Dragon NaturallySpeaking heißt wie es heißt, weil das Programm die Wortgrenzen selbstständig erkennen kann und kein diskretes Diktat mit einer unnatürlichen expliziten Pause nach jedem Wort verlangt.
Gleichwohl ein Tipp für Feinschmecker: Lupus hat die Erfahrung gemacht, dass es sich gerade bei schwierigen und fehlerträchtigen Ausdrücken empfiehlt, an den Wortgrenzen eine klitzekleine Pause einzulegen, die a) etwas länger ist als man bei normaler Sprechweise zwischen Wörtern verweilen würde, aber b) nicht so lang sein darf wie die Zeit, die in den Optionen unter „Pause vor Befehlen“ eingestellt ist.
Die letzgenannte trennt nicht nur Befehle von Text-Diktaten, sondern auch diktierte Äußerungen, die vom Sprachmodell auf wahrscheinliche Wortfolgen untersucht werden. Die erstgenannte kürzere würden Star Trek-Fans vielleicht die „Subpause“ nennen.
Diese hilft z.B. beim Diktat von Datumsangaben, die bekanntlich insbesondere im Bereich 20+ nicht sehr sicher erkannt werden. Eine Subpause im Ausdruck 21. Februar 2013 führt nach Lupus' Beobachtung zu einer regelmäßig richtigen Umsetzung (in Lupus' Formatierungseinstellungen also zu 21.02.2013) und nicht zu Missgeburten wie 21 der Februar 2013.
Erst recht hilft die Subpause bei Wortkombinationen, die „schwierige Endungen“ enthalten, häufig Konsonanten am Wortende, die dem ersten Konsonanten des Folgeworts entsprechen (dem „normalen Nutzwert“).
Lupus hat auch den Eindruck, dass die Subpause hilfreich ist, um in schwierigen Fällen der Gefahr von ungewollten automatischen Komposita-Bildungen vorzubeugen.
Schließlich hilft die kleine Subpause dem Befehl „verbinde xyz“ bei der Identifikation der zu verbindenden Wörter, wenn der Ausdruck bereits verbunden an anderer Stelle im Text erscheint.
Für Leute, die ohnehin eine eher langsame Sprechweise an den Tag legen, mag das alles ohne Bedeutung sein – für den von der gefühlten Vielzahl seiner Aufgaben ebenso wie von seinem Mitteilungsbedürfnis zum Schnellsprecher gemachten Lupus ist das anders.
Die Kunst ist also – für Lupus –, einerseits in möglichst langen zusammenhängenden Äußerungen zu diktieren, aber andererseits Dragon möglichst dabei zu helfen, die einzelnen Wörter zu unterscheiden. Immerhin handelt es sich um eine gewisse Variation der allgemeinen Empfehlung, möglichst wie ein Nachrichtensprecher zu sprechen. Um das alles zu ermöglichen, sollte der oben genannte Wert „Pause vor Befehlen“ auch nicht allzu kurz eingestellt werden, nach Lupus' Meinung jedenfalls nicht kürzer als 200 ms, auch wenn das zu einer langsameren Abfolge beim wechselnden Diktat von Befehlen und Texten zwingt.
Zitat von Lupus BetaDiese hilft z.B. beim Diktat von Datumsangaben, die bekanntlich insbesondere im Bereich 20+ nicht sehr sicher erkannt werden. Eine Subpause im Ausdruck 21. Februar 2013 führt nach Lupus' Beobachtung zu einer regelmäßig richtigen Umsetzung (in Lupus' Formatierungseinstellungen also zu 21.02.2013) und nicht zu Missgeburten wie 21 der Februar 2013.
Das halte ich für trefflich beobachtet. Wobei ich mir beim Diktieren von Kalenderdaten mit der Betonung des UND behelfe, wie dies überhaupt beim Diktieren von zweistelligen Zahlen von Vorteil ist.
DNS 15.3 Professional Individual auf Windows 10 Home (64-bit) Plantronics PLT Savi W440 Intel (R) Core (TM) i7-7500 2,7 GHz 8 GB RAM 64 Bit
Dragon richtig zu verwenden erfordert an vielen Stellen Filigrantechnik, meiner Einschätzung nach mit jeder Version mehr. Anwender mit Formel 1-Testfahrerqualitäten wie Lupus können natürlich fühlen, was für ein Gefährt sie unterm Hintern haben.
Gruß, RW
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Zitat von R.WilkeDragon richtig zu verwenden erfordert an vielen Stellen Filigrantechnik, meiner Einschätzung nach mit jeder Version mehr. Anwender mit Formel 1-Testfahrerqualitäten wie Lupus können natürlich fühlen, was für ein Gefährt sie unterm Hintern haben.
Danke für die Blumen, indes gibt es – Verzeihung, aus pädagogischen Gründen – Anlass zur Gegenrede, denn Lupus wollte mit seinem Tipp sicherlich niemanden demotivieren:
Ob Lupus' über die ihm zugeschriebenen Qualitäten verfügt, also seine ungelenken Pfoten tatsächlich einen Formel 1-Boliden beherrschen könnten, sei ernstlich bezweifelt. Wichtiger scheint ein anderer Unterschied zu dem Bild: Während ein Normalsterblicher einen Formel 1-Rennwagen vermutlich nicht einmal gestartet bekommt, gleicht Dragon doch eher einem stark motorisierten und straff gefederten Straßenfahrzeug, mit dem man auch mit einem Klasse B-Führerschein ganz ordentlich vorankommt, auch wenn es ab und an einen „schönen Gruß vom Getriebe“ setzt oder der Motor abgewürgt wird. Virtuose Fahrkünste stellen sich aber erst nach vielen Übungsrunden und dem einen oder anderen Fahrsicherheitstraining ein – und eben durch Beachtung des einen oder anderen Tipps aus diesem Forum.
Am Wochenende hat der Pädagoge Freizeit! - Ich sagte ja auch, "Dragon richtig zu verwenden". Klar kann man mit einem Serienfahrzeug auch mit schleifender Kupplung und überwiegend ungünstigem Drehmoment von A nach B kommen, und die Kiste zwischendurch ein paar Mal abwürgen, aber schön ist es nicht. In dem Fall käme aber niemand (die meisten wohl nicht) auf die Idee, das dem Fahrzeug anzulasten.
Um ein anderes Bild zu bemühen: ich kenne keine Software, wo die Handhabung des Anwenders eine derart große Rolle spielt wie bei Spracherkennung. Einem getippten Text zum Beispiel kann man nicht ansehen, ob der Erzeuger die Kunst der Tastatur beherrscht. Und wenn er sie nicht beherrscht, wird er es wohl nicht auf die Tastatur schieben, meistens jedenfalls.
Gruß, RW
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Zitat von R.WilkeIn dem Fall käme aber niemand (die meisten wohl nicht) auf die Idee, das dem Fahrzeug anzulasten.
Wie man's nimmt: Lupus jedenfalls graust es bei dem Gedanken, ein Fahrzeug ohne automatisches Getriebe zu fahren.
Dass Handschaltungen überhaupt noch vermarktet werden, ist aus Lupus' Sicht übrigens auch ein Beispiel dafür, was passiert, wenn technische Innovationen schlecht geredet werden bzw. nicht zur Kenntnis genommen wird, welche erheblichen Fortschritte die Technik der automatischen Getriebe in den letzten Jahrzehnten gemacht hat.
Wie oft hört man auch bei der Spracherkennung: Ich habe es ein vor paar Jahren mal ausprobiert, es hat mir nicht gefallen, da tippe ich lieber. Oder: Dragon 12.5 hat die folgende Macke, da gehe ich doch wieder zur Version 10 zurück.
Zitat von Lupus Beta Dass Handschaltungen überhaupt noch vermarktet werden, ist aus Lupus' Sicht übrigens auch ein Beispiel dafür, was passiert, wenn technische Innovationen schlecht geredet werden bzw. nicht zur Kenntnis genommen wird, welche erheblichen Fortschritte die Technik der automatischen Getriebe in den letzten Jahrzehnten gemacht hat.
Lupus Wissensreichtum im Zusammenhang mit Spracherkennung ist bewundernswert. Der zitierte Beitrag erinnert mich aber an die Lebensweisheiten der Führung der katholischen Kirche oder einige politische Entscheidungen wie Betreuungsgeld oder Bildungsgutscheine. Da krankt es daran, dass man sich in den Sphären der Normalsterblichen nur unzureichend auskennt.
Es würden hier in Deutschland (Durchschnittsalter der Pkw mehr als 8 Jahre) sicherlich jede Menge Autofahrer gerne eines der wirklich hervorragenden Direktschaltgetriebe mit den Gangwechseln beauftragen, sie können aber keine mind. 2000 EUR (immerhin knapp 8% des durchschnittlichen Neuwagenpreises) für ein nettes aber (außer in medizinisch begründetenen Ausnahmefällen) vollkommen unnötiges Getriebe ausgeben.
Zitat von MeinhardJaja, etwa so vollkommen unnötig wie DNS Comfort
Hallo Meinhard, da ich dieser Tage grade DNS comfort ein wenig "beschnuppere" - wäre es möglich, dieses Kurzurteil durch ein paar Fakten und Stichpunkte zu erläutern? Wäre mir sehr hilfreich für eine Bewertung.