Seit Jahr und Tag diktiere ich mit meinem geliebten SpeechMike Premium ganz nah am Mund und deaktiviere es mit dem Bewegungssensor (Ablegen und Aufheben). Aufgrund der Mikrofonhaltung nah am Mund hat sich bei der Kalibrierung stets ein sehr niedriger Audiopegel eingestellt – mit der angenehmen Folge, dass etwaige Nebengeräusche weniger „ins Gewicht fallen“. Traditionell habe ich damit eine (subjektiv) sehr gute Akustik erzielt und vermocht, auch in Besprechungssituationen zu diktieren.
Seit einigen Tagen nunmehr stolzer Nutzer von Dragon 15 (genauer: Dragon Legal Group 15), habe ich mich anfänglich gewundert, dass gleichwohl sehr häufig die auf der Dragon-Leiste ersichtliche Punkteskala für den Audio-Input rot ausschlägt (ebenso der kleine Balken im altmodischen gelben Erkennungsfenster, wenn dieses aktiviert ist). Die Ursache dafür ist wohl die dauernde - in Ermangelung eines besseren Ausdrucks - Selbstkalibrierung des Mikrofons während des Sprechens durch ein sogenanntes „Auto-Gain“-Feature, welches in der Version 15 standardmäßig aktiv ist (während in früheren Versionen noch spezielle "far field algorithms" [für englische Nutzer] zur Verfügung standen). Dieses zeigt sich übrigens auch daran, dass in der „Pegel“-Wert in den Windows-Eigenschaften des betreffenden Aufnahmegerät immer wieder ein anderer ist und in der audio.ini ein aberwitzig hoher Wert für „Inputs“ verzeichnet ist, viel höher als hier diskutiert:
Dieses Feature kann man allerdings im Menü Einstellungen > Mikrofon > Mikrofon auswählen (oder im Rahmen der Mikrofonprüfung) deaktivieren (unten auf dem Bildschirm dazu das Kontrollkästchen „Mikrofon automatisch während des Sprechens anpassen“ deaktivieren). Das habe ich jetzt mal gemacht. Daraufhin verlangte Dragon eine erneute Mikrofonkalibrierung. Anschließend – voila – ist das häufige Diktieren „im roten Bereich“ vorbei.
Hat schon jemand Erfahrung damit gemacht, ob sich die Einstellung positiv oder negativ auf die generelle Erkennungsqualität auswirkt?
Mein Glaubenssatz wäre, dass für einen disziplinierten Diktanten (im Sinne einer konstanten Mikrofonhaltung wie eingangs beschrieben) das „Auto-Gain“-Feature eher überflüssig bis störend ist. Beweisen kann ich es nicht. Hilfreich könnte es demgegenüber bei Verwendung eingebauten Mikrofonen in Notebooks usw. sein oder für Diktanten, die mit dem Mikrofon ähnlich hantieren wie mit einem konventionellen Diktiergerät, also keinen konstanten nahen Abstand zum Mund wahren können. Mutmaßlich fällt das Ganze in den Bereich der (natürlich nachvollziehbaren) Bemühungen von Nuance, die Benutzung der Software möglichst „massentauglich“ zu gestalten.
Interessant. In DPI 15 existiert diese Option nicht. Könnte man aber sicher gut gebrauchen. Das einzige, was mich an DPI 15 wirklich stört, sind nämlich die "verschluckten" Wörter, insbesondere am Anfang einer Äußerung, die zumeist im Korrekturmenü wieder auftauchen. AutoGain, Far Field und ähnlicher Firlefanz ist sowieso Quatsch.
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Rüdiger: Anbei ein Screenshot mit dem Kontrollkästchen (unten). Das gibt es bei DPI 15 nicht??? Wow - werden wir Zeugen eines tiefen Lerneffekts von Nuance?
Zitat von Meinhard Das gibt es bei DPI 15 nicht???
In der Tat, Meinhard, die DPI 15 kennt nichts dergleichen. Es hat sich auch noch einiges andere geändert mit der Group 15. Mehr dazu etwas später. Gruß, Pascal
Zitat von Meinhard Das gibt es bei DPI 15 nicht???
Es hat sich auch noch einiges andere geändert mit der Group 15. Mehr dazu etwas später.
Wir verwenden derzeit mehrere Installationen von DPI 14 bzw. DPI 15 und überlegen, ob für uns die Version Legal Group 15 von Interesse sein könnte. Deshalb bin ich schon jetzt neugierig, was sich geändert hat. Ich freue mich auf den Beitrag!
Zitat von R.Wilke... Das einzige, was mich an DPI 15 wirklich stört, sind nämlich die "verschluckten" Wörter, insbesondere am Anfang einer Äußerung, die zumeist im Korrekturmenü wieder auftauchen...
Gut zu hören, ich dachte schon, ich sei allein damit oder diktiere nicht gut. Besonders gern vergessen wird bei mir "für" und "sie", wobei vom „sie" gelegentlich ein restliches „i" gerettet wird, was aber auch kein Trost ist.
DNS 15.3 Professional Individual auf Windows 10 Home (64-bit) Plantronics PLT Savi W440 Intel (R) Core (TM) i7-7500 2,7 GHz 8 GB RAM 64 Bit
„Verschluckte“ Anfangswörter habe ich bei DLG 15 bislang weder mit noch ohne Auto-Gain als auffälliges Problem erlebt – wohl aber bei meinen Versuchen mit drahtlosen Mikrofonen wie dem SpeechMike Air oder bei starken Nebengeräuschen (beides mit vorherigen Versionen von Dragon). In Rüdigers Fall kann das sicher nicht die Ursache sein, vielleicht aber ein träger Einschaltvorgang (wobei die Trägheit selbstredend nicht Rüdigers wäre, sondern - wie gesagt: vielleicht - die des PDCC).
Mit DPI 15 habe ich das Problem der "verschluckten" Anfangswörter regelmäßig bei Verwendung drahtloser Headsets, ob Jabra oder Logitech. Mit dem Speechmike tritt das Phänomen bei mir nicht auf, auch nicht mit dem PC26 von Sennheiser.
Zitat von rc.ottoWir verwenden derzeit mehrere Installationen von DPI 14 bzw. DPI 15 und überlegen, ob für uns die Version Legal Group 15 von Interesse sein könnte. Deshalb bin ich schon jetzt neugierig, was sich geändert hat. Ich freue mich auf den Beitrag!