Bin nunmehr seit Anfang des Jahres mit dem Thema Spracherkennung befasst bzw. nunmehr mittendrin, da ich in meinem neuen Job (Anwaltskanzlei) keine Sekretärin mehr zur Verfügung stehen habe und ich daher theoretisch selber tippen müsste. Früher in den alten Kanzleien habe ich ausschließlich mit Diktiergeräten mit Schiebeschaltern (von Philips, allerdings ältere Modelle, teilweise mit Kassette) diktiert.
Bei der Frage Spracherkennung ja oder nein gab es somit für mich die Alternativen friss (es mit einer Spracherkennungssoftware zu probieren) oder stirb (selber tippen). Habe daher „zum Testen“ mir das Dragon NaturallySpeaking 13 Premium zugelegt und benutze es meistens mit den mitgelieferten Kopfhörern.
In der neuen Kanzlei diktiert der Chef mit einem Philips DPM 6000 (Drucktasten) und hat hierzu seine Sekretärin zum abtippen. Es handelt sich hierbei um sein zweites DPM 6000, da sein altes kaputt gegangen ist (böse Zungen behaupten es sei an die Wand geschmissen worden). Habe mich dann mit dem „kaputten“ Gerät ein wenig gespielt und es sogar wieder zum Laufen gebracht. Seitdem darf ich es verwenden und diktiere hin und wieder meine Diktate darauf, um diese anschließend mit der Dragon Software umsetzen zu lassen.
Das Ergebnis mit den Kopfhörern ist hierbei besser als mit dem Diktiergerät. Insbesondere habe ich beim Diktiergerät das Gefühl, dass ich nicht in den Buchstabiermodus wechseln bzw. dass ich keine Befehle mit Textbausteinen durchführen kann.
Bin allerdings trotzdem ein wenig „auf den Geschmack“ gekommen und überlege mir jetzt ein eigenes Diktiergerät mit Schiebeschalter zuzulegen. Einerseits ist die Drucktastenbedienung des DPM 6000 doch ein wenig mühsam, andererseits bockt das Gerät selbst beim Einschalten (hat da wohl beim Flug an die Wand einen Wackelkontakt bekommen), was nervig sein kann. Mir ist durchaus bewusst, dass ein solches Diktiergerät für jemanden wie mich eher eine Spielerei wenn nicht gar unnötiger Luxus ist. Aber einmal im Jahr kann man sich doch eine Dummheit leisten oder?
Nun gibt es von Philips die Modellreihen 7000/7200 sowie 8000/8200. Optisch sind die beiden gleich aus, der auffälligste Unterschied ist natürlich der Preis . Nur soll die Modellreihe 8000/8200 irgend ein super tolles 3-D Mikrofon haben, mit welchem Spracherkennung mit Dragon „noch besser“ funktionieren soll.
Ich beabsichtige grundsätzlich im Büro, Zuhause sowie anderen (nicht-öffentlichen) Orten zu diktieren, zumal ich durch das Anwaltsgeheimnis eher schwer in der Öffentlichkeit “vor Publikum“ Mandantenberichte oder Schriftsätze „vortragen“ kann.
Trotzdem stellt sich für mich die Frage, ob die „Mehrinvestitionen“ in die Modellreihe 8000/8200 irgendeinen Mehrwert gegenüber der 7000/7200 Serie bringt und ob bei der 8000/8200 die Erkennungsgenauigkeit bzw. Transkriptionsergebnisse beim Umsetzen besser sind.
Hoffe meine „Mitdiktatoren“ können mir da irgendwelche Tipps/Erfahrungsberichte mitgeben.
LG Khaine
PS: Da fällt mir noch eine Frage ein. Beim Dragon NaturallySpeaking 13 Premium kann man ja pro Benutzerprofil 4 Diktierquellen verwalten (Kopfhörern, allfälliges Mikrofon am PC, tragbares Diktiergerät sowie Smartphone mit App). Wenn ich nunmehr in meinem Profil ein tragbares Diktiergerät drinnen und auch entsprechend angepasst habe, ist es möglich dieses durch ein Neues zu ersetzen?
Zitat von KhaineTrotzdem stellt sich für mich die Frage, ob die „Mehrinvestitionen“ in die Modellreihe 8000/8200 irgendeinen Mehrwert gegenüber der 7000/7200 Serie bringt und ob bei der 8000/8200 die Erkennungsgenauigkeit bzw. Transkriptionsergebnisse beim Umsetzen besser sind.
Auch ohne eine der beiden Modellreihen aktiv zu kennen, kann ich die Frage getrost verneinen. Die Erkennungsgenauigkeit hängt letztendlich nicht vom Gerät ab. Wie Sie selbst schon beobachtet haben, erzielen Sie ohnehin bessere Resultate, wenn Sie das mitgelieferte Headset verwenden, sogar damit, muss man sagen.
Was schließen Sie daraus? Zumal Sie Ihre Texte selbst korrigieren und editieren müssen, da der Chef nur sich selbst den Luxus einer humanoiden Text-Nachbearbeitung gönnt.
Im übrigen klingt das alles ein wenig archaisch-rückwärtsgewandt, was die Strukturen bei Ihnen im Büro betrifft, aber trösten Sie sich damit, dass Sie nicht alleine sind.
_______________________________________
Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Wenn Sie mit einem Diktiergerät diktieren, verschenken Sie den wichtigsten Vorteil von Dragon, nämlich die Kombination aus komfortablem Sprechen und gleichzeitiger Übersicht über den Text, was in aller Regel der Struktur des Textes und seiner Lesbarkeit sehr zugute kommt. Wenn Sie Ihrem Chef zeigen wollen, was eine Harke ist, investieren Sie das Geld lieber in ein SpeechMike, welches Ihnen einerseits ein dem Diktiergerät ähnliches Handling vermittelt (zugegebenermaßen kabelgebunden), andererseits ermöglicht, die Resultate unmittelbar zu besichtigen. Wenn Sie so radikal/fortschrittlich nicht sein mögen, ziehen Sie in Erwägung, das Diktiergerät als Mikrofon einzusetzen. Zumindest bei älteren Philips-Modellen war das möglich, indem sie mit einem USB-Kabel an den Rechner angeschlossen wurden.
Was die Frage nach einer Ersetzung einer Diktierquelle angeht: Sie müssten die alte Diktierquelle löschen und können dann eine neue anlegen. In der Version 13 gab es nach meiner Erinnerung noch einen Schalter zum Löschen. In den Nachfolgeversionen geht das nur mit einem Trick, den Rüdiger bestimmt verrät, wenn man ihn freundlich darum bittet.
Zitat von MeinhardSie müssten die alte Diktierquelle löschen und können dann eine neue anlegen. In der Version 13 gab es nach meiner Erinnerung noch einen Schalter zum Löschen.
Nein, schon ab Version 13 konnte man Diktierquellen nicht mehr über das Menü löschen. Aber das ist auch nicht zwingend erforderlich, weil man einfach immer neue Diktierquellen (Geräte) hinzufügen kann, ungeachtet des Typs der Diktierquelle (USB usw.).
Das Profil wird dadurch allerdings immer nur dicker.
_______________________________________
Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Das sehe ich auch so wie Rüdiger, zumal aus Ihrer Beschreibung deutlich hervorgeht, dass Sie den Luxus eines 3D-Mikros garnicht nutzen werden.
ZitatInsbesondere habe ich beim Diktiergerät das Gefühl, dass ich nicht in den Buchstabiermodus wechseln bzw. dass ich keine Befehle mit Textbausteinen durchführen kann.
Ihr Gefühl trügt nicht. Obwohl es eine Option gibt, Befehle beim Umsetzen erkennen zu lassen, geht das in der Regel schief: Befehle werden nicht oder falsch erkannt. Leider betrifft das auch die Text-und-Grafik-Befehle (Textbausteine). Im Optionen-Dialog wird steht schon mal klar und deutlich, dass diese Einstellung "nicht empfohlen" wird.
ZitatPS: Da fällt mir noch eine Frage ein. Beim Dragon NaturallySpeaking 13 Premium kann man ja pro Benutzerprofil 4 Diktierquellen verwalten (Kopfhörern, allfälliges Mikrofon am PC, tragbares Diktiergerät sowie Smartphone mit App).
Sie können beliebig viele Diktierquellen einrichten. Einschränkungen gibt es allerdings für die "weiteren verfügbaren Audiogeräte", die sind jeweils nur einmalig verfügbar. Hinsichtlich Ihres Wechsels vom DPM6000 zum DPM7000 sehe ich allerdings keine Probleme, weil sich deren Aufnahmequalität nicht oder nur unwesentlich unterscheiden wird. Gruß, Pascal
P.S. Die Moderatoren sind anscheinend alle gleichzeitig am Arbeiten, weshalb sich die Antworten etwas überschneiden. Ergänzend zu Meinhards Beitrag der Hinweis, dass schon mein uraltes DPM9450 sowohl als Audiorekorder als auch als USB-Mikrofon eingerichtet werden konnte. Um so mehr dürfte das beim DPM7000 funktionieren.
Möchte zur Verteidigung meines Chefs lediglich anmerken, dass er allfällige Launen nur an seinem Inventar (unter anderem auch seinen Diktiergeräten) und nicht an seinen menschlichen Mitarbeitern auslässt. Und bewundernde Blicke durch ihn habe ich durch die Spracherkennungssoftware an sich sowieso geerntet. Habe bereits einen Mitarbeiter damit "angesteckt" und ein zweiter überlegt sich jetzt auch, die Software zuzulegen.
Die Sekretärin sieht's sportlich und meint, dass die Diktiersoftware beim Sprechstil meines Chefs sowieso nie funktionieren wird, zumal er extrem schnell plappert und dabei auch nuschelt. Ich selber soll im Gegensatz dazu schön langsam und deutlich diktieren.
Wie gesagt sehe ich das tragbare Diktiergerät als eine Art „Luxus“ an, mit welchem ich parallel zu den Kopfhörern diktieren möchte (bei entsprechendem "Erfolg" mehr und mehr). Hintergrund hierbei ist auch, dass ich - wahrscheinlich im Gegensatz zu den meisten anderen hier im Forum - es eher als Nachteil sehe, wenn man den geschriebenen Text sofort parralel zum Diktat sieht. Ich persönlich versuche jedenfalls beim diktieren NICHT auf dem Bildschirm zu schauen. Ist halt ne Geschmackssache bzw. eine persönliche Marotte von mir.
Zitat von Khaine Hintergrund hierbei ist auch, dass ich - wahrscheinlich im Gegensatz zu den meisten anderen hier im Forum - es eher als Nachteil sehe, wenn man den geschriebenen Text sofort parralel zum Diktat sieht. Ich persönlich versuche jedenfalls beim diktieren NICHT auf dem Bildschirm zu schauen.
Sie haben das Zeug, einmal die Kanzlei zu übernehmen, weil Sie nicht zuhören, oder lesen.
Es geht nicht darum, während des Diktats auf den Bildschirm zu schauen. Es geht darum, am Ende des Diktats einen verwendungsfähigen Text zu haben. Mit Ihrer Methode liegen Sie ganz weit zurück, wenn auch nicht so ganz weit weg wie Ihr Chef.
_______________________________________
Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD