Seit einiger Zeit nutze ich in der Arbeit Dragon Medical Practice Edition 4.1, mit speziellem Vokabular. Da mich das Programm überzeugt hat, habe ich mir für daheim die Professional Individual Version Version 15 gekauft.
Ab und zu muss ich auch von zuhause berufliches erledigen, und wollte nun das medizinische Vokabular exportieren, und daheim importieren.
Hier meldet Dragon aber immer eine Inkompabilität beim versuchten Import der .TOP Datei.
Woran kann das liegen? Sind die Versionen nicht kompatibel? User Interface ist bei beiden Versionen identisch.
Zitat von coolaiWoran kann das liegen? Sind die Versionen nicht kompatibel? User Interface ist bei beiden Versionen identisch.
Aber hinter dem User Interface gibt es einige Unterschiede. Werfen Sie z.B. mal einen Blick in die automatischen Formatierungen. Die medizinischen Vokabulare sind Fachvokabulare, und diese sind werden nur von den jeweiligen fachspezifischen Editionen akzeptiert. Das Einzige, was Sie tun können, ist, die benutzerdefinierten Wörter zwischen Ihren beiden Editionen per Export/Import auszutauschen. Gruß, Pascal
Vielen Dank für die rasche Antwort, das habe ich fast befürchtet. Ich muss also daheim meiner Version alles manuell beibringen, was mir in der Arbeit das Fachvokabular abnimmt?
Es wäre ja kurios, wenn man die Vorteile der medizinischen Version, die außerdem mit erheblichen Mehrkosten verbunden sind, so mir nichts dir nichts in die deutlich günstigere Version für den Hausgebrauch übertragen könnte, oder?
Die sogenannten Spezialvokabulare, nämlich für Jura und Medizin, waren seit jeher proprietär für die jeweiligen Editionen und daher auch aus gutem Grund geschützt gegen Missbrauch.
Vielleicht aber können Sie klären, ob Sie die Medical Edition auch zu Hause verwenden können, oder von dort irgendwie darauf zugreifen können.
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Dragon Professional 16 auf Windows 10 Pro und Windows 11 SpeechMike Premium (LFH3500); Office 2019 Pro + Office 365 (monatliches Abo) HP ZBook Fury 17 G8 - i7-11800H - 24 MB SmartCache - 32 GB RAM - 1 TB SSD
Ich persönlich arbeite beruflich sowohl mit der Medical Version 3 sowie mit Dragon Professional Edition 15. Ich habe mir über etwa 2 Jahre mein persönliches medizinisches Vokabular angelegt. Interessanterweise ist das medizinische Fachvokabular in der Professional Edition auch im Hintergrund hinterlegt - nur nicht freigeschaltet. Dies bemerkt man daran, daß bei Korrektur das Programm plötzlich den korrekten Terminus vorschlägt. Der Aufbau eines eigenen Vokabulars ist arbeitsintensiv. Nach gewisser Zeit kann man aber gut arbeiten. Nach meinem Gefühl hängt alles nur am Vokabular. Ist das gut, kann man auch mit der Professional Edition genauso produktiv arbeiten. Sofern Sie (als Mediziner?) ein gutes Praxisverwaltungsprogramm (?) haben, können Sie alle ihre alten Texte exportieren und Dragon zum "füttern" gegen. So würden Sie am schnellsten ein Vokabular erstellen.
Eine Anmerkung noch: Man kann das erstellte Vokabular über die Funktion "Vokabular verwalten" ohne Probleme in eine andere Dragon Professional Edition ex- und importieren. Die Funktion "Liste benutzerdefinierte Wörter exportieren" funktioniert weitestgehend nicht. So wollte ich mein benutzerdefiniertes Vokabular über diese Funktion und ein Konverterprogramm in Dragon für Mac exportieren. Zu meinem Leidwesen sperrt Dragon alle Fachtermini, die im Hintergrund abgelegt, jedoch nicht freigeschaltet sind, vom Export. Nur die Termini, die wohl auch der Medical Version nicht bekannt sind, werden von der Professional Edition exportiert.
Zitat von burkardheckerDie Funktion "Liste benutzerdefinierte Wörter exportieren" funktioniert weitestgehend nicht. So wollte ich mein benutzerdefiniertes Vokabular über diese Funktion und ein Konverterprogramm in Dragon für Mac exportieren. Zu meinem Leidwesen sperrt Dragon alle Fachtermini, die im Hintergrund abgelegt, jedoch nicht freigeschaltet sind, vom Export. Nur die Termini, die wohl auch der Medical Version nicht bekannt sind, werden von der Professional Edition exportiert.
Das ist so nicht korrekt. Die "benutzerdefinierten Wörter" sind im Vokabulareditor durch ein rotes Kreuz gekennzeichnet. Diese Wörter werden anstandslos in einen TXT- oder XML-Datei exportiert. (Akustische) Aussprachinformationen gegehn dabei verloren.
Eine "Freischaltung" von Wörtern gibt es nicht. Vielmehr findet bei Korekturen etc. eine Übernahme von Wörtern aus dem Hintergrundvokabular ins aktive Vokabular statt. Diexe "Lexikon-Wörter" (grüner Pfeil") werden (leider) nicht exportiert.
Die Übertragung auf die MAC-Version Dragon Dictate steht auf einem anderen Blatt. Dazu gibt es Beiträge im Forum. Gruß, Pascal
Danke für die Korrektur. Jetzt habe ich das mit den grünen Pfeilen endlich verstanden.
Es bleibt aber im Ergebnis gleich. Offensichtlich ist im Hintergrundvokabular der Dragon Professional Edition das "Medical Vokabular" bereits hinterlegt. Man kann deshalb kein medizinisches Fachvokabular "händisch" aufbauen, dass sich dann problemlos in eine TXT- oder XML-Datei konvertieren ließe.
Gruß Burkard
Zitat von P.Roch
Zitat von burkardheckerDie Funktion "Liste benutzerdefinierte Wörter exportieren" funktioniert weitestgehend nicht. So wollte ich mein benutzerdefiniertes Vokabular über diese Funktion und ein Konverterprogramm in Dragon für Mac exportieren. Zu meinem Leidwesen sperrt Dragon alle Fachtermini, die im Hintergrund abgelegt, jedoch nicht freigeschaltet sind, vom Export. Nur die Termini, die wohl auch der Medical Version nicht bekannt sind, werden von der Professional Edition exportiert.
Das ist so nicht korrekt. Die "benutzerdefinierten Wörter" sind im Vokabulareditor durch ein rotes Kreuz gekennzeichnet. Diese Wörter werden anstandslos in einen TXT- oder XML-Datei exportiert. (Akustische) Aussprachinformationen gegehn dabei verloren.
Eine "Freischaltung" von Wörtern gibt es nicht. Vielmehr findet bei Korekturen etc. eine Übernahme von Wörtern aus dem Hintergrundvokabular ins aktive Vokabular statt. Diexe "Lexikon-Wörter" (grüner Pfeil") werden (leider) nicht exportiert.
Die Übertragung auf die MAC-Version Dragon Dictate steht auf einem anderen Blatt. Dazu gibt es Beiträge im Forum. Gruß, Pascal
Zitat von P.RochEine "Freischaltung" von Wörtern gibt es nicht. Vielmehr findet bei Korekturen etc. eine Übernahme von Wörtern aus dem Hintergrundvokabular ins aktive Vokabular statt. Diexe "Lexikon-Wörter" (grüner Pfeil") werden (leider) nicht exportiert.
Woran man sehen kann, was unternommen wird, um die Spezialvokabulare zu schützen, aus gutem Grund und mit Recht, auch auf die Gefahr hin, dass innerhalb derselben Edition aus dem Lexikon importierte Wörter nicht so einfach zwischen den Profilen ausgewechselt werden können.
Ansonsten würde es unter den geschilderten Voraussetzungen nämlich genügen, eine nicht medizinische Edition zu beschaffen, diese mit ausreichend Quelltexten zu füttern und die auf dem Weg aus dem Hintergrundlexikon extrahierten medizinischen Wörter zu exportieren, und Voila, haben wir ein medizinisches Vokabular zum Weiterreichen (möglicherweise für teures Geld).
In dem Zusammenhang wird mir jedenfalls zum ersten Mal klar, woher diese Beschränkung, dass Wörter mit „grünem Pfeil“ nicht exportiert werden können, rührt.
Edit: Dieser Beitrag ist nun wirklich nur für Fortgeschrittene gedacht …
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Herr Wilke, Ihr Beitrag ist trotzdem gut verständlich!
Ich habe jedoch in meinem juristischen Bereich zwei Erfahrungen gemacht:
1. Seit nun bald zehn Jahren arbeite ich immer nur mit der früheren Professionel und nunmehrigen Individual-Version. Da habe ich im Laufe der Zeit auch ein eigenes Vokabular aufgebaut. Ich habe aber die juristischen Fachbegriffe nicht vermisst. Was ein bisschen Arbeit macht bei der Neuerstellung eines Profils ist die Umstellung des Paragrafen-Zeichens und einiger Abkürzungen, demgegenüber ist es bei vielen Gesetzen so, dass entweder die Abkürzungen verstanden werden oder man den Computer das halt ausschreiben lässt. Ich kann nach wie vor bei meiner Arbeit nicht nachvollziehen, wozu ich eine Legal-Version benötigen sollte. Sicher kann man das aber nicht einfach so verallgemeinern.
2. Nachdem in letzter Zeit die Erkennungsgenauigkeit nachgelassen hat, habe ich nach gefühlten drei Jahren mal ein neues Profil eingerichtet. Dabei wurde die Vokabularliste exportiert und zwischendurch dahingehend bearbeitet, dass möglichst alle fehlerhaft erfassten Begriffe entfernt wurden. Das hat einen deutlichen Erkennungsgewinn gebracht, auch bei den juristischen Vokabeln.
Im Hinblick auf medizinische Fachbegriffe, die ja zu großen Teilen auch aus dem Lateinischen kommen, kann ich allerdings nachvollziehen, dass die medizinische Version für ein gutes Arbeiten notwendig ist.
Gruß
A. Wagner
[Dragon Legal Anywhere mit SpeechMIke LFH 3510, Intel(R) Core(TM)I7-7500 CPU, 16 GB RAM, Windows 10 Pro. 64 Bit [/i]
Vielen Dank auf jeden Fall für die Erklärung, macht natürlich alles Sinn, aber für zuhause eine Software für gute 2000€ anzuschaffen rentiert sich dann leider nicht, vlt stellen wir in der Arbeit lieber auf Individual um, da auch die medizinische Version viele Sachen noch nicht kennt...
Möglicherweise können/dürfen Sie die Medical Edition auch zu Hause verwenden. Sie könnten/sollten das mal intern klären.
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Zu dieser Diskussion erlaube ich mir den Hinweis, dass es bei der medizinischen Version nicht nur und wohl nicht einmal in erster Linie um die im Vokabular enthaltenen Begriffe geht. Nach meiner freilich laienhaften Einschätzung sind auch im Standardvokabular sehr viele medizinische Begriffe enthalten. Vielmehr dürfte es bei der medizinischen Variante vor allem um ein anderes Sprachmodell gehen, welches medizinische Begriffe präferiert und (hoffentlich) noch genauer auf deren Unterscheidung gedrillt ist. Das hat sicherlich nicht zuletzt – die Software stammt aus den USA – haftungsrechtliche Gründe.
Von meiner Seite noch ein Hinweis in Bezug auf Medical 4.0. Die Lizenzpolitik von Nuance hat sich geändert - es gibt keinen Lizenzkey mehr. Es läuft alles über eine e-mail Adresse, die der Händler bei Nuance hinterlegt. Nach Auskunft meines Händlers ist die Lizenz ortsunabhängig. Man kann also auf mehreren Rechnern, bzw. Standorten mit Dragon Medical arbeiten - nur nicht gleichzeitig. Dafür ist die Lizenz aber sehr personenbezogen. Mehrere Sprecher kann man nicht mehr anlegen.
Wäre ich alleine, bräuchte ich die Medical auch nicht. Aber nicht jeder Kollege ist hochmotiviert sein eigenes Vokabular zu schaffen und auszubauen. Nach fast zwei Jahren täglichen Diktats über ca. 10 Stunden ist mein Vokabular immer noch nicht auf dem Stand der Medical.
Man kann also mit der Professional Edition durchaus sparen - aber es bedarf Arbeit, die auch ihren Preis haben mag.
Ein Ärgernis bleibt aber: Die Version Professional Edition 15 wurde 2016 (?) veröffentlicht, die Medical 4.0 ist aktuell in diesem Sommer erschienen und ist auf dem Stand der 15. Zwei Jahre auf die teure "Profi-Version" warten zu müssen, ist schon schwach von Nuance.
habe ihren Beitrag gerade jetzt erst gelesen, deshalb jetzt noch ein Kommentar. Ich bemerke keinen gravierenden, relevanten Unterschied im Sprachmodell. Es ist wohl eher so, daß Mediziner eine kaufkräftige Zielgruppe sind. Persönlich stellt man sich natürlich die Frage, warum man mit jedem Versionswechsel etwa 1500,- Euro mehr bezahlen soll - nur für ein gefühlt beständig unverändertes Fachvokabular.
Danke für den Input, Herr Hecker. Es geht doch nichts über die persönliche Erfahrung. Kann also sein, dass ich den Werbeversprechen des Herstellers zu unkritisch geglaubt habe – es betrifft mich auch nicht.
Bei der juristischen Edition sind die Unterschiede im Vokabular, wie hier schon verschiedentlich diskutiert wurde, nicht gewaltig. Es gibt aber fühlbare Unterschiede im Sprachmodell. Ob die den erheblichen Mehrpreis rechtfertigen, muss jeder selbst entscheiden.