Nachdem ich einem Verkäufer mitgeteilt hatte, dass ich noch immer nicht den Mehrwert des Professional gegenüber dem Premium verstehe und deshalb vorläufig von einem Kauf der Professionalversion absehe, hat er geantwortet:
"Die Premium-Version von Dragon ermöglicht keine individuelle Anpassung des Vokabulars und auch keine Installation eines Basisvokabulars. Der gesamte Wortschatz muss selbst erarbeitet werden. Da technisch gesehen die Premium-Version weniger Platz für Vokabular-Einträge hat als die Professional-Version, fallen irgendwann länger nicht mehr gebrauchte Wörter komplett aus dem Vokabular raus. Dies ist der Grund, weshalb wir immer die Professional-Version empfehlen.
Selbstverständlich steht es Ihnen frei, eine Medimarkt-Version von Dragon mit einem billigen Mikrofon/Headset auszutesten - dafür sind wir aber nicht der richtige Ansprechspartner. Der Support bei einer Billiglösung ist natürlich dann auch dementsprechend - dies gilt es bei der Anschaffung ebenfalls zu berücksichtigen."
Ich frage mich erstens, ob seine Ausführungen stimmen und zweitens, wenn ja, weshalb nicht schon vorher mitgeteilt, wenn ich doch genau mit dieser Anfrage auf den Fachmann zugegangen bin.
Was genau ist mit einem "Basisvokabular" gemeint? Das ist keine gängige Dragon-Terminologie, obwohl ich mir denken kann, worum es geht, insbesondere aus dem zweiten Satz heraus, "der gesamte Wortschatz muss selbst erarbeitet werden". Einer der Unterschiede zwischen Premium und Professinal ist der, dass in Pro komplette Vokabulare importiert werden können - zum Beispiel juristische Fachvokabulare -, in Premium dagegen nur einzelne Wörter oder Redewendungen. So gesehen haben Sie in den Pro-Versionen schon mehr Flexibilität und können auf schon vorbereitetes Material zugreifen, welches Sie sich in Premium erst selbst zusammen stellen müssen. Und das ist ja nur ein Aspekt beim Unterschied zwischen Premium und Pro, traurig aber finde ich, wenn ein Fachmann das nur mit dem Holzhammer erklären kann.
Dass die Premium-, früher Preferred-Version allerdings weniger Platz im Vokabular haben soll, ist ein Ammenmärchen, was schon längst widerlegt ist, aber anscheinend wird es immer noch gerne vorgebracht.
Wägen Sie selbst ab, was Ihnen die Sache Wert ist, ob Sie lieber mit einem Luxuswagen reisen, aber bereit sind dafür zu zahlen, oder sich damit zufrieden geben, einen Kleinwagen zu fahren - bildlich gesprochen.
Gruß, R. Wilke
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
ich schließe mich den Ausführungen des Vorredners an. Der Streit, ob für die berufliche Anwendung die Premium (ehemals Preferred)-Version auskömmlich ist oder nicht, füllt sozusagen virtuelle Bibliotheken und ist auch in diesem Forum schon ausführlich diskutiert worden. Was die Äußerungen Ihres Fachhändlers angeht, so ist meine Meinung, dass diese in der Begründung unrichtig und in der Diktion problematisch ist, aber im Ergebnis deshalb nicht falsch sein muss. Mit der professionellen Version können Sie nicht nur Vokabulare importieren, sondern vor allem auch benutzerdefinierte Befehle generieren, was vielleicht am Anfang egal ist, für den erfahrenen Anwender aber das Tor zu großen Arbeitserleichterungen darstellen kann. Außerdem lassen sich hier die Texte mit den dazugehörigen Sounddateien abspeichern, und einiges mehr. Diese Dinge mögen am Anfang als „Luxus“ erscheinen, später vielleicht nicht mehr. Entscheidend ist letztlich, wie und wie sehr Sie die Spracherkennung eines Tages in Ihre Arbeitsabläufe und die Steuerung des PC integrieren möchten. Bei uns im Büro beispielsweise sind alle anderen Benutzer der Spracherkennung mit der Premium-Version zufrieden, ich hingegen bin vor allem zufrieden damit, dass ich bereits vor einigen Jahren auf die jeweilige professionelle Variante umgestiegen bin (maßgeblich wegen der Möglichkeit zur Erstellung benutzerdefinierter Befehle, die mir das Arbeitsleben sehr erleichtern).
In den zitierten Äußerungen meine ich die Tendenz zu erkennen, als wolle man Ihnen auch noch so genannte Fachvokabulare verkaufen – da wäre ich vorsichtig. Zwar ist auch dies umstritten, ich bin aber der Auffassung, dass das Vokabular der Professional Edition schon fast alles enthält, was der Jurist so braucht und der Rest relativ leicht aus eigenen Dokumenten hinzugefügt werden kann. Es gibt hier im Forum aber auch heftige Verfechter der Legal Edition, die ich selbst zu allem Überfluss auch besitze. Jedenfalls würde ich im Zweifel lieber die Legal Edition erwerben als mich auf ein Abenteuer mit teuren Fachvokabularen einzulassen, die möglicherweise das Sprachmodell verhunzen. Aber das ist nur meine persönliche Benutzer-Meinung, ich will ja niemandem das Geschäft verderben. Grundsätzlich bin ich durchaus der Auffassung, dass die Fachhändler wertvolle Leistungen erbringen können, vor allem in der Beratung und Schulung – auch wenn die Leistungen von Dragon "out-of-the-box" schon beeindruckend sind, sollte man nämlich nicht unterschätzen, dass der richtige und auf Dauer effektive Umgang mit der Software durchaus gelernt werden will. Überspitzt könnte man sagen: Die Auswahl des richtigen Fachhändlers ist fast wichtiger als die Auswahl der richtigen Version des Programms. Aber dabei kann ich nicht helfen.
Beste Grüße, Marius Raabe
Dragon NaturallySpeaking 11.5 Legal Windows 7 Prof. 64-Bit, Office 2010, Jarte Plus Philips SpeechMike II Pro Plus, SpeechMike III, SpeechMike Air, PDCC 2.8 Intel Core2 Quad Q9550, 2,83 GHz, 2x6MB L-2, 8 GB RAM
Zur Meinung von Herrn Rabe möchte ich noch hinzufügen, das ich selbst lediglich die Professional-Version, so wie hier im Forum mehrfach empfohlen, benutze, auch wenn ich als Anwalt tätig bin. Ich benutze diese Version seit ca. einem 3/4 Jahr und bin sehr zufrieden damit. Unabhängig von der Version muss man sich meines Erachtens gerade als Jurist sehr mit der Problematik des Diktierens von Abkürzungen – wegen der Gesetzesbezeichnungen – und des Diktierens von Zahlen mit Buchstaben – beispielsweise wegen § 311a – beschäftigen. Ich weiß nicht, ob das in der Legal-Version besser gelöst ist, ein Fachvokabular wird es aber auf keinen Fall bringen, da es beispielsweise sämtliche vorkommenden Varianten von Zahlen mit Buchstaben enthalten müsste, um perfekt zu sein.
Im Forum herrscht außerdem die Meinung, dass die Professional-Version für das Diktieren nichtjuristischer Texte geeigneter wäre. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Version sehr gut auch für andere Texte geeignet ist, man also ziemlich viel diktieren kann, ohne einen anderen Wortschatz auswählen zu müssen. Das vereinfacht das Arbeiten sehr, weil sie eigentlich nur am Anfang einmal den Benutzer mit dem Mikrofon einrichten und dann immer damit diktieren können, bis sie mal die Hardware ändern oder die Diktierenumgebung sich wesentlich verändert. Letzteres wird aber wohl nur bei Notebook-Benutzern relevant sein.
Sie können ja auch zum Angewöhnen und Ausprobieren einfach die Premium-Version kaufen und wenn Sie zufrieden sind, dann ein Update machen. Das ist in der Summe nicht so viel teurer. Je nach Arbeitsweise macht es für sie vielleicht sogar Sinn, zunächst die Premium Version und lieber ein gutes Mikrofon zu kaufen, bevor Sie dann auf die etwas teurere Variante umsteigen werden.
Grüße
A. Wagner
[Dragon Legal Anywhere mit SpeechMIke LFH 3510, Intel(R) Core(TM)I7-7500 CPU, 16 GB RAM, Windows 10 Pro. 64 Bit [/i]
Ich bin in der Tat Rechtsanwalt. Und allerbesten Dank für die Hinweise. Hab ich es mir, was das Rausfallen anbelangt, doch gedacht!
Ich habe mir die Premium-Version gekauft und bin schon damit sehr zufrieden. Ich habe alle Dokumente, welche ich habe, umdatiert auf ein Alter von weniger als drei Monaten und das Programm darüber laufen lassen. Dann habe ich halt alle Wörter, welche als neu erkannt wurden, trainiert, ging insgesamt 2-3 Stunden.
Ich habe als Headset zusätzlich das PC 26 USB gekauft, bin aber wegen der harten Bügel (persönliche Empfindung) nicht sehr zufrieden. Ob es noch eine Steigerung bei der Erkennungsrate mit einem anderen System gibt, erachte ich nicht als unmöglich.
Jedoch möchte ich ein Headset. Da ich allerdings bereits zum Telefonieren ein Headset mit Bluetooth habe, möchte ich ein Headset erwerben, bei welchem ich switchen kann zwischen telefonieren und diktieren.
Also im Forum finden Sie einige Hinweise zu verschiedenen, geeigneten Headsets. Vielleicht finden Sie da schon Hinweise. Die Rubrik "Geräte und Hardware" ist das sehr aufschlussreich. Nach ihrer kurzen Darstellung besteht dabei zunächst die Frage, ob sie mit dem bestehenden Headset direkt über den Rechner telefonieren oder die Bluetooth-Verbindung mit einer anderen Telefonanlage oder aber mit einem Handy besteht. Ich hab davon zwar keine Ahnung, aber wenn sie sowieso über den Rechner telefonieren, dürfte die Hardware des Headsets eher eine untergeordnete Rolle spielen. Da geht es dann hier darum, ob die Software mitspielt.
Wenn Sie mit verschiedenen Geräten ein Headset benutzen wollen, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass das etwas kompliziert ist. Ich hatte das mal ausprobiert mit dem Ergebnis, dass ich mir dann einfach ein 2. Headset gekauft habe. Es sollte sowohl mit dem Rechner als auch mit dem Handy funktionieren, was aber immer wieder zu Problemen führte.
Im Büro benutze ich zum Telefonieren eigentlich immer den normalen Telefonhörer. Beim Diktieren bin ich mir uneins, was besser ist, ich wechsle immer mal zwischen Headset und Handmikrofon. Auch dazu gibt es hier schon verschiedene Berichte.
Wenn Sie eher der "Testertyp" sind, haben sie nur Mut und kaufen Sie sich ruhig mal irgendein – nicht ganz billiges – Handmikrofon für den Rechner oder eben ein sehr gutes Headset. Im Forum gibt es ja sich wiederholende Empfehlungen, die ich selbst übrigens in Bezug auf das Handmikrofon nicht beachtet habe.
Wenn Sie dagegen verlässliche Ergebnisse und stabile Technik haben möchten, dann würde ich empfehlen, auf jeden Fall ein Speechmike zu kaufen, das wird hier immer wieder gelobt und ist seit Jahren gängige Technik für die Spracherkennung.
Das ist zwar alles sehr allgemein, hilft aber vielleicht ein bisschen weiter.
Grüße
A. Wagner
[Dragon Legal Anywhere mit SpeechMIke LFH 3510, Intel(R) Core(TM)I7-7500 CPU, 16 GB RAM, Windows 10 Pro. 64 Bit [/i]
Jedoch möchte ich ein Headset. Da ich allerdings bereits zum Telefonieren ein Headset mit Bluetooth habe, möchte ich ein Headset erwerben, bei welchem ich switchen kann zwischen telefonieren und diktieren.
Ich weiss, Sie machen keine Verkaufsberatung
Mit besten kollegialen Grüssen
Nein, wir machen keine Verkaufsberatung, und ich bin auch kein Kollege, aber ich zitiere einfach mal eine private Mail, die ich neulich erhalten habe, wo es um genau so etwas geht.
Mein Kollege von GN Netcom hat mit Dragon schon selbst eine Teststellung beim Kunden eingerichtet, und das hat prima funktioniert. Das HS wird hier einfach als externe Soundkarte bzw. MIC eingerichtet und dann läuft es schon fast wie von alleine.
Genauso läuft es auch bei anderen Sprachaufzeichnungs-SW´s. Es wird nur der Audio Kanal manuell geöffnet. Sollte aber kein großer Akt sein.
Nebenbei kann auch dann natürlich zwischen Telefonat und Sprachaufzeichnung hin und her geschaltet werden.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß
Ralf Bleckwedel Service und Vertrieb
In & Out Kommunikationstechnik GmbH Fadheiderstr. 121 47877 Willich Tel.: 02156/4977-13 Fax: 02156/497729 Mail: r.bleckwedel@in-out.de www.in-out.de
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