Dann habe ich sie wirklich gar nicht verstanden. Für mich ist klar, dass ich besser längere Textpassagen korrigiere als nur einzelne Wörter. Man sieht es ja auch bei der Erkennungsgenauigkeit, dass ein flüssiges Durchdiktieren meist zu wesentlich besseren Ergebnissen führt als ein abgehacktes diktieren von wenigen Wörter. Wenn ich allerdings beispielsweise Komposita bilden möchte, geht das einfacher, wenn ich gleich den Befehl "verbinde..." sage. Dann ist es nämlich sehr oft so, dass beim nächsten Vorkommen des Wortes das Komposita gleich richtig gebildet wird. Der Korrekturaufwand erscheint mir dann niedriger.
Nicht verstanden habe ich, was nun besser für den reinen Diktiervorgang ist. Sollte ich nur einen Satz sagen beziehungsweise ein Satzteil, also bis zum Komma? Oder sollte ich lieber einen ganzen Absatz diktieren oder vielleicht auch mehrere Absätze, bevor ich mich wieder dem Korrigieren zuwende?
Im Punkt 6 bei den Grundlagen habe ich dazu nicht so konkretes gefunden. Allerdings ist mir beim nochmaligen durchlesen gerade eben aufgefallen, dass sie empfehlen, den Cursor vor ein bestimmtes Wort zu setzen und sodann das Korrekturmenü aufzurufen, so dass immer die ganze Phrase korrigiert wird.
Derzeit benutze ich eigentlich sehr oft den Befehl "korrigier..." also mit dem Wort. Das hat den Vorteil, dass der Cursor zum Wort springt, dass Korrektur mehr aufgerufen wird, man die Korrektur durchführen kann und sodann nach Abschluss der Korrektur der Cursor wieder an der Stelle des Textes ist, wo man gerade diktiert hat. Das erschien mir der einfachste Weg. Ist es anders, also dann mit 2 Sprachbefehlen, tatsächlich besser? Oder ist es nur eine Frage der persönlichen Vorliebe? Oder gibt es vielleicht eine Möglichkeit, mit dem Befehl "korrigier..." Auch gleich eine ganze Textphrase zu korrigieren, ohne die ganze Textphrase aufsagen zu müssen?
Jetzt habe ich natürlich wieder eine ganze Reihe von Fragen gestellt, die vielleicht in ein anderes Thema gehören. Aber das können sie gern entscheiden.
Grüße
A. Wagner
[Dragon Legal Anywhere mit SpeechMIke LFH 3510, Intel(R) Core(TM)I7-7500 CPU, 16 GB RAM, Windows 10 Pro. 64 Bit [/i]
Ihren Vorschlag, ein neues Thema damit zu starten, nehme ich gerne auf. Also, es ging mir vordergründig nicht um eine bestimmte Textlänge, sondern mehr um den, wie Sie es schon selbst sagen, grundsätzlich flüssigen Diktierstil, aber auch insbesondere um den Hinweis, dass es ungünstig sein kann, wenn man sich allzu sehr von dem ablenken lässt, was währenddessen auf dem Bildschirm passiert. An "guten Tagen" gelingt es mir meistens, zumindest einen vollständigen Satz zu diktieren, einschließlich aller Nebensätze usw., und dann erst nach Abschluss des Satzes zu schauen, was dabei herausgekommen ist; zumindest brauche ich auch das Feedback, dass überhaupt etwas passiert, und irgendwie den allgemeinen Überblick. Wenn ich dann dabei auf Anhieb Fehler entdecke, korrigiere ich sie meistens sofort, in der Regel aber lese ich am Ende den kompletten Text noch einmal von Beginn an und, was meist der Fall ist, ändere Formulierungen, mache Ergänzungen oder Kürzungen und korrigiere immer noch vorher nicht entdeckte Fehler. Am Ende habe ich dann den Text in eine Form gebracht, die mir zumindest zu diesem Zeitpunkt als druckfertig erscheint, so dass ich das Schriftstück dann lediglich noch zur weiteren Bearbeitung (Formatierung und gegebenenfalls ausdrucken oder PDF) an das Sekretariat weiterreichen muss. Diese Arbeitsweise ist zumindest in meinem System die effizienteste, aus zwei Gründen: erstens muss ich mich danach mit dem Text nicht mehr befassen, zweitens gebe ich dem Drachen die Gelegenheit, wenn alles gut geht, zusammen mit mir zu lernen. Ich will aber nicht behaupten, dass diese Arbeitsweise unbedingt für alle anderen ebenso praktisch und effizient sein muss.
Damit wären wir bei dem Thema "Korrektur". Auch da gibt es nicht den einen einzigen Weg, aber viele Möglichkeiten. Die Möglichkeit mittels des Korrekturbefehls nach Abschluss der Korrektur direkt wieder an der Stelle zu sein, wo man vorher war, ist aus praktischer Sicht sicherlich sehr zweckmäßig, und ich verwende sie auch sehr oft. Weil Sie danach gefragt haben, Sie können auch eine längere zusammenhängende Textpassage in einem Mal korrigieren, indem sie lediglich den Anfang und das Ende der Passage in den Befehl eingeben.
Ob der Lerneffekt derselbe ist, je nachdem ob Sie nur ein einzelnes Wort oder eine zusammenhängende Passage korrigieren, darüber gibt es in der Tat sogar unterschiedliche Auffassungen, und so ganz klar ist das meines Erachtens immer noch nicht. Tatsache aber ist, dass die Korrektur aus dem Zusammenhang der tatsächlich gesprochenen zusammenhängenden Äußerung mit Sicherheit effizient ist. Um diese aber herauszufinden, ist die allersicherste Methode, wie ich sie schon an anderer Stelle geschrieben habe, den Cursor dorthin zu setzen und dann mittels des Korrekturbefehls die betreffende Äußerung vom Programm ermitteln zu lassen.
Es trifft zwar zu, dass bei dieser Methode der Cursor anschließend nicht mehr dorthin zurück bewegt wird, wo er vorher war. Mit dem Befehl "zurück" bekommt man ihn aber wieder dorthin. Und im Zusammenhang dessen, was ich weiter oben ausgeführt habe, wenn ich die Korrekturen ohnehin in der überwiegenden Mehrzahl bei einem anschließenden Korrekturlesen durchführe, spielt das ohnehin keine Rolle mehr.
Welche der hier vorgeschlagenen Methoden - und es gibt sicherlich noch eine Reihe weiterer - aber für Sie die beste ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Betrachten Sie meine Ausführungen daher bitte lediglich als Vorschläge und Erfahrungsberichte.
Viele Grüße Rüdiger Wilke
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Vielen Dank für Ihren Erfahrungsbericht. Ich glaube wir diktieren sehr ähnlich! Ich diktiere im Prinzip auch den ganzen Satz, bevor ich mich entscheide, ob ich jetzt gleich etwas korrigiere oder nicht.
Das nochmalige Lesen spare ich mir, weil ich es ja an meine Sekretärin gebe, die es dann mit DragonPad bearbeiten kann. Dazu haben sie ja dankenswerterweise eine recht ordentlich funktionierende Software entwickelt. Wenn Sie möchten, kann ich dazu mal noch extra ein paar Erfahrungen schreiben. Es gibt ein paar verwunderliche Punkte bei dieser kleinen Software.
Eine Frage habe ich dann aber weiter: Wenn sie den Text nochmals lesen, machen sie die Korrekturen dann mit Sprache oder einfach mit der Hand, so wie es in der Hilfe beschrieben ist. Also an die Stelle gehen, Korrekturtaste drücken, gegebenenfalls etwas auswählen mit Cursor unten und dann mit Cursor nach rechts zur nächsten Stelle gehen, um den nächsten Abschnitt zu korrigieren. Meine Sekretärin finden übrigens diese Methode sehr schön. Allerdings habe ich es vorsichtshalber nicht gewagt, dieser Korrekturen in mein Benutzerprofil schreiben zu lassen. Nach den Informationen hier im Forum bin ich da etwas vorsichtig. Aber vielleicht haben sie da ja eine andere Erfahrung?
Grüße
A. Wagner
[Dragon Legal Anywhere mit SpeechMIke LFH 3510, Intel(R) Core(TM)I7-7500 CPU, 16 GB RAM, Windows 10 Pro. 64 Bit [/i]
ZitatWenn Sie möchten, kann ich dazu mal noch extra ein paar Erfahrungen schreiben. Es gibt ein paar verwunderliche Punkte bei dieser kleinen Software.
Hallo Herr Wagner,
Gerne möchten wir Erfahrungen zum Umgang mit dem kleinen Hilfsprogramm hören, "Software" kann man es allerdings nicht nennen, es ist nichts weiteres als eine Anwendung, geschrieben in Visual C#, die im Grunde dasselbe bewirkt, als wenn man den Befehl "öffne DragonPad" diktiert und, das dann wiederum auf raffinierte Weise, den vollständigen Pfad einer Datei auslesen kann, den Dialog "Datei öffnen" startet und den Dateipfad dort einfügt, um die Datei zu öffnen. Die einzelnen Schritte werden mittels Timern untereinander koordiniert, dies eher auf Sicherheit eingestellt, um mehr Stabilität zu haben. Aber berichten Sie uns bitte auch die verwunderliche Punkte dabei.
ZitatEine Frage habe ich dann aber weiter: Wenn sie den Text nochmals lesen, machen sie die Korrekturen dann mit Sprache oder einfach mit der Hand, so wie es in der Hilfe beschrieben ist. Also an die Stelle gehen, Korrekturtaste drücken, gegebenenfalls etwas auswählen mit Cursor unten und dann mit Cursor nach rechts zur nächsten Stelle gehen, um den nächsten Abschnitt zu korrigieren. Meine Sekretärin finden übrigens diese Methode sehr schön. Allerdings habe ich es vorsichtshalber nicht gewagt, dieser Korrekturen in mein Benutzerprofil schreiben zu lassen. Nach den Informationen hier im Forum bin ich da etwas vorsichtig. Aber vielleicht haben sie da ja eine andere Erfahrung?
Sämtliche Korrekturen und Nachbearbeitungen im Text mache ich mittels sprachgesteuerter Navigation. Im Grunde ist das ein recht einfacher Prozess, wie ich finde, ich gehe an den Anfang oder irgendwohin, wo es sinnvoll erscheint, lese den Text, wenn ich eine Stelle entdecke, wo Handlungsbedarf besteht, sage ich einfach "Cursor vor...", und dann geht's los. Dann lese ich weiter bis zur nächsten Stelle, und dann wie gehabt.
Welche Art der Korrektur beziehungsweise Editierung sinnvoll ist, das hängt von den jeweiligen Gegebenheiten ab, meines Wissens habe ich das schon an anderen Stellen angesprochen, wiederhole es aber gerne noch einmal ausführlich.
Eindeutig ist der Fall, wo ich den Text ändern möchte, dann markiere ich ihn und diktiere darüber neu.
Wenn ich lediglich eine Korrektur ausführen möchte, was viel häufiger der Fall ist, sind verschiedene Faktoren zu beachten. Wenn der geschriebene Text völlig von dem abweicht, was ich überhaupt diktiert habe, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich die passenden Formen im Korrekturmenü habe, eher gering, die Wahrscheinlichkeit, dass ich falsch diktiert habe, eher groß. Ich entscheide mich dann meistens dafür, wie bei der Nachbearbeitung zu verfahren, also markieren und neu diktieren, dieses Mal aber deutlicher zu artikulieren. Im Zweifelsfall aber kann man sich immer das Play-back anhören, aus dem Korrekturmenü heraus.
Kommt dann wiederum nicht das passende Ergebnis, sind jedoch die Chancen, mittels Korrektur einen Lernprozess in Gang zu setzen, relativ groß, da ich ja dieses Mal sehr deutlich diktiert habe. Also verwende ich dann in diesem Fall das Korrekturmenü, und da ich die Äußerung für sich genommen isoliert diktiert habe, geht das sofort mit dem Befehl "korrigier das". Entweder finde ich dann schon die passende Variante, oder ich kann von dort aus in den Buchstabierdialog wechseln, auf jeden Fall aber wird sich die beabsichtigte Form anschließend mit der sauber diktierten Form verbinden und der Fehler sehr wahrscheinlich nicht noch einmal auftreten.
Das alles klingt viel komplizierter und umständlicher, als es in Wirklichkeit ist. Mit etwas Routine hat man das sehr schnell heraus, wenn man die Navigationsbefehle einigermaßen intuitiv erfasst hat, ist man meines Erachtens mindestens genauso beweglich im Text wie ansonsten mit Tasten oder mit der Maus. An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf das PDF-Blatt verweisen, wo die wichtigsten Befehle aus meiner Sicht zusammengestellt sind, als Anhang zum 7. Schritt in den Grundlagen.
Bei der Sekretärin sieht die Sache natürlich anders aus. Sie kann in der Tat lediglich die Tasten verwenden, jedoch einen Teil der oben beschriebenen Aufgaben dabei auch erledigen, und insofern dazu beitragen, dass Lernprozesse, wenngleich nur in geringerem Umfang, in Gang gesetzt werden.
Sie sollte einfach den Cursor an die betreffenden Stellen setzen und dann das Korrekturmenü aufrufen. Sinnvollerweise hört sie sich grundsätzlich das Play-back an, da sie ja nicht wissen kann, was wirklich diktiert wurde, deshalb ist es hier zu empfehlen, die Option grundsätzlich zu aktivieren.
Möglicherweise wird sie die beabsichtigte Form im Korrekturmenü finden und kann sie dann mittels Tasten wählen, vorausgesetzt es wurde sauber diktiert, dürfte die Korrektur Wirkung zeigen. Ist die beabsichtigte Form nicht im Korrekturmenü enthalten, beispielsweise weil ein Wort verwendet wurde, was noch nicht im Vokabular ist, dennoch sauber diktiert wurde, kann sie den richtigen Text im Buchstabierdialog eingeben, und auch dann wird eine sinnvolle Verknüpfung zwischen Text und Diktat hergestellt.
Darüber hinausgehende Editierung, also Text einfügen, die überhaupt nicht diktiert wurden, oder umgekehrt Texte löschen, die diktiert wurden usw., oder diktierte Texte vollständig durch Tastatureingaben überschreiben, sollte man meines Erachtens besser nicht innerhalb von Dragon durchführen, sondern einfach manuell in der Textverarbeitung.
Alle anderen von der Sekretärin ausgeführten Änderungen, wie oben beschrieben, sollten grundsätzlich zur Verbesserung des Benutzerprofils auch auf dem Korrekturplatz dienen und insofern ist es sicherlich sinnvoll, das Profil nach solchen Änderungen zu speichern.
So, nach soviel ausführlicher Darstellung haben Sie, und hoffentlich auch Ihre Sekretärin - sie muss da unbedingt einbezogen werden -, erstmal eine Menge zu lesen, und nicht, dass ich nicht noch weiter wüsste, aber erstmal werde ich es hierbei belassen, wäre aber auch sehr daran interessiert zu erfahren, was andere dazu zu berichten haben.
Viele Grüße Rüdiger Wilke
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