Ich verwende in meiner therapeutischen Praxis seit mehreren Jahren Dragon NaturallySpeaking zum Diktat von periodischen Verlaufseinträgen in Worddokumenten, die unterschiedliche Grösse aufweisen (wenige Seiten bis über 80 Seiten). Grundsätzlich funktioniert dies sehr gut und erleichtert die Arbeit sehr stark. Meist geht das Arbeiten flüssig ohne relevante Wartezeit. Mir fiel allerdings schon oft auf, dass starke Schwankungen der Geschwindigkeit der Spracherkennung bestehen. Verschiedene Optimierungsmassnahmen (nicht benötigte Befehle der Diktiersoftware abgeschaltet, Funktionen von Windows deaktiviert, externe USB Soundkarte etc.) haben die Situation punktuell verbessert, jedoch kommt es phasenweise trotzdem zu einer unannehmbaren Verlangsamung/Latenz der Umsetzung des Diktats, was das Arbeiten stark behindert. Die Problematik schien mir im Laufe eines Arbeitstages und mit der Anzahl geöffneter Worddokumente jeweils zuzunehmen. Als wichtigsten Faktor habe ich in der Zwischenzeit die Grösse der Worddokumente identifiziert (ich arbeite oft mit Dokumenten von mehr als 80 Seiten). Eine – für mich aber unbefriedigende – Lösung ist dann das Diktat über das Diktierfenster.
Fragen: a. Welche Faktoren sind für die beschriebene Performance-Einschränkung relevant (Grösse der Dokumente, Anzahl geöffneter Dokumente, Dauer des Betriebs der Anwendung (zwischengespeicherte Programmdaten) etc.)? Kann es sein, dass bei einer gewissen Grösse eines Worddokuments eine kritische Schwelle bzgl. Performance erreicht wird? Was ist in diesem Fall der technische Hintergrund? b. Inwiefern ist die verwendete Hardware limitierend? Ich möchte verstehen, wo der „Flaschenhals“ bzgl. Performance zu orten ist. c. Welche Lösungsansätze bestehen, um im beschriebenen Einsatzbereich eine konstantere Leistung zu erzielen?
Besten Dank! Th. Ziegler
DNS 13 Premium auf Windows 7 (64-bit) Headset der Homeversion DNS 12, angeschlossen an Asus Xonar U3 externe USB Soundkarte HP ProBook 4720s, Intel i5 DualCore M 460 2.53 GHz, 8 GB RAM, 240 GB SSD
Den Grenzwert der Größe der Word-Dokumente haben Sie schon selbst ausgelotet. Hintergrund ist, dass das gesamte Wort-Dokument zwischengespeichert wird, was zu der Überbelastung führt.
Die Hardware wird in Ihrem Fall nicht das Problem sein, sonst hätten Sie permanente Latenz-Probleme.
Ein weiteres, oft unterschätztes Problem ist die Akustik, insbesondere Hintergrundgeräusche, offenes Mikrofon während man nicht diktiert usw. Dragon wird dann ständig mit Input versorgt und ist darum bemüht, den zu verarbeiten, jedoch völlig zwecklos.
Gruß, RW
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Zitat von R.WilkeHintergrund ist, dass das gesamte Wort-Dokument zwischengespeichert wird, was zu der Überbelastung führt.
...inklusive der beim Diktat gesammelten akustischen Daten. Speichern und Laden dieser Daten findet auch jedesmal statt, wenn das Word-Fenster gewechselt wird. Gruß, Pascal
Danke für die Feedbacks, die bestätigen, dass die Überlegungen, die ich bereits angestellt habe, in die richtige Richtung gehen. Wie muss ich mir die Problematik der Überlastung durch grosse Worddokumente vorstellen angesichts der Tatsache vorstellen, dass die Dateigrössen von Worddokumenten im Vergleich zum benötigten Arbeitsspeicherbedarf des Programms schon fast verschwindend klein wirken, selbst bei grossen Dokumenten (10 Seiten Dokument 60 kB, 100 Seiten Dokument 350 kB, Arbeitsspeicherbedarf 600'000 kB). Da ich jeweils bei einem bestehenden grossen Dokument nur einen Abschnitt dazu diktiere, kann ich mir schlecht vorstellen, dass gesammelte akustische Daten stark ins Gewicht fallen.
Anders gefragt: Muss man damit leben, dass die Verwendung des Diktierprogramms in Worddokumenten ab einer kritischen Grösse nicht mehr praktikabel ist und das Diktierfenster genutzt werden muss?
DNS 13 Premium auf Windows 7 (64-bit) Headset der Homeversion DNS 12, angeschlossen an Asus Xonar U3 externe USB Soundkarte HP ProBook 4720s, Intel i5 DualCore M 460 2.53 GHz, 8 GB RAM, 240 GB SSD
Zu prüfen wäre, wie sich zwischenzeitliches Schließen und Neuöffnen der Dokumente auswirkt. Und selbstverständlich sollte die Option "Diktat mit Dokument speichern" auf "Nie" eingestellt werden. Falls das Diktat nicht nachträglich für Korrekturen benötigt wird... Gruß, Pascal
Was die Größenverhältnisse betrifft: eine Word-Datei mit rund 2.500 Wörtern ist je nach Formatierung ca. 6 Seiten lang, die Audio-Datei (durch das Diktat erzeugt) ist demgegenüber rund 100 MB groß.
Ob man so einen Tanker noch stoppen kann?
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Ja, ab 80 Seiten Word kann es schon sein, dass das Diktieren etwas langsamer wird, auch abhängig von der Dokumentstruktur. Bestes Beispiel sind Markup-Kommentare in Word, weil die "eigentlich" immer am Ende der Datei sind, auch wenn sie sich auf eine Stelle am Anfang des Hauptdokuments beziehen. Auch die Aktivierung des Änderungsmodus (track changes) macht die Sache etwas langsamer. Und zum Thema Größenverhältnisse: Nicht die Größe des Word-Dokuments auf der Festplatte ist entscheidend. Im Arbeitsspeicher nimmt sich diese schon anders aus und vor allem kommt hinzu, dass Dragon das Dokument zusätzlich im Zwischenspeicher hält und ständig mit den Änderungen abgleicht, die der Benutzer z.B. per Tastatur vornimmt. Dass dies so gut funktioniert, ist der wesentliche Vorteil gegenüber DragonDictate für Mac - aber es hat seinen Preis. Wenn Dokumente nun mal lang sein müssen und nicht geteilt werden können, ist das Mittel der Wahl m. E. nicht das Diktierfenster, sondern das Diktat von Passagen in DragonPad mit anschließender Kopie an die gewünschte Stelle im Word-Dokument. Ich habe diesen Fensterwechsel-und-Kopiervorgang auf Tastendruck (am SpeechMike) automatisiert (mit AutoHotkey) - works like a charm - und hat den Vorteil, dass man während der Arbeit auch mal in anderen Fenstern etwas nachschauen kann.
Vielen Dank! Die Ausführungen helfen mir, den Hintergrund zu verstehen und einzuordnen. Ich bin nun 1 Woche in den Ferien und werde anschliessend Anpassungen an meiner Arbeitsweise vornehmen. Wenn Fragen offen bleiben, melde ich mich nochmals. Herzliche Grüsse Th. Ziegler
DNS 13 Premium auf Windows 7 (64-bit) Headset der Homeversion DNS 12, angeschlossen an Asus Xonar U3 externe USB Soundkarte HP ProBook 4720s, Intel i5 DualCore M 460 2.53 GHz, 8 GB RAM, 240 GB SSD
Können Sie mir mitteilen, wo die Diktat-Dateien gespeichert werden und ob man diese (die nicht mehr benötigten) problemlos löschen kann, ohne das Benutzerprofil zu beschädigen? Danke im Voraus!
Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
gewisse Schwankungen in der Verarbeitungsgeschwindigkeit kenne ich hier auch. Neben den von euch genannten Gründen, mache ich auch meine Internet Verbindung verantwortlich – da der Drache wenn ich richtig informiert bin Teil der Verarbeitung der Sprache auf einen Server bei dem Hersteller ausgelagert.
Dragon NaturallySpeaking 15, Windows 10, Intel I5 mit 3,9 MHz
Zitatda der Drache wenn ich richtig informiert bin Teil der Verarbeitung der Sprache auf einen Server bei dem Hersteller ausgelagert.
Da sind Sie nicht richtig informiert. Lokale Installationen wie etwa DPI 15 machen das jedenfalls nicht.
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD