vielleicht kann uns jemand von euch helfen: Wir arbeiten mit Dragon 13 unter Windows 7 und diktieren in eine Untertitelungs-Software (FAB) für Live-Sendungen im TV. Dabei haben einige Kolleg_innen regelmäßig Dragon-Abstürze, wenn sie fehlerhaft erkannte Wörter im Diktierfenster der FAB-Anwendung manuell korrigieren. Das Dragon-Log weist dabei immer folgendes Muster für die Access-Violation auf:
Weiß jemand, wodurch dieser doppelte FormattingChange innerhalb weniger Millisekunden ausgelöst wird? Wir haben schon stundenlang versucht, den Fehler verlässlich zu reproduzieren. Bisher ist es uns leider nicht gelungen. Aber die Dragon-Abstürze treten in (un)schöner Regelmäßigkeit auf.
In der Hoffnung, dass jemand von euch einen Hinweis hat schöne Grüße aus Wien ChriZno
Ein Wunder, dass Sie überhaupt noch direkt in die Anwendung diktieren können, das nur am Rande.
Das Szenario tauchte in Version 11 vermehrt auf, an eine reguläre Lösung kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Allerdings ist damals schon klar geworden, dass es mit dem Eingriff der Tastatur zu tun hat, unter gewissen Randbedingungen.
Zu der Zeit konnte man im KnowBrainer-Forum noch teilweise recht sachorientierte, intensive Gespräche führen, abgesehen davon, dass ein gewisser Pimpf sich schon damals befleißigte, ständig dazwischen zu quatschen. Einen Thread, der das Thema behandelt, habe ich spontan hier gefunden:
Frage noch: macht es einen Unterschied, ob das Mikro währenddessen ein- oder ausgeschaltet ist?
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Beim letzten FAB/Dragon-User-Treffen in Hamburg von ARD, ZDF, SF und ORF fiel Ihr Name als einer DER Experten im deutschsprachigen Raum für DNS. Dadurch bin ich auch auf Ihr Forum hier gestoßen.
Ich werde mir morgen in aller Ruhe einmal den Thread durchlesen, den Sie dankenswerterweise verlinkt haben.
Zu Ihrer Frage: Das Mikro ist bei den geschilderten Ausfällen immer aktiv, da die Kolleg_innen dabei live on air sind. Es handelt sich dabei quasi um eine Simultan-Dolmetsch-Situation, bei der Verzögerungen bereits im Sekunden-Bereich kritisch werden.
In den geschilderten Fällen zeigt Dragon nach der NullPointer-Exeption zwei Verhaltensweisen: Es funktioniert nach wegklicken der entsprechenden Fehlermeldung (zumindest einige Zeit) weiter oder es verabschiedet sich kommentarlos aus dem RAM.
Bei den Versuchen zur Reproduktion des Fehlers war es so, dass nach drei bis viermaliger Korrektur eines Testsatzes in der edit_control der Zielanwendung (mit entsprechender access_violation) Dragon sein Profil offenbar so angepasst hatte, dass der Fehler nicht mehr auftrat.
Daher die Vermutung, dass das Problem mit dem learning on the flight von Dragon zusammenhängt. Gibt es eine Möglichkeit, das zu deaktivieren?
Leider wissen wir zuwenig über die Interprozess-Kommunikation von Dragon. Das ursprüngliche Interface über die Windows-API mit replace_selection in der edit_control der Zielanwendung scheint ja um einiges komplexer geworden zu sein.
schöne Grüße aus Wien ChriZno
Zitat von R.WilkeEin Wunder, dass Sie überhaupt noch direkt in die Anwendung diktieren können, das nur am Rande.
Das Szenario tauchte in Version 11 vermehrt auf, an eine reguläre Lösung kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Allerdings ist damals schon klar geworden, dass es mit dem Eingriff der Tastatur zu tun hat, unter gewissen Randbedingungen.
Zu der Zeit konnte man im KnowBrainer-Forum noch teilweise recht sachorientierte, intensive Gespräche führen, abgesehen davon, dass ein gewisser Pimpf sich schon damals befleißigte, ständig dazwischen zu quatschen. Einen Thread, der das Thema behandelt, habe ich spontan hier gefunden:
ZitatBei den Versuchen zur Reproduktion des Fehlers war es so, dass nach drei bis viermaliger Korrektur eines Testsatzes in der edit_control der Zielanwendung (mit entsprechender access_violation) Dragon sein Profil offenbar so angepasst hatte, dass der Fehler nicht mehr auftrat.
Das passt zu dem, was ich in dem zitierten Thread irgendwo mittendrin auch mal gemutmaßt hatte. Dass es mit dem SilentAdapt zusammenhängt, lässt sich aus der Variable bAdapt = 1 ebenso ablesen. Das allerdings lässt sich nicht abstellen.
Die von Ihnen beschriebene Anwendungssituation kann ich mir schon recht gut vorstellen. Wenn man die Bedingungen genauer eingrenzen kann, unter denen der Fehler auftaucht, könnte man eventuell Strategien heraus finden, um ihn zu vermeiden.
Viel Glück dabei!
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Ein faszinierendes Thema – und interessant zu hören, wo Dragon überall zum Einsatz gelangt.
Kann ich als relativer Laie einen ketzerischen Vorschlag machen bzw. eine ketzerische Frage stellen (auch weil der Link zum KnowBrainer-Forum gerade mal nicht funktioniert):
Tritt der Fehler tatsächlich nur auf, wenn direkt in die FAB-Zielanwendung diktiert wird? Haben Sie das einmal getestet, wenn ein anderer Editor, insbesondere DragonPad, verwendet wird?
Falls das Problem – wie ich vermute – dort nicht auftritt, sondern nur in einer nicht vollständig unterstützen Zielanwendung, könnte man als Workaround erwägen, dass Ihre Kollegen die einzelnen Untertitel (bzw. einzelne Sätze) in DragonPad diktieren und dort auch ggf. korrigieren, um sie dann in das entsprechende Fenster der Zielanwendung (die ich nicht kenne) zu kopieren.
Ich habe mir – wie schon verschiedentlich erwähnt – schon vor Jahr und Tag ein kleines AutoHotkey-Skript gebastelt, welches diesen Kopiervorgang und den Fensterwechsel auf Tastendruck sehr schnell ausführt. Damit wurde auch dieser Text in das Fenster des Forums kopiert. Bei Interesse bitte melden.
Von Dragon direkt angeboten wird und vielleicht noch einfacher wäre die Verwendung des Diktierfensters (das Transferieren von dort geht allerdings m.W. nicht per Tastendruck, sondern nur per Mausklick).
Das alles würde zwar mindestens einen Arbeitsschritt mehr in einer zeitkritischen Situation bedeuten. Ein Dragon-Absturz ist gerade in einer solchen Situation allerdings sicherlich immer noch das schlechtere Szenario.
Zu bedenken ist auch, dass es vielleicht nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ein direktes Diktat in eine (aus der Perspektive von Nuance) eher exotische Anwendung gar nicht mehr funktioniert – Rüdiger hat ja schon im Hinblick auf die Version 13 sein Erstaunen zum Ausdruck gebracht, dass es überhaupt noch geht.
Vielen Dank für die Antwort! Soweit wir das sehen können, tritt das Problem mit dem doppelten FormattingChange tatsächlich nur mit der FAB-Zielanwendung auf. Hier allerdings nicht bei all unseren 25 User_innen. Einige sind davon sehr stark betroffen, manche haben die Abstürze weniger oft und einige überhaupt nicht. Daher liegt es nahe, dass es auch mit dem User-Verhalten zu tun hat. Interessant ist auch, dass in einer älteren Version des FAB-Sprachinterfaces dieses Problem nicht existiert (allerdings gab es andere Probleme, die durch die Überarbeitung des Dragon-Interfaces behoben wurden). Laut Anzeige in der Dragon-Leiste wird das neue Interface auch voll unterstützt. Die Idee mit einem Workaround hatten wir auch schon. AutoHotkey setzen wir ja an anderer Stelle für einige Automatisierungs-Workflows ein. Allerdings hat sich die Idee aus mehreren Gründen nicht als wirklich praxistauglich erwiesen.
Grüße ChriZno
Zitat von MeinhardEin faszinierendes Thema – und interessant zu hören, wo Dragon überall zum Einsatz gelangt.
Kann ich als relativer Laie einen ketzerischen Vorschlag machen bzw. eine ketzerische Frage stellen (auch weil der Link zum KnowBrainer-Forum gerade mal nicht funktioniert):
Tritt der Fehler tatsächlich nur auf, wenn direkt in die FAB-Zielanwendung diktiert wird? Haben Sie das einmal getestet, wenn ein anderer Editor, insbesondere DragonPad, verwendet wird?
Falls das Problem – wie ich vermute – dort nicht auftritt, sondern nur in einer nicht vollständig unterstützen Zielanwendung, könnte man als Workaround erwägen, dass Ihre Kollegen die einzelnen Untertitel (bzw. einzelne Sätze) in DragonPad diktieren und dort auch ggf. korrigieren, um sie dann in das entsprechende Fenster der Zielanwendung (die ich nicht kenne) zu kopieren.
Ich habe mir – wie schon verschiedentlich erwähnt – schon vor Jahr und Tag ein kleines AutoHotkey-Skript gebastelt, welches diesen Kopiervorgang und den Fensterwechsel auf Tastendruck sehr schnell ausführt. Damit wurde auch dieser Text in das Fenster des Forums kopiert. Bei Interesse bitte melden.
Von Dragon direkt angeboten wird und vielleicht noch einfacher wäre die Verwendung des Diktierfensters (das Transferieren von dort geht allerdings m.W. nicht per Tastendruck, sondern nur per Mausklick).
Das alles würde zwar mindestens einen Arbeitsschritt mehr in einer zeitkritischen Situation bedeuten. Ein Dragon-Absturz ist gerade in einer solchen Situation allerdings sicherlich immer noch das schlechtere Szenario.
Zu bedenken ist auch, dass es vielleicht nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ein direktes Diktat in eine (aus der Perspektive von Nuance) eher exotische Anwendung gar nicht mehr funktioniert – Rüdiger hat ja schon im Hinblick auf die Version 13 sein Erstaunen zum Ausdruck gebracht, dass es überhaupt noch geht.