Hier mal eine Frage, die mir schon früher aufgefallen ist, jetzt kann ich sie besser nachvollziehen. Ich habe bei meiner Version DNS 11 mal probeweise das Häckchen bei den Komposita gemacht. Bei der Vorversion hatte ich das dann mal entfernt, weil zu viele zusammenhängende Wörter gebildet wurden.
In der neuen Version passiert das seltener. Allerdings habe ich weiter solche Fehler wie "Liebevorstandsmitglieder". Wenn ich dann sage "trenne Liebevorstandsmitglieder" schlägt mir DNS mehrerer Varianten der Trennung vor. Also natürlich eine Trennung zwischen Liebe und Vorstandsmitglieder aber auch eine Trennung von Liebe, Vorstand und Mitglieder. Da ich gerade dasselbe bei dem Begriff "Allianzlebensversicherung" hatte und mir DNS wieder mehrere verschiedene Arten der Trennung anbietet, könnte es meines Erachtens sein, dass die Kompositaeinstellung in mancher Konstellation dazu führt, dass bei mehr als zwei Worten, die vielleicht zusammengehören könnten, zunächst ein zusammenhängendes Wort gebildet wird.
Bei zwei Worten habe ich das noch nicht so beobachtet, da funktioniert es bei mir in DNS 11 wesentlich besser als vorher.
Falls jemand meine Beobachtung bestätigen kann, wäre das vielleicht gut, hier aufzuschreiben. Das ist ja manchmal ganz nützlich, wenn der Hersteller solche Dinge hier im Forum nachlesen kann. Auf der anderen Seite brauchen sich dann andere Nutzer über bestimmte Verhaltensweisen des Programms nicht wundern. Den Begriff "Liebevorstandsmitglieder" kann ich dem Programm übrigens nicht abgewöhnen, auch wenn es solch einen Eintrag überhaupt nicht im Vokabular gibt. Die einzige Möglichkeit wäre, die Einstellung zu den Komposita wieder zu verändern, dann trennt DNS aber wieder eine ganze Anzahl von Worten, die eigentlich zusammengeschrieben werden.
Grüße
A. Wagner
[Dragon Legal Anywhere mit SpeechMIke LFH 3510, Intel(R) Core(TM)I7-7500 CPU, 16 GB RAM, Windows 10 Pro. 64 Bit [/i]
Liebe Vorstandsmitglieder, nein, ich meinte natürlich: lieber Herr Wagner,
die automatische Kompositabildung ist auch in der Version 11 ein schwieriges Thema. Ihre Beobachtung, dass es nur bei dreigliedrigen Wörtern zu Fehlbildungen kommt, kann ich nicht bestätigen. Ich habe das mit schöner Regelmäßigkeit auch bei kürzeren Komposita, vor allem solchen, bei denen ein vorangestelltes Adjektiv auf „e“ oder „er“ endet. Rüdiger Wilke hat in einem anderen Beitrag schon einmal erläutert, dass NaturallySpeaking in einer versteckten Eigenschaft des jeweiligen Vokabulareintrags einen bestimmten Wert für die „Bindefähigkeit“ der einzelnen Wortbestandteile hinterlegt (damit scheint auch zusammen zu hängen, dass manche Wörter mehrfach im Vokabular vorkommen).
Das Ganze scheint ein nicht vollständig determinierter, sondern stochastischer Prozess zu sein. Bei mir jedenfalls wird die „Allianz Lebensversicherung“ anstandslos getrennt, bei den lieben Vorstandsmitgliedern hatte ich denselben Effekt wie Sie – ich habe den Ausdruck aber auch noch nie gebraucht. Manchmal hilft es, solche Ausdrücke als Phrase in das Vokabular aufzunehmen, das kann aber negative Begleiterscheinungen mit sich bringen (Erkennungsfehler). Eine andere Methode ist, entweder eine Pause oder eine ausdrückliche „Leertaste“ mit zu diktieren (woran ich aber in aller Regel auch nicht denke). Zum Glück gibt es den Befehl „trenne XYZ“, der in vielen Fällen, nämlich wenn es nur eine vernünftige Alternative gibt, sehr schnell funktioniert (allerdings auch nicht in allen Fällen zuverlässig, nicht z.B. bei „nachdem“ oder „zudem“ – beides Wörter, die sowohl getrennt wie auch zusammen geschrieben mit unterschiedlicher Bedeutung vorkommen können, hier hilft nur der Aufruf des Korrekturmenüs). Es ist einer der Vorteile des Diktierens in Word oder Outlook, dass die im Hintergrund laufende automatische Rechtschreibprüfung fehlerhafte Komposita sofort ankreidet (natürlich nicht in den beiden zuletzt genannten Fällen).
Alles in allem finde ich die Ergebnisse mit der automatischen Kompositabildung jedoch besser als ohne und schalte sie auch nicht mehr so viel ein und aus (in einem anderen Beitrag ist mal ein kleines Skript vorgestellt worden, mit dem man das per Sprachbefehl erledigen kann). Das ist aber Geschmackssache.
Beste Grüße, Marius Raabe
Dragon NaturallySpeaking 11.5 Legal Windows 7 Prof. 64-Bit, Office 2010, Jarte Plus Philips SpeechMike II Pro Plus, SpeechMike III, SpeechMike Air, PDCC 2.8 Intel Core2 Quad Q9550, 2,83 GHz, 2x6MB L-2, 8 GB RAM
Nach meiner Beobachtung ist auch bei der fehlerhaften Kompositabildung eine verbesserte Nachhaltigkeit der Korrektur festzustellen. Aufgefallen ist mir das bei immer wiederkehrenden Wendungen, die in der Ausgangssituation unweigerlich falsch zusammengezogen werden. Dazu ein Beispiel:
Besondere Vereinbarungen mit VN, siehe Text
Ohne Vorkehrungen bei einem neuen Profil werden in dem Fall die beiden ersten und die beiden letzten Wörter zusammengezogen. Nachdem ich dies einige Male korrigiert hatte, wird dieser Ausdruck nun nahezu in allen Fällen wie gewünscht umgesetzt.
Ich empfehle daher auch bei fehlerhafter Kompositabildung konsequentes Korrigieren.
Grüße, Rüdiger
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Nun, ich werde weiter konsequent korrigieren! Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass es bei DNS 11 wesentlich besser geht. Gerade meine altbekannten Probleme mit der Großschreibung von Anreden scheinen gut gelöst zu sein. Wenn es doch einmal ein Fehler gibt, wird die richtige Schreibweise bei mir jetzt auf jeden Fall in Korrekturmenü meist unter "nimm 1" angezeigt. Schön finde ich auch, dass man in Korrekturmenü die angezeigten Befehle ausblenden kann, das ist für den erfahrenen Nutzer meiner Meinung nach ganz praktisch, weil man nur noch das sieht, was man wirklich braucht, nämlich die alternativen Vorschläge.
Grüße
A. Wagner
[Dragon Legal Anywhere mit SpeechMIke LFH 3510, Intel(R) Core(TM)I7-7500 CPU, 16 GB RAM, Windows 10 Pro. 64 Bit [/i]