Wie an anderer Stelle schon diskutiert, macht DPI für Mac auch in der Version 6.0.6 immer noch gelegentlich Schwierigkeiten beim Diktat in (komplexe) Word-Dokumente auf dem Mac. Es empfiehlt sich dann, das Diktat in ein separates, leeres Dokument zu „sprechen“ und anschließend Stück für Stück in das eigentliche Zieldokument zu kopieren. Ich verwende als solchen "Hilfseditor" TextEdit. Wie an anderer Stelle und auch früher schon einmal erläutert, kann man diesen Vorgang durch Skripte beschleunigen.
Nachfolgend ein einfacher Sprachbefehl der Verfügbarkeit „Global“ und der Art „AppleScript“. Die Benennung ist beliebig, bei mir heißt er „Dragonwechsel“.
Wenn man ihn sagt und der Cursor sich nicht in TextEdit befindet, wird TextEdit aktiviert. Wenn man ihn sagt, während der Cursor sich in TextEdit befindet, wird der Inhalt des Fensters kopiert, anschließend zum vorherigen Fenster gewechselt und dort an der letzten bekannten Cursorposition eingefügt.
Zitat tell application "System Events" set activeApp to name of first application process whose frontmost is true if "TextEdit" is in activeApp then tell application "System Events" keystroke "a" using command down delay 0.2 keystroke "c" using command down delay 0.1 keystroke tab using command down delay 0.3 keystroke "v" using command down end tell else tell application "TextEdit" to activate end if end tell
Die „delay“-Befehle muss man je nach System ggf. etwas variieren.
Das vorgenannte Skript kann man auch noch zusätzlich als solches auf der Festplatte speichern (im Format *.scpt). Dann lässt sich ein Automator-Workflow der Kategorie Dienst definieren, der Folgendes macht:
Zitat
on run {input, parameters} run script file "Macintosh HD:Users:{BENUTZERNAME}:Documents:Dragonwechselskript.scpt" return input end run
Diesem Workflow lässt sich, nachdem man ihn als Dienst systemweit zur Verfügung gestellt hat, ein Kurzbefehl (Tastenkombination) zuweisen. So lässt sich das Skript dann auch per Tastatur aufrufen und/oder mit einer Taste am SpeechMike.
Mit derselben Systematik lassen sich natürlich auch andere Sprachbefehle im AppleScript-Format kreieren. Wenn ich mir etwa nicht sicher bin, ob der Cursor in Word an der richtigen Stelle steht, gehe ich zunächst ins Word-Dokument, setze ihn an die richtige Stelle und sage dann „Text nach Word“. So heißt bei mir folgender Befehl:
Zitat
tell application "System Events" set activeApp to name of first application process whose frontmost is true if "TextEdit" is not in activeApp then tell application "TextEdit" to activate delay 0.2 end if end tell tell application "System Events" keystroke "a" using command down delay 0.2 keystroke "c" using command down tell application "Microsoft Word" to activate delay 0.2 keystroke "v" using command down end tell
Dieser Befehl heißt so, weil er auch aus TextEdit heraus direkt gesagt werden kann und dann das tut, was der Name verspricht (im Unterschied zum erstgenannten Skript ruft er aber immer Word auf und nicht das (beliebige) zuvor aktive Fenster.
Der große Vorteil der Arbeit mit TextEdit als „Hilfseditor“ gegenüber der Verwendung des in Dragon für Mac eingebauten Express-Editors („DragonPad“ genannt) sind die Stabilität für den Fall eines Absturzes und die Unabhängigkeit: Bei der Arbeit in TextEdit kann man nebenbei noch beliebige andere Fenster aufrufen und kontrollieren (etwa eine Recherche im Internet durchführen).
Alles klar?
__________________________________________________ Dragon Legal 16, Win 11 Pro, Microsoft 365 64-bit, SpeechMike Premium Air, i7-11700, 2,5 GHz, 64 GB RAM, 1TB SSD; + DLG 15.71, Win 10, unter Parallels Pro auf iMac Retina 5K 4,0 GHz i7-6700K, 32 GB RAM, 1TB SSD; + DLG 15.6, Win 10, Bootcamp auf MBP 2017 i5
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