dafür, wie es zu den verschluckten Satzbestandteilen beim Offline-Diktat kommt, zum Beispiel, wenn der Benutzer die Aufnahmefunktion beim zwischenzeitlichen Nachdenken, Blättern usw. aktiviert lässt und dementsprechend viele Nebengeräusche verarbeitet werden müssen. Das kann auch beim Online-Diktat passieren, wenn man sich entsprechend verhält, das Offline-Diktat ist aber besonders anfällig dafür. Gerade deshalb ist es auch so interessant zu wissen, ob Dragon die fehlenden Satzteile „gehört“ hat, was sich am internen Play-back erkennen lässt.
Sicherlich ist der VoiceTracer ein "Billig-Produkt", ich selbst kenne ihn auch nur aus der Ferne und würde nicht in Betracht ziehen, ihn mir anzuschaffen. Das Phänomen aber, dass ganze Textpassagen in der Umsetzung fehlen, obwohl im Playback von Dragon vorhanden, ist schon merkwürdig. Es würde mich interessieren, die MP3-Datei zu erhalten und bei mir zu testen. Wenn Sie wollen, senden Sie mir eine Mail über das Forum.
Gruß, RW
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Ein Nachtrag dazu, nachdem ich eine Aufnahme erhalten habe: die Qualität war von einer Art, nun, wie soll ich es sagen, mit der selbst die beste Schreibkraft nur teilweise etwas hätte anfangen können, und das lag nicht nur am Gerät. Kein Wunder, dass die Umsetzung lückenhaft war, alles andere wäre ein Wunder gewesen.
An der Stelle noch mal der Hinweis: sprechen Sie so deutlich und gleichmäßig in das Mikrofon, als würden Sie es Ihrem Gegenüber vortragen, am besten so, wie ein Nachrichtensprecher die Nachrichten vorliest.
Und noch ein Hinweis an diejenigen, die direkt mit dem Diktiergerät anfangen wollen: üben Sie erst einmal mit einem Headset das direkte Diktat, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie man diktieren muss, damit man von Dragon verstanden wird.
Es lohnt sich!
Gruß, RW
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